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Der Waldläufer

Titel: Der Waldläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Ferry
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schwebten, keine Mühe gehabt, sie zu bewegen, aufs Pferd zu steigen, um die Ufer des Flusses einzuschließen, während Rayon-Brûlant zum Vereinigungspunkt des Flusses zurückkehren und die Ankunft Bois-Rosés und der ganzen Schar, die er zurückgelassen hatte, abwarten sollte. Er brauchte nicht lange zu warten.
    Darauf begaben sich der junge Komantsche, Gayferos und sechs Indianer durch den kleinen Arm des Flusses zum Tal. Pepe, Bois-Rosé und die übrigen stiegen vor dem Zusammenfluß, wo der Schwarze Falke haltgemacht hatte, an Land. Dort sollten sie zum Angriff das Signal des Komantschen erwarten. Der furchtbare Schrei, der so plötzlich den Widerhall im Tal der Red Fork geweckt hatte, war von dem Komantschen ausgestoßen, und der Angriff wurde, wie man gesehen hat, ungestüm begonnen. –
    Nachdem diese Erklärungen nun einmal gegeben sind, hindert uns jetzt nichts mehr daran, Bois-Rosé und dem spanischen Jäger in ihren letzten Versuchen zu folgen, den Händen der Indianer ihren jungen, vielgeliebten Gefährten und die Tochter Don Agustins zu entreißen. Diaz und Pepe hatten fast in demselben Augenblick auf dem Land festen Fuß gefaßt, wo Bois-Rosé und Encinas mit den drei Büffeljägern aus ihrem Kanu aus Büffelhaut ans Ufer sprangen. Als die sechs Streiter in schräger Richtung marschierten, um sich miteinander zu vereinigen, und zugleich die Gegend, durch die sie gingen, durchspähten, entschloß sich plötzlich Sir Frederick, dem sein abenteuerlicher Geist die Rolle eines Zuschauers unerträglich machte, den Jägern bei ihrem Angriff tätigen Beistand zu leisten, und er hatte keine Mühe, seinen Leibgardisten Wilson zu überreden, ihn zu begleiten.
    Don Agustin wollte ebenfalls am Kampf teilnehmen, mußte aber den dringenden Vorstellungen des Engländers nachgeben, der ihm begreiflich machte, daß seine Gegenwart unentbehrlich sei, um unter seinen Vaqueros gute Ordnung zu halten, die wenig an die Kämpfe der indianischen Kriege gewöhnt waren. Als dieser Punkt abgemacht war, beeilte sich der Amerikaner, nachdem er Sir Frederick mehrmals wiederholt hatte, daß dieser sich aus freiem Willen der Gefahr aussetze und er aufhöre, für den Augenblick für seine Person verantwortlich zu sein, ihm in der Richtung nach der Furt des Flusses zu folgen.
    Während dieser Zeit hatten Pepe und Diaz sich mit dem Waldläufer und dem Büffeljäger getroffen. Die beiden Waffengefährten waren von der Gefahr, in der Fabian schwebte, aufgeregt; der Ernst ihrer ganzen Lage, die sich jetzt entscheiden sollte, hatte sie ergriffen, und sie wechselten bei ihrem Zusammentreffen einen schweigenden, aber ausdrucksvollen Blick.
    »Er lebt noch, Bois-Rosé!« sagte Pepe, der die stumme Sprache des Waldläufers verstand. »Frage Diaz; wir haben eben hinter einem dichten Weidengebüsch neben dem Eindruck der Büffelfüße von Main-Rouge die Spuren der Füße Fabians bemerkt; ihre Richtung geht dorthin.«
    Der Spanier zeigte auf eines der ungeheuren Baumwollstaudengebüsche, mit denen die morastige Ebene besät war. Diaz bestätigte Pepes Worte.
    »Die Schurken verschanzen sich in den dichten Gebüschen, die den Biberdamm und den halbtrockenen Arm des Red River begrenzen. Still! Hört ihr sie?« sagte der Grenzjäger.
    Ein Geräusch von Beilen, die die Stämme von Bäumen trafen, erscholl in der Ferne.
    »Das ist richtig«, erwiderte der Kanadier. »Wenn ich nicht für das Leben dieses armen jungen Mannes fürchtete, so würde ich dem Himmel dafür danken, uns diese wilden Tiere so in ihrer Verschanzung überliefert zu haben; aber der Gedanke ist schrecklich, daß die Launen oder der Zorn eines Indianers seine Tage verkürzen können.«
    »Sie werden es jetzt weniger als jemals zuvor wagen, das sage ich dir«, erwiderte Pepe. »Der Tag wird nicht vorübergehen, ohne daß sie eine Kapitulation verlangt hätten.«
    Encinas hielt mit großer Mühe seine Dogge zurück, die sich zu dem Ort stürzen wollte, wo ihr feiner Geruch die Indianer witterte, als Bois-Rosé plötzlich daran dachte, ihren Instinkt zu nützen. Er zog den zerrissenen Hut Fabians unter seiner Jacke hervor und übergab ihn Encinas mit den Worten: »Macht einen Versuch, Euren Hund diesen Hut beriechen zu lassen; es ist der Hut desjenigen, den ich suche. Ich habe in ähnlichen Fällen diese Tiere den Fährten von Menschen folgen sehen, deren Spur man nicht wiederfinden konnte.«
    Der Büffeljäger nahm den Hut aus den Händen des Kanadiers und ließ Oho dessen Inneres

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