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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Lebensmittelversorgung. Als er von den Almecs erfuhr, hatte er sofort massive Importe von Nahrungsmitteln angeordnet, so dass die Getreidespeicher der Zwillingsstädte jetzt förmlich überquollen. Trotzdem würde die Bevölkerung nach drei Wochen Belagerung anfangen zu hungern. Man würde bereits morgen mit der Rationierung beginnen müssen.
    Er trat an sein Fenster und blickte hinaus auf die Bucht. Die Schlange lag dort vor Anker, zusammen mit etwa fünfzig kleineren Schiffen der Vagaren. Sie hatten die Stadt seit Tagen mit Nahrungsmitteln und Nachschub versorgt, aber jetzt konnten sie nirgendwo mehr hinsegeln. Die Bauerndörfer an den Ufern des Luan waren verlassen, die Menschen waren geflüchtet oder tot, ermordet.
    Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück und blätterte die Papiere durch, bis er schließlich den Bericht des Kristallfiskus fand. Caprishan hatte Anu wie verlangt eine zweite Truhe gebracht. Die dritte war gerade in Gebrauch und lud die Zhi-Bogen neu auf. Die letzte Truhe blieb im Herzraum der Schlange. Schon bald würde Rael sie von dort entfernen müssen. Dann würde die Schlange nie wieder aufs Meer hinausfahren.
    In gewisser Weise war Schlange Sieben wie die Avatar… mächtig, aber dem Untergang geweiht.
    Raels Stimmung war grimmig; er hatte zu wenig Energie und zu wenig Leute. Talaban hatte ihn einst den größten lebenden Strategen genannt. Rael war derselben Meinung. Aber auch ein hervorragender Stratege konnte nicht viel ausrichten, wenn ihm die Mittel fehlten, diese Strategien umzusetzen.
    Im Idealfall hätte Rael etliche schlagkräftige Einheiten ausgeschickt, um die herannahenden Armeen zu attackieren, ihre Nachschubwege zu unterbrechen und sie zu ermüden. Aber mit weniger als zweihundert kampffähigen Avatar konnte er sich eine solche Taktik nicht leisten. Und die leicht bewaffneten Vagaren gegen die Almecs mit ihren Feuerstöcken auszusenden hätte bedeutet, sie in den sicheren Tod zu schicken. Folglich konnten die Armeen des Feindes ungestört marschieren und den Verlauf des Krieges diktieren.
    Der einzige Vorteil, den Rael besaß, lag in der Mordlust der Almecs. Wäre ihre Invasion weniger blutig verlaufen, hätten sie die gefangene Bevölkerung verwenden können, um sich zu versorgen. So wie es aussah, mussten sie die beiden Städte jedoch so rasch wie möglich einnehmen.
    Rael dachte darüber nach. Pagarus Mauern waren nicht sonderlich stark. Sie waren in den ersten Tagen der Eroberung relativ rasch errichtet worden und würden bald fallen, dessen war er sicher. Egaru dagegen hatte eine kleinere Stadtmauer und konnte weit effektiver verteidigt werden. Deshalb beschloss er, noch mehr Avatar nach Pagaru zu entsenden.
    Dann dachte er über Ammon nach. Der König befand sich in den Gemächern, die man im zweiten Stock des Konzilsgebäudes für ihn reserviert hatte. Schon bald musste sich Rael mit ihm treffen. Seine fünftausend Soldaten konnten das Blatt wenden, aber wie sinnvoll wäre es, fünftausend letztendlich feindselig gesinnte Krieger in die Zwillingsstädte einzuladen? Wenn die Almecs, wozu es eines Wunders bedurfte, eindeutig besiegt werden konnten, wäre Ammon in der Position, die er sich immer erträumt hatte. Er würde das Imperium der Avatar kontrollieren.
    Imperium?
    Welches Imperium? Der Gedanke deprimierte Rael. Es gab kein Imperium mehr.
    Die Tür schwang auf, und Viruk trat ein. » Was wollt Ihr, Cousin?«, fragte der Questor General, verärgert über die plötzliche Störung.
    » Von wegen Cousin, du Hundesohn!«, brüllte Viruk. » Du hast mich aus einer Stadt der Avatar losgeschickt, um irgendeinen weibischen Untermenschen zu retten, und was finde ich bei meiner Rückkehr? Die Stadt wird von den Vagarenhunden regiert. Ich sollte dir die Kehle durchschneiden, du verräterischer Mistkerl!«
    Eisiger Ärger durchströmte Rael. Er stand auf, ging um seinen Schreibtisch herum und baute sich vor dem wütenden Krieger auf. » Wenn irgendjemand des Verrates schuldig ist, dann du, du arroganter Narr!«, fauchte er. » Dieses Dorfmädchen, dem du beigeschlafen hast, ist jetzt die wahre Macht in den Zwillingsstädten. Und weißt du auch, warum? Weil du das Gesetz gebrochen und sie geheilt hast, Viruk. Sie ist jetzt kristallgebunden. Sicher wirst selbst du begreifen, was das bedeutet. Wir haben versucht sie zu töten. Vergeblich.«
    » Ich könnte sie töten«, sagte Viruk. » Es gibt nichts, was lebt und atmet, dass ich nicht töten könnte.«
    » Das ist zurzeit nicht

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