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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Knall ertönte, und es hörte sich an, wie wenn Metallfolie zerreißt. Flinx sprang auf und rannte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Jetzt ertönte ein zweiter Knall. Durch eine durchsichtige Wand, die den ganzen Korridor entlang verlief, konnten sie rechts auf den Abhang hinunterblicken. Dort wuchs nichts, man hatte die Vegetation auf einer Breite von zwanzig Metern entfernt.
    Auf der anderen Seite der Lichtung konnten sie am Waldrand die beiden Schwebewagen sehen. Dieselben Wagen, stellte Flinx fest, die vor so vielen Wochen ihrem Schiff entgegengekommen waren.
    Jeder Wagen war vorne mit einer kleinen Laserkanone bewaffnet. Und in diesem Augenblick sprang von jeder der beiden Waffen ein dünner roter Strahl zu dem Felshang herüber. Es gab dort ein paar kleine Schächte, die in die Klippen gebohrt waren.
    Jetzt konnte man dort drei schwarze elliptische Flecken sehen, wo das Buschwerk verbrannt und das Silikatgestein zu Glas zerschmolzen war.
    Von irgendwo am oberen Ende des Bergwerkschachts blitzte eine blaue Linie aus einem Handstrahler hinunter und traf die Außenwand des Schwebewagens. Natürlich war das Abwehrfeld des Wagens stark genug, um solch winzige Energieströme aufzusaugen und zu verteilen.
    Dann machten die beiden Wagen zu seiner Überraschung kehrt und schwebten den Abhang hinunter zum Hauptgebäude. Ihr Summen war auch in dem Korridor zu hören, wo Flinx und die anderen stumm zusahen, wie die beiden Fahrzeuge etwa einen Meter über dem Boden auf dichten Luftkissen schwebend umdrehten und haltmachten.
    Kurz darauf kam Blauhell angerannt. Sein Atem ging wie eine Dampfmaschine. »Die haben Aa, Be und Ce getötet«, keuchte er, und seine riesigen Augen waren noch größer als gewöhnlich.
    »Wie ist das passiert?« fragte Flinx leise. »Ich hab' allen gesagt, daß sie nicht auf diese Gebäude feuern würden. Sie riskieren es ganz bestimmt nicht, ihre Anlagen zu beschädigen, weil sie sich einfach noch nicht vorstellen können, daß wir eine ernste Gefahr für sie darstellen.«
    Fluff übernahm die Erklärung. Er hatte schnell und stumm mit Blauhell Zwiesprache gehalten. »Aa, Be und Ce sind aus den Metallhüllen ins Freie gegangen.«
    »Aber warum?« rief Flinx.
    »Sie dachten, sie hätten eine neue Idee geschaffen«, erklärte Fluff langsam. Flinx blickte verständnislos, also fuhr der Eingeborene fort: »Du hast uns in den letzten Tagen immer wieder gesagt, daß dieses Spiel, das du Zivilisation nennst, nach Logik, Vernunft und Verstand gespielt werden sollte. Nach dem, was Blauhell mir sagt, haben Aa, Be und Ce beschlossen, daß, wenn dem so war, die kalten Geister und die anderen erkennen würden, daß es Vernunft und Logik wäre, mit uns zusammenzuarbeiten, da wir ihnen ihr Bergwerk weggenommen haben.
    Sie sind ohne Waffen hinausgegangen, um logisch und vernünftig mit jenen in den Maschinen zu reden. Aber...«, und Fluffs Stimme war erfüllt von Schmerz und Verblüffung, »jene haben Aa, Be und Ce nicht einmal angehört. Sie haben sie getötet, ohne auch nur zuzuhören. Wie kann so etwas sein?« Sein zottiger Kopf sah Flinx verstört an. »Sind die Kalten und die anderen wie du dort unten nicht auch zivilisiert? Und doch haben sie das getan, ohne zu reden. Ist das die Vernunft, von der du sprichst?«
    Flinx und Sylzenzuzex hatten noch keinen der jovialen bärenähnlichen Eingeborenen ärgerlich gesehen. Fluff schien kurz davor zu stehen, aber in Wirklichkeit war das kein Ärger. Das waren Enttäuschung und Verständnislosigkeit.
    Flinx versuchte zu erklären. »Es gibt welche, die das Spiel nicht fair spielen, Fluff. Welche, die schummeln.«
    »Was ist schummeln?« wollte Fluff wissen.
    Flinx versuchte zu erklären.
    »Ich verstehe«, verkündete Fluff feierlich, als der junge Mann geendet hatte. »Das ist ein bemerkenswerter Begriff. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Das müssen die anderen erfahren. Es erklärt viel von dem Spiel.«
    Er wandte sich um mit Blauhell und ließ Flinx und Sylzenzuzex im Korridor allein.
    »Wie lange, glauben Sie wohl«, fragte sie und blickte zum Fenster hinaus auf die fernen Gebäude, »werden die dort warten, ehe sie ungeduldig werden und heraufkommen, um uns zu holen?«
    »Wahrscheinlich bis die Shuttles zurückkommen. Wenn wir das vorher nicht gelöst haben, dann - nein, wir müssen damit fertig sein, ehe der Baron zurückkehrt... wir haben hier nur Handstrahler. Und sie haben dort unten am Landestreifen wenigstens zwei

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