Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
tot.
    Die Arme, dachte er. Wir wedeln mit ihnen, damit wir lebendig wirken. Dazu sind sie ja da. Er steckte die Finger zwischen die Schalen der Krabbe und brach sie auf. Das war wenigstens ein angenehmes Gefühl des Widerstands.
    Sie waren eine gebrochene Familie. Die Jahre des Leidens unter den grausamen Launen ihres Vaters hatte Ascha Juschu in die Gewalt und Tet Wikim in die Verzweiflung getrieben. Nur Balat war unversehrt davongekommen. Balat und Schallan. Sie war in Ruhe gelassen und nicht angerührt worden. Manchmal hasste Balat sie deswegen, aber wie konnte man jemanden wie Schallan wirklich hassen? Sie war so scheu, so still und zart.
    Ich hätte sie niemals gehen lassen dürfen, dachte er. Wir hätten einen anderen Weg finden müssen. Nie würde sie es allein schaffen; vermutlich war sie voller Angst. Es war schon erstaunlich, dass sie überhaupt so weit gekommen war.
    Er warf die Teile der Krabbe über die Schulter. Wenn bloß Helaran überlebt hätte. Ihr ältester Bruder – damals bekannt unter dem Namen Nan Helaran, denn er war der Erstgeborene gewesen – hatte sich wiederholt gegen den eigenen Vater gestellt. Nun war er tot, genau wie ihr Vater. Sie hatten eine Familie von Krüppeln hinterlassen.
    »Balat!«, rief eine Stimme. Wikim erschien auf der Veranda. Anscheinend hatte der junge Mann seinen Anfall von Melancholie überstanden.
    »Was ist los?«, fragte Balat und stand auf.
    Wikim rannte die Treppe hinunter und eilte auf ihn zu. Die Ranken und bald auch das Gras zogen sich vor ihm zurück. »Wir stecken in großen Schwierigkeiten.«
    »Wie groß?«
    »Ziemlich groß, würde ich sagen. Komm mit.«

Z-3
DER SEGEN DER UNWISSENHEIT
    S zeth-Sohn-Sohn-Vallano, der Unwahre von Schinovar, saß auf dem Holzboden der Taverne, während das Lavis-Bier langsam durch seine braune Hose sickerte. Seine durchaus elegante Kleidung wirkte zwar rußig, fadenscheinig und abgetragen, war aber nicht mit jener, die er vor über fünf Jahren getragen hatte, zu vergleichen, damals, als er den König von Alethkar ermordet hatte.
    Er hielt den Kopf gesenkt, die Hände im Schoß, hatte keine Waffe dabei. Seit Jahren hatte er seine Splitterklinge nicht mehr gerufen, und er hatte den Eindruck, dass es genauso lange her war, seit er zum letzten Mal ein Bad genommen hatte. Er beschwerte sich nicht. Wenn er erbärmlich aussah, dann behandelten ihn die Menschen auch erbärmlich. Und eine so erbärmliche Person beauftragte man nicht mit der Ermordung von Menschen.
    »Und er tut alles, was du ihm sagst?«, fragte einer der Minenarbeiter, die am Tisch saßen. Die Kleidung des Mannes war kaum besser als die von Szeth und dabei derart dreckig und staubig, dass unmöglich zu sagen war, wo die schmutzige Haut aufhörte und der schmutzige Stoff anfing. Sie waren zu viert und hielten Becher aus Steingut in den Händen. Im Raum stank es nach Schlamm und Schweiß. Die Decke war
niedrig, die Fenster – die sich nur auf der windabgewandten Seite befanden – waren kaum mehr als Schlitze in der Wand.
    Nahm – Szeths gegenwärtiger Meister – setzte seinen Becher auf der angeschrägten Seite des Tisches ab, der unter dem Gewicht seines Armes nachgab. »Ja, das wird er auf alle Fälle. He, Kurp, sieh mich an.«
    Szeth schaute auf. Kurp bedeutete im örtlichen Bav-Dialekt Kind . Szeth war an solche herabwürdigenden Bezeichnungen gewöhnt. Obwohl er schon fünfunddreißig Jahre alt war – und es bereits sieben Jahre her war, dass er zum Unwahren benannt worden war –, bewirkten die großen, runden Augen, der kleine Körper und ein Hang zur Kahlköpfigkeit immer wieder, dass die Leute aus dem Osten sein Volk mit Kindern verglichen.
    »Steh auf«, befahl Nahm.
    Szeth gehorchte.
    »Spring auf und ab.«
    Szeth fügte sich.
    »Schütte dir Tons Bier über den Kopf.«
    Szeth griff danach.
    »He!«, rief Ton und zog seinen Becher fort. »Nix da. Bin noch nicht fertig damit!«
    »Wenn du es wärest, dann könnte er sich das Bier nicht über den Kopf schütten, oder?«, meinte Nahm.
    »Soll er doch was anderes machen«, nörgelte Ton.
    »In Ordnung.« Nahm zog sein Stiefelmesser hervor und warf es Szeth zu. »Kurp, schneid dir den Arm auf.«
    »Nahm …«, meinte einer der anderen Männer, ein hochmütiger Kerl namens Amark. »Das ist nicht richtig, und das weißt du auch.«
    Nahm zog seinen Befehl aber nicht zurück, also gehorchte Szeth, ergriff das Messer und schnitt sich in den Arm. Blut trat um die schmutzige Klinge herum aus.
    »Schneide dir

Weitere Kostenlose Bücher