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Der Wald: Roman

Der Wald: Roman

Titel: Der Wald: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wild. Reglos lag sie da, atmete tief und tat, als schliefe sie.
    Er war jetzt im Zelt. Sie konnte ihn über den Boden kriechen und langsam näher kommen hören. Neben ihr verharrte er.
    Er roch schlecht. Nach Schweiß und Urin.
    Sie riss die Augen auf. Das Gesicht über ihr war ein verschwommener, grinsender Fleck, und es gehörte nicht Scott. Sie öffnete den Mund, um zu schreien. Eine Hand drückte sich fest darauf. Die andere Hand schwang herab. Etwas schlug gegen die Seite ihres Kopfs.
    Scott stützte sich auf einen Ellbogen und blickte zu dem dunklen Hügel von Bennys Schlafsack. Er lauschte eine Weile. Der Junge atmete langsam und gleichmäßig.
    Endlich.
    Scott öffnete seinen Schlafsack und spürte die Kälte auf der Haut. Er setzte sich auf, faltete Karens Sweatshirt zusammen und klemmte es sich unter den Arm. Als er aufstehen wollte, hörte er ein leises Klopfen auf der straffen Zeltwand. Es wiederholte sich. Plötzlich trommelten tausend Regentropfen auf das Zelt.
    »Mist«, murmelte er, legte sich wieder in seinen Schlafsack und zog ihn zu.
    »Ohhh, Scheiße!«, jammerte Julie.
    Nick schlug die Augen auf. Er verzog das Gesicht, als Regentropfen darauf prasselten.
    Julie küsste ihn kurz auf den Mund. »Blas lieber deine Schwimmweste auf«, sagte sie.
    Dann schlüpften sie beide aus den Schlafsäcken. Julie stieg in ihre Schuhe. Der Regen durchnässte den Rücken ihrer Trainingsjacke, als sie den Schlafsack aufhob. »Oh, verdammt, verdammt, verdammt!«, schrie sie.
    Nick grinste sie an.
    Sie schnappte sich ihre Isomatte vom Poncho und rannte zum Zelt. Der Reißverschluss war offen. Sie warf sich hinein und landete auf dem weichen Polster ihres Schlafsacks.
    Jemand grunzte erschrocken.
    »Entschuldigung«, keuchte sie und hob den Kopf. Neben ihr, so nah, dass sie ihn hätte berühren können, befand sich ein nackter Hintern. Die Beine klemmten zwischen zwei anderen Beinen.
    Er bumst Karen! Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag in die Magengrube und raubte ihr den Atem. Sie stieß sich vom Schlafsack ab und wollte rückwärts aus dem Zelt kriechen. Er packte ihr Handgelenk. »Lass …« Jetzt sah sie sein Gesicht. Julie schrie auf und riss sich los. Sie hechtete nach draußen. Regen prasselte ihr ins Gesicht. Sie kroch davon. Die Zeltklappen flogen auf, und ein nackter Mann mit einem großen Messer in der Hand sprang heraus. Er landete auf Julie, so dass sie flach mit dem Rücken auf den Boden schlug. Dann umklammerte er ihre Kehle und hielt sie unten, während er sich breitbeinig auf ihre Hüfte setzte. Er rammte das Messer neben ihrem Gesicht in die Erde. Mit der freien Hand zerrte er am Kragen ihrer Jacke, fand den Reißverschluss und riss ihn auf. Sie bockte und schrie vor Schmerz, als die raue Hand ihre Brust quetschte. Die Hand ließ sie los. Sie zerrte an ihrer Hose. Julie spürte den nassen Boden unter dem Hintern. Er packte ihre Handgelenke, legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie und schob die Knie zwischen ihre Beine, um sie auseinanderzuzwingen. Sein Mund presste sich auf ihre Lippen. Sie hörte einen Schrei, und sein Kopf schnappte nach hinten, während ein nackter Fuß an ihrem Gesicht vorbeiflog.
    Ihr Vater war da, hatte die Haare des Mannes gepackt, zog daran, so dass sich der Kopf nach hinten bog, und hieb ihm mit der anderen Hand auf das Nasenbein. Blut ergoss sich mit Regen vermischt auf Julies Gesicht. Der Mann rollte von ihr herunter. Er kroch auf allen vieren davon.
    Sie drehte sich auf die Seite. Während sie die Hose hochzog, sah sie, wie ihr Vater dem Mann hinterherstürmte. Der Fremde war jetzt auf den Beinen und wollte weglaufen, aber Dad holte schnell auf.
    Da kam eine bleiche Gestalt von der Seite angerannt. Nick! In seiner erhobenen Hand hielt er ein Beil.
    Scott rutschte auf dem nassen Boden aus. Er wirbelte mit den Armen und versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, fiel aber der Länge nach hin. Während er über den Boden schlitterte, griff er nach einem Fuß des Mannes. Er verfehlte ihn. Der Mann blickte sich nach ihm um. Er bückte sich, hob einen Stein auf und machte einen Schritt auf Julies Vater zu, dann sah er Nick und stolperte zurück. Nick schwang das Beil. Die Schneide erwischte den Fremden oben an der Brust. Nick riss sie heraus und holte ein weiteres Mal aus. Der Mann ging ein paar wacklige Schritte rückwärts und stürzte.
    Nick ließ sich auf den Boden fallen und kotzte.
    Flash rannte auf ihn zu und schrie über die Schulter zu Alice: »Pass auf die

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