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Der Wald des Vergessens

Der Wald des Vergessens

Titel: Der Wald des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Krankenhauses ist, an dem er arbeitet. Ich habe auch gehört, daß ihm zwanzig Prozent des neuen Privatkrankenhauses an der Scarborough Road gehören.«
    »Bei Gott, Wieldy, ich war davon ausgegangen, daß du von dem Leben unter den Kohlköpfen verblödest, aber nun stelle ich fest, daß es dich zum Zynismus treibt!«
    »Ich halte mich nur an die Tatsachen, Sir«, sagte Wield. »Und hier kommt gleich noch eine. ALBA , wie Mr. Longbottom wahrscheinlich sehr wohl weiß, ist seit eben mal vier Jahren hier draußen.«
    »Was heißen soll, daß Troll sagt, die Knochen seien mindestens fünf Jahre alt, um zu betonen, daß Batty und seine Leute nichts damit zu tun haben können? Du glaubst doch nicht etwa, daß er ihm zuliebe an den Zahlen gedreht hat?«
    »Nein, Sir. Ich möchte vielleicht kein Geschäft mit ihm abschließen wollen, aber wenn es um seinen Job geht, ist er unbestechlich, wie wir alle schon feststellen mußten. Sie kennen ihn am längsten, also müßten Sie das wissen.«
    »Ich fürchte, ja, Wieldy«, seufzte Dalziel. »Schade. Wenn ich der Meinung wäre, er hätte die Knochen nur Batty zuliebe fünf Jahre alt gemacht, würde ich verdammt noch mal dafür sorgen, daß er das Alter für mich auf fünfzig ausdehnen würde. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Vielleicht stellt sich das Ganze ja doch noch als archäologischer Fund heraus. Ich red noch mal mit Batty und bring ihm die gute Nachricht.«
    »Wetten, daß Mr. Longbottom es ihm schon längst verraten hat?« meinte Wield.
    »Sehr wahrscheinlich. Aber du vergißt eines, Wieldy. Der Wichser hat einen hübschen Tropfen Whisky im Schrank. Kümmer dich drum, daß das Wasser hier durchgesiebt wird, ja?«
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Sergeant Wield.
     
    Im Rupfenfoyer tat eine Empfangsdame Dienst. Sie informierte Dalziel, daß der Herr Direktor im Labor sei, jedoch mit Sicherheit zur Verfügung stehen werde, sobald es sich einrichten ließe … Wenn der Herr Kommissar zwischenzeitlich Platz nehmen wolle …
    Ex-Polizist Howard stand hinter ihr. Seine verbrannten Hosen trug er nicht mehr, hatte aber ziemlich blutunterlaufene Augen.
    »Du mußt hier ganz schön ran, was?« fragte Dalziel freundlich.
    »Ein bißchen wenig Personal, Sir. Außerdem wollte Dr. Batty Verstärkung.«
    »Jemand sollte ihn mal über Stalltüren aufklären. Jemand wie meine Wenigkeit. Bring mich zum Labor, Junge.«
    Ohne zu zögern, öffnete Howard eine der Türen und ging voraus, vom indignierten Gezwitscher der Empfangsdame verfolgt.
    Für Dalziels unerfahrenes Auge sah das Labor, in das er nun eintrat, wie eine Kreuzung zwischen einer kleinen Menagerie und einem Nobelklo aus. Bei Dalziels Anblick runzelte Batty die Stirn, glättete sie aber sogleich wieder. Er hatte schnell begriffen – wahrscheinlich mit Nachhilfe von Troll Longbottom –, daß man sich mit dem Dicken nicht schlug, es sei denn, man hatte ein Hufeisen im Boxhandschuh.
    Bei ihrem Gespräch am Abend zuvor hatte er Dalziel großzügig mit Scotch bedacht, und man war in bestem Einvernehmen auseinandergegangen. Das hinderte jedoch keinen von beiden daran, den anderen aus tiefstem Herzen zu verachten.
    »Andy«, sagte er. »Guten Morgen. Neuigkeiten?«
    Nichts, was du nicht schon von Troll weißt, dachte Dalziel. Und nichts, was ein Tropfen nicht verbessern könnte.
    »Ich wollte nur sagen, daß wir leider einen Gutteil des Tages da draußen zugange sein werden. Die erfreuliche Nachricht ist, daß die Knochen wahrscheinlich schon hier lagen, als die Firma einzog, so daß ich die Angestellten in Ruhe lassen kann.«
    »Ausgezeichnet. Wir haben im Augenblick alle Hände voll zu tun und könnten uns eine Unterbrechung nur schlecht leisten. Und, Andy, meinen Glückwunsch, wie Sie die Presse in den Griff gekriegt haben. Kaum ein Wort heute morgen. Unsere PR -Abteilung ist sehr beeindruckt. Vielen Dank, von mir persönlich und von ALBA .«
    Dalziel lächelte mit falscher Bescheidenheit. Falsch, obwohl es durchaus stimmte, daß er eine Menge Gefälligkeiten abgerufen und eine Menge Drohungen in den Raum gestellt hatte, um die Reaktionen auf die Telefongespräche so gering wie möglich zu halten, die Amanda Marvell geführt hatte, kaum daß sie wieder zu Hause war. Nein, falsch, weil er sich von diesem Hampelmann doch nicht in die Karten blicken ließ. Als ob der und seine beschissene Firma was damit zu tun hätten!
    »Wenn wir eine genauere Datierung haben, müssen wir uns die Geschichte des Hauses vorknöpfen«, sagte

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