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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Boden-Weltraum-Laserkanonen in kardanischer Aufhängung und außerdem die Waffen in den Schwebewagen, wahrscheinlich noch mehr. Gegen solche Waffen haben wir keine Chance. Ich hoffe, Fluff und Blauhell können das ihrer Familie in die haarigen Schädel trommeln.« Er trat neben sie und blickte ins Freie.
    »Ich bin sicher, daß die beiden Kanonen jetzt genau auf uns gerichtet sind. Wenn wir einen Massenrückzug versuchten, würden sie uns abschießen, so wie Aa, Be und Ce. Wir werden... «
    Plötzlich hallte ein schriller Schrei durch den Korridor. Immer höher wurde er, ein Kreischen, unsagbarer Schrecken klang daraus... dann verstummte er. Unverkennbar ein Schrei aus einer menschlichen Kehle.
    Der zweite Schrei war das nicht. Er kam von einem AAnn. Und dann weitere Schreie, beide Arten.
    Pip flatterte nervös über Flinx' Schulter. Unter dessen roter Mähne war der Schweiß ausgebrochen.
    »Was jetzt?« murmelte er unsicher. Und immer wieder hallte ein Schrei herauf - einmal menschlich, einmal AAnn.
    Aber in einer Hinsicht waren sie sich alle gleich - kurz und intensiv.
    Sie mußten zwei Dutzend Schreie gehört haben, ehe sie Moum und Blauhell begegneten. »Was war das?« wollte er wissen. »Was waren das für Schreie?«
    »Lichter«, begann Moum.
    »Die ausgehen«, schloß Blauhell.
    Flinx ertappte sich dabei, daß er zitterte. An Moums grinsendem Mund war Blut. Die beiden breiten flachen Schnauzen waren damit besudelt. Eine kleine Gruppe von Arbeitern und Wächtern hatte nicht mehr aus dem Bergwerksgebäude fliehen können.
    »Ihr habt die Gefangenen getötet«, war alles, was er hervorbrachte.
    »O ja«, gab Moum mit einer Freude von sich, die ihm das Blut gefrieren ließ. »Eine Weile waren wir nicht sicher, aber Fluff hat uns und der Familie erklärt. Kalte Geister und Leute dort unten«, und dabei deutete er in Richtung auf den Hauptstützpunkt, »schummeln. Wir glauben, wir verstehen jetzt, was schummeln ist. Es bedeutet, das Spiel nicht nach den Regeln spielen, ja?«
    »Ja, aber dies sind nicht meine Regeln«, flüsterte er benommen, »nicht meine Regeln.«
    »Ist schon recht«, meinte Blauhell. »Wir verstehen, daß diese Regeln nicht die deinen sind, Flinx-Freund. Keine guten Regeln. Aber kalte Geister machen neue Regeln, und wir dann dieses Spiel auch spielen.«
    Die Ujurrianer watschelten den Korridor hinunter.
    Flinx sank in die Knie und lehnte sich gegen die Wand. »Ein Spiel, für die ist das immer noch ein Spiel.« Plötzlich sah er Sylzenzuzex an und schauderte. »Verdammt noch mal, ich wollte nicht, daß es so kommt!«
    »Sie sind es, der den Grizel reitet«, sagte Sylzenzuzex ausdruckslos. »Sie haben ihn geweckt. Jetzt müssen Sie ihn reiten.«
    »Sie begreifen nicht«, murmelte er niedergeschlagen. »Ich wollte, daß Fluff und Moum und Blauhell und all den anderen unsere Fehler erspart bleiben. Ich wollte, daß sie das Große werden, was sie werden können - und nicht...« - er atmete tief -, »und nicht bloß eine klügere Version von uns.«
    Sylzenzuzex trat näher. »Sie halten den Grizel immer noch am Schweif, Flinx. Er hat Sie noch nicht abgeworfen. Sie haben denen das Töten nicht beigebracht - vergessen Sie nicht, sie jagen Fleisch.«
    »Nur wenn sie müssen«, erinnerte er sie. »Dennoch«, und er begann sich zu entspannen, »vielleicht ist dies eine Zeit, in der sie es müssen. Ja, eine Jagd in der Schneezeit, um zu überleben. Die Regeln sind geändert, aber wir haben immer noch Regeln. Man muß sie nur genauer definieren.«
    »Das ist richtig, Flinx, Sie müssen ihnen sagen, wann es gut ist, zu töten, und wann nicht.«
    Er sah sie prüfend an, aber wenn sich hinter ihren Worten etwas verbarg, spürte er das zumindest nicht. »Das ist etwas, was ich nie tun wollte, nicht einmal über einen anderen.«
    »Und was hat Sie auf die Idee gebracht, daß Sie je die Gelegenheit dazu bekommen würden?«
    »Etwas... das vor gar nicht so langer Zeit geschah«, sagte er geheimnisvoll. »Jetzt ist es mir dennoch aufgezwungen worden. Man hat mich in eine Position gezwungen, die ich nie einnehmen wollte.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie da reden, Flinx«, erklärte sie schließlich, »aber Sie müssen entweder den Grizel reiten, oder er zermalmt Sie.«
    Flinx blickte den Korridor hinunter, in dem Moum und Blauhell verschwunden waren. »Ich frage mich nur, wer wen reiten wird?«
     
    Die Antwort darauf sollte er einige Tage später bekommen. Wie er vermutet hatte, war es zu keinem Angriff von unten

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