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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Seeleute standen untätig und entsetzt daneben. Questor Ro war außer sich vor Wut. Er schnappte sich ein Tau, schlang es um den Leichnam und zerrte ihn von der Truhe weg.
    Eine Gruppe Vagaren-Arbeiter kletterte an Bord. Sie blieben ebenfalls wie betäubt und stumm stehen und starrten auf den Leichnam. Immer noch züngelten Flammen aus ihm hervor, und seine Kleidung qualmte. » Bewegt euch!«, brüllte Questor Ro. Die Vagaren, deren Finger mit den hölzernen Schutzhüten geschützt waren, richteten die Truhe wieder auf. Questor Ro schob erneut die Stangen durch die goldenen Ringe und befahl den Männern, die Truhe zum Heck des Schiffes zu tragen, wo er sie auf Anzeichen von Rissen oder Brüchen untersuchte. Er fand jedoch keinerlei Beschädigungen und beaufsichtigte die Vagaren, während sie sie in eine größere, mit Blei ausgeschlagene Kiste legten. Darin wurde sie in den Laderaum hinuntergetragen.
    Hier lagen auch bereits zwei blutverschmierte Stoßzähne. Bei dem Anblick flammte Questor Ros Gereiztheit erneut auf. Dieser Raum war auch sein Arbeitszimmer, und er war alles andere als erfreut darüber, diese Stoßzähne hier vorzufinden. Vor allem, weil man sie ohne jede Rücksicht auf seinem Schreibtisch abgelegt und ihr Blut etliche seiner Papiere verschmiert hatte. » Schafft sie weg«, befahl er zwei Vagaren. » Deponiert sie irgendwo in einer Ecke. Und wischt vorher das Blut ab«, setzte er hinzu.
    » Ja, Herr«, sagte einer der Männer und verbeugte sich tief.
    » Und lasst Onquer kommen«, sagte er. » Auf uns wartet eine Menge Arbeit.«
    » Herr«, erwiderte der Mann und verbeugte sich erneut, » leider ist Onquer gestorben. Er war schon tot, bevor wir das Schiff erreichten.«
    Das war wirklich zu viel. Questor Ro hatte acht Jahre damit verbracht, den Vagaren auszubilden. Jetzt musste er einen anderen Assistenten suchen und wertvolle Zeit damit verschwenden, ihm die Grundlagen der Forschung beizubringen.
    Aber er würdigte die Vagaren keines Wortes mehr, sondern ging in seine Kabine.
    Zwei Truhen waren voll aufgeladen, und eine dritte stand bereit. Alles in allem war es kein schlechter Tag gewesen.

Kapitel5

    Der Mund des Frostriesen stand offen. Storro kletterte zwischen die weißen Pforten seiner Zähne und fand den magischen Reißzahn. Er wirkte einen gewaltigen Bann und begann, seine Macht aufzunehmen. Die Bestie regte sich, wurde jedoch nicht wach. Das musste sie auch nicht, denn die schrecklichen Dämonen, die darauf hausten, spürten den Diebstahl und schickten sich an, durch sein Fell auf die Diebe zuzuklettern.
    Aus dem Morgenlied der Anajo
    Die mit Kohlenöl gespeiste Laterne flackerte, und ihr Licht warf tiefe Schatten auf die Wände des fensterlosen Herzraumes tief im Bauch der Schlange. Talaban beobachtete, wie die vier Vagaren die Truhe vorsichtig in die Aussparungen in der Mitte des Raumes hinabließen. Sobald sie damit fertig waren, schickte er sie weg. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, trat Talaban zu der Holztäfelung neben den Aussparungen und schob sie auf. Darunter befanden sich zwei kleine bronzene Räder. Er drehte vorsichtig das erste. Zwei kupferne Schalen in den Aussparungen näherten sich den Bronzekugeln auf der Vorderseite der Truhe. Talaban drehte das Rad so lange, bis die Schalen auf den Kugeln auflagen. Der Krieger spürte, wie seine Erregung wuchs, als er zu dem zweiten Rad griff. Dies drehte er zweimal herum. Am Ende der Täfelung befand sich eine zweite, verborgene Aussparung. Talaban öffnete sie. Ein langer Streifen von glänzendem Glimmersand befand sich dahinter. Darin fanden sich sechs Vertiefungen, und in einer glühte ein einzelner weißer Kristall. Talaban öffnete den Beutel an seinem Gürtel und nahm fünf weitere Kristalle heraus, die er in die entsprechenden Vertiefungen legte. Dann schloss Talaban den Deckel wieder, holte tief Luft und drehte das zweite Bronzerad ein weiteres Mal um dreihundertsechzig Grad.
    Sofort erstrahlten die beiden Kristallkugeln in der Wand gleißend hell. Talabans Stimmung stieg. Er blies die Laterne aus, trat in den Korridor und verschloss die Tür hinter sich. Der gesamte Gang war von einem klaren, hellen Licht erfüllt. Talaban stieg die Wendeltreppe zum Zentraldeck hinauf, trat an die Backbordreling und beugte sich nach vorn. Schlange Sieben dümpelte nicht länger in der Bucht. Sie lag vollkommen ruhig und stolz da, unberührt von der Dünung des Meeres.
    Dann stieg er auf das Oberdeck hinauf, wo sein Korporal Methras und

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