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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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vergeblich gestorben«, versicherte ihm Judon. » Die Waffen, von denen du sprichst, sind beinahe erschöpft. Ich weiß, dass die Avatar nur noch weniger als fünfzig funktionierende Zhi-Bogen besitzen.«
    Jetzt hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. » Die Stämme, die hier von euch vertreten werden, können innerhalb eines Monats vierzigtausend Krieger ausheben. Die Städte könnten uns gehören, bevor auch nur der erste kühle Herbstwind weht. Denkt darüber nach, meine Brüder.«
    » Sicher, wir können darüber nachdenken«, erwiderte ein anderer Stammesführer. » Aber ich habe zwei Fragen: Erstens, woher weißt du von der Stärke ihrer Waffen, und zweitens, wo ist der Vertreter der Erek-jhip-zhonad? Von ihnen sollte ebenfalls jemand hier sein.«
    Judon lächelte. » Ich weiß es, weil ich es weiß. Ich habe Freunde in den fünf Städten. Gute Freunde, die der Tyrannei der Avatar überdrüssig sind. Und was die Schlammleute angeht…« Er breitete die Arme aus. » Vielleicht erstarren sie in Furcht vor den Blauhaaren. Ich kann nicht für sie sprechen. Wenn wir die Städte eingenommen haben, können sie von mir aus auf Knien zu uns gekrochen kommen und um Brosamen von unseren Tischen betteln.«
    » Sie allein verfügen über zwanzigtausend Krieger«, antwortete der erste Sprecher. » Ich glaube kaum, dass sie es nötig haben werden zu betteln. Und ich für meinen Teil werde meine Soldaten nicht ohne das Volk der Sterne in eine Schlacht gegen die Avatar führen.«
    Judon verbarg mühsam seine Gereiztheit. Der Sprecher war Rzak Xhen, der Anführer des Stammes Hantu, dessen Ländereien an die der Erek-jhip-zhonad grenzten. Wenn er für die Sache gewonnen werden konnte, würde er mehr als fünftausend Kämpfer mitbringen.
    » Mein lieber Rzak, deine Bedenken zeugen von deiner Weitsicht. Ich würde es ebenfalls vorziehen, wenn die Schlammleute mit uns reiten würden. Aber wenn wir die Städte erobern, bleibt ohne sie mehr von dem Reichtum für uns übrig. Jetzt lasst uns die Besprechung unterbrechen und essen. Die Sonne steht hoch am Himmel, und es ist heiß; wir können uns heute Abend erneut zusammensetzen.«
    Judon stützte sich mit seinen riesigen Armen auf die Lehnen seines schwarzen Throns und wuchtete seinen massigen Körper hoch. Dann watschelte er in sein Zelt zurück. Dort legte er sich auf weiche Kissen.
    Eine schlanke Gestalt trat aus dem dunklen Hintergrund des Zeltes. Der Mann hatte ein jugendliches Aussehen und trug den weißen Leinenburnus des Hizhak-Stammes. Er setzte sich neben Judon. » Rzak Xhen ist ein Fürsprecher der Schlammleute«, sagte er. » Aber ich glaube, ich weiß, wie wir ihn umstimmen können.«
    » Wir sollten ihm seine hinterlistige Gurgel durchschneiden«, spekulierte Judon.
    Der junge Mann lächelte. » Ladet ihn heute Abend hierher ein, vor der Zusammenkunft. Ich werde ihn von unserer Sache überzeugen.«
    » Und wie willst du dieses Wunder bewerkstelligen?«, erkundigte sich Judon.
    » Genau so, wie ich es bei Euch bewerkstelligt habe, Mylord.«
    » Das geht zu weit«, widersprach der Stammesführer.
    » Wie dringend wollt Ihr seine Hilfe?«
    Judon füllte einen Kelch mit Wein und leerte ihn mit einem Zug. » Dann mach es… Aber sobald wir gewonnen haben, will ich seinen Kopf.«
    Rzak Xhen war ein ernsthafter Mann. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er unermüdlich für sein Volk, die Hantu, gearbeitet, ihren Wohlstand und ihr Ansehen vermehrt und insgeheim ihre Macht und Stärke vergrößert. Er war kein Krieger, obwohl er ein sehr guter Soldat und Stratege war, und die Anführer der kleineren Stämme um das Hantugebiet herum respektierten ihn sehr. Seine Krieger leisteten sich keine Übergriffe auf deren Territorien, und wo schwächere Anführer Schwert und Speer einsetzten, um ihre Nachbarn zu beherrschen, bediente sich Rzak Xhen des Handels. Judon von den Patiaken schätzte er nicht besonders. Dessen Sippe war räuberisch veranlagt und neigte zum Krieg.
    Rzak saß in seinem Zelt und wartete auf die Einladung, die zweifellos kommen würde. Sein ältester Sohn Hua saß neben ihm.
    » Er wird uns Reichtümer anbieten«, sagte Hua Xhen.
    Rzak schüttelte den Kopf. » Land. Er wird uns versprechen, das Gebiet der Hantu zu vergrößern.«
    Hua lächelte. » Das ist besser als Gold, Vater. Wir könnten das Griam-Tal verlangen. Damit hätten wir Zugang zum Meer und könnten besser Handel treiben.«
    Erneut schüttelte Rzak den Kopf. » Er wird uns nicht das anbieten, was ihm

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