Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
geschweige denn, was ich bin.« Seine Stimme klang jetzt fester. »Aber ich weiß, daß ich in diesen Leuten eine Unschuld und eine Freundlichkeit sehe, die mir noch auf keiner Homanx-Welt begegnet ist.« Er blieb ruckartig stehen und blickte auf die Lichtmuster hinaus, die die Morgensonne im See erzeugte.
    »Ich mag ein junger Narr sein, ein engstirniger Idealist - nennen Sie es, wie Sie wollen, aber ich glaube, ich weiß jetzt, was ich sagen möchte. Wenn sie mich haben wollen, heißt das. Zum ersten Mal in meinem Leben weiß ich das.«
    »Was denn?« fragte sie.
    »Ein Lehrer.« Er sah die geduldigen Ujurrianer an. »Ich will dich lehren, Fluff. Und dich, Moum, und dich, Blauhell und Weichglatt und selbst Vielleichtso, wo immer du sein magst.«
    »Hier«, polterte eine Stimme draußen. Vielleichtso lag vor dem Höhleneingang in dem niedrigen heidekrautähnlichen Gewächs und wälzte sich vergnügt herum.
    »Ich möchte euch alle dieses neue Spiel lehren.«
    »Eine große Sache«, wiederholte Fluff langsam. »Das können wir nicht alleine entscheiden.«
    »Man muß es anderen sagen«, pflichtete Blauhell ihm bei.
    Es dauerte eine Weile, bis es allen gesagt war. Genauer gesagt, es dauerte elf Tage, vier Stunden und ein paar Minuten und Sekunden. Und dann mußten sie weitere elf Tage, vier Stunden und ein paar Minuten warten, bis alle geantwortet hatten.
    Aber es dauerte nur sehr kurze Zeit, bis jedes Individuum entschieden hatte.
    Am dreiundzwanzigsten Tag, nachdem die Frage gestellt worden war, erschien Vielleichtso vor der Höhle. Flinx und Sylzenzuzex saßen mit Fluff, Moum und Blauhell am Seeufer. Sie bemerkten sein Kommen nicht.
    In diesem Augenblick hielt Flinx ein langes zähes Lianengewächs in der Hand, an dessen einem Ende ein scharfer Knochensplitter befestigt war. Und während die anderen Angehörigen ihrer kleinen Gruppe zusahen, lehrte er Fluff, wie man fischt. Fluff sah ihm vergnügt zu, wie er den vierten Fang des Tages aus dem Wasser zog, ein rundes silbernes Geschöpf, das wie eine Kreuzung zwischen einer Forelle und einer Scholle aussah.
    Schwimmer, erklärten die Ujurrianer, hatten kleinere Lichter als Najacs und andere Landbeute. Deshalb war Fischen ein kleineres Übel als Jagen.
    »Ist das auch Teil des neuen Spiels?« erkundigte sich Moum und machte ihm die Anordnung aus Lianengewächs und Knochensplitter beim ersten Versuch nach.
    »Ja«, nickte Flinx.
    »Das ist gut«, stellte Blauhell fest.
    »Ich hoffe, alle sind der Meinung.«
    Sylzenzuzex vertilgte eine Handvoll Beeren. Der Zuckergehalt war befriedigend, außerdem waren die Beeren eine Bereicherung ihrer Diät. Vielleichtso verschwand beleidigt vor der Höhle und tauchte neben ihr auf. Fast wäre sie von dem glatten Granitfelsen gefallen, auf dem sie kauerte.
    »Alle haben geantwortet«, verkündigte Vielleichtso. »Fast alle sagen ja. Wir spielen jetzt das neue Spiel.«
    »Vierzehntausend Jahre graben für nichts und wieder nichts«, meinte Sylzenzuzex, richtete sich auf und strich sich über den Leib. »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Flinx.«
    »Keine Sorge«, schnaubte Vielleichtso. »Wir spielen das neue Spiel nur hier. Andere Orte auf der Rückseite der Welt setzen das alte Spiel fort. Wenn das neue Spiel keinen Spaß macht«, er machte eine kurze Pause, »setzen wir das alte Spiel fort.« Er sah Flinx ernst an. »Auf immer«, fügte er hinzu.
    Flinx rutschte unruhig auf seinem Platz, als der rätselhafte Ujurrianer verschwunden war. Vor ein paar Wochen war er seiner selbst so sicher gewesen, von einem geradezu missionarischen Eifer erfüllt, wie er ihn noch nie vorher in sich verspürt hatte. Jetzt begannen die ersten Zweifel an ihm zu nagen. Er wandte sich ab, wich all den starren Blicken aus - die Eingeborenen hatten ein Talent, einen anzustarren.
    »Ist gut«, war alles, was Fluff murmelte. »Wie fangen wir das Spiel an, Flinx?«
    Er deutete auf die Gebilde aus Lianen und Knochensplittern, die alle vollendet hatten. »Feuer war ein Anfang. Dies ist ein Anfang. Jetzt möchte ich, daß alle, die für die Leute im Bergwerk arbeiten, hierher kommen, um mit uns zu lernen - nachts, damit die kalten Geister keinen Argwohn schöpfen. Das wäre...«, er zögerte nur kurz, »schlecht für das Spiel.«
    »Aber wann werden wir schlafen?« wollte Moum wissen.
    »Ich werde nicht zu lange reden«, erwiderte Flinx voll Hoffnung. »Es ist notwendig. Vielleicht...«, fügte er ohne zu viel Vertrauen hinzu, »können wir den ersten Teil des

Weitere Kostenlose Bücher