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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Mörder nur Tod und Vernichtung in ihrem Kielwasser.«
    » Sie haben vor, alle Vagaren zu töten«, antwortete Rael ruhig. » Cas-Coatl behauptet, die Kristallkönigin müsse ernährt werden, bis Anus Pyramide beginnt, Energie zu produzieren.«
    » Also bieten sie uns das Leben, wenn wir dafür alle anderen verraten?«
    » Genau das tun sie«, erwiderte Rael. Mirani fing seinen Blick auf und verstummte.
    » Wurde Anu über diese Situation in Kenntnis gesetzt?«, fragte ein anderer Avatar weiter vorn.
    » Wir haben keine Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu treten«, antwortete Rael.
    Der blaubärtige Goray hob die Hand. Rael bedeutete ihm zu sprechen. » Wie Ihr wisst«, begann der Hauptmann, » bin ich einer der Ältesten hier. Ich habe viele Kriege erlebt und einen ganzen Berg von Schlachten geschlagen. Meine Frage lautet: Glaubt Ihr, Questor General, dass dieser Krieg gewonnen werden kann?«
    » Ich glaube, er kann gewonnen werden«, erwiderte Rael.
    » Dann habe ich eine zweite Frage. Was wird aus uns, wenn wir gewinnen? Was erwartet uns?«
    » Das kann ich nicht sagen, Goray. Denn ich weiß es nicht. Gibt es noch andere Fragen?«
    Niclin erhob sich. » Können wir die Macht wiedererlangen, wenn Anus Werk vollendet ist?«
    » Das glaube ich nicht«, gab Rael zu. » Die Tage unserer Vorherrschaft in diesem Land sind vergangen. Und schlimmer noch, ich glaube nicht, dass die Vagaren uns erlauben werden, weiterhin als Unsterbliche in ihrer Mitte zu weilen. Es wird viele geben, die Vergeltung an uns fordern wegen früherer Untaten, wie sie es nennen. Und es wird andere geben, die uns unsere Unsterblichkeit neiden. Nein. Wenn wir diesen Krieg gewinnen, müssen wir uns woanders eine Heimat suchen.«
    » Es sei denn, wir schließen uns den Almecs an«, erklärte Caprishan.
    » Genau so ist es«, stimmte Rael zu.
    Niemand sagte etwas, und Rael wartete einige Momente. » Jetzt«, meinte er dann, » wird es Zeit, über die Frage zu debattieren, die uns gestellt wurde. Wie es unserer Sitte entspricht, werde ich zwei aus unserer Mitte auffordern, zu uns zu sprechen, einen, der sich für eine Verbindung mit den Almecs ausspricht, und einen, der dagegen spricht. Ich bitte Questor Caprishan, Gründe vorzubringen, die dafür sprechen, das Angebot von Cas-Coatl anzunehmen.«
    Caprishan stand auf, watschelte in die Mitte des Saales und drehte sich dann zu seinen Avatar herum.
    » Mir will scheinen«, begann er, » dass es kaum vonnöten sein dürfte, dieses Thema zu debattieren. Wir kämpfen nicht länger um unser Heim und unser Land, denn wir haben kein Land mehr, und unsere Heime und Besitztümer werden auch verloren sein, wenn wir gegen die Almecs gewinnen sollten.
    Aber lasst uns den Gedanken an den Krieg und all die Freunde und Familienmitglieder, die wir seit seinem Beginn verloren haben, beiseiteschieben. Betrachten wir stattdessen, was wir ganz am Anfang über die Almecs dachten. Seit wir von ihnen erfahren haben, wussten wir, dass sie Avatar waren wie wir selbst. Wir haben gehofft, dass sie uns als Brüder akzeptieren und mit uns gemeinsam die Kontrolle über diese wilde Welt ausüben würden. Das war unsere Hoffnung, damals. Warum sollte sich das geändert haben? Welche Aussichten haben wir, wenn dieser Krieg weitergeht? Wollen wir ein Volk im Exil werden, falls die Vagaren nicht versuchen uns zu ermorden, wenn der Krieg gewonnen ist? Wollen wir Segel setzen und dreckige Lager auf irgendeinem fremden Strand errichten? Wollen wir in der Erde herumwühlen wie Bauern? Wie viele von uns wissen, wie man Getreide anpflanzt und erntet? Wie viele können Vieh züchten und es schlachten? Weiß einer von uns hier, wie man ein Haus baut, ein Tuch webt oder auch nur einen Stuhl schreinert?
    Wir sind Götter, meine Freunde. Götter müssen sich nicht mit solchen schmutzigen Einzelheiten beschäftigen. Wir haben Diener, die uns aufwarten, und Sklaven, die das Land bestellen.
    Die Almecs müssen ein paar Vagaren töten, nun, was soll’s? Warum sollte uns das bekümmern? Ihr Leben ist ohnehin nur in einigen wenigen Augenblicken bemessen. Unseres ist beinahe endlos.
    Die einfache Wahrheit lautet, dass wir uns selbst besiegen, wenn wir die Almecs besiegen. Aus diesem Grund sollten wir uns mit ihnen vereinigen.«
    Er bekam rauschenden Applaus, als er zu seinem Platz zurückging. Rael trat wieder in die Mitte des Saales. » Ich fordere Viruk auf, die Gegenrede zu halten«, erklärte er.
    Viruk saß in der dritten Reihe und sah den Questor

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