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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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zusammen.« Er deutete mit dem Kopf auf etwas, das sich fern im Westen befand. »Ich glaube, ich sehe dort die Brückenmannschaft kommen.«
    Endlich, dachte Adolin und folgte dem Blick seines Vaters. Eine kleine Gruppe überquerte ein weit entferntes Plateau. Sie trug Dalinars Banner und führte eine Mannschaft mit einer von Sadeas’ tragbaren Brücken an. Sie hatten eine von diesen geholt, weil sie schneller waren als Dalinars größere, von Chullen gezogene Brücken.
    Adolin eilte davon und gab Befehle, wobei er andauernd an die Worte seines Vaters, an Gavilars letzte Botschaft und an den misstrauischen Blick des Königs denken musste. Es schien, dass er auf dem langen Ritt zurück zum Lager ausreichend Stoff zum Grübeln hatte.

    Dalinar sah zu, wie Adolin gehorsam davoneilte. Der Brustpanzer des Jungen war von einem Netz aus Rissen überzogen, doch es trat kein Sturmlicht mehr daraus hervor. Mit der Zeit würde sich die Rüstung selbst reparieren. Sie konnte sich sogar dann neu formen, wenn sie vollständig zerschmettert worden war.

    Der Junge beschwerte sich oft, aber dennoch war er ein Sohn, wie ihn sich jeder Vater nur wünschen konnte: treu, entschlussfreudig und in der Lage, Befehle zu geben. Die Soldaten mochten ihn. Vielleicht war er etwas zu freundlich zu ihnen, aber das schien verzeihlich. Selbst seine Hitzköpfigkeit war verzeihlich, vorausgesetzt er lernte sie zu zügeln.
    Dalinar überließ den jungen Mann seiner Arbeit und sah sich nach Galanter um. Er fand das Ryschadium-Pferd bei den Stallburschen, die am südlichen Ende des Plateaus eine Koppel eingerichtet hatten. Sie hatten die Wunden des Pferdes verbunden, nun zog es das Bein nicht mehr nach.
    Dalinar klopfte dem großen Hengst auf den Hals und sah ihm in die tiefschwarzen Augen. Das Pferd schien sich zu schämen. »Es war nicht deine Schuld, dass du mich abgeworfen hast, Galanter«, sagte Dalinar mit besänftigender Stimme. »Ich bin ja froh, dass du nicht allzu schwer verletzt bist.« Er wandte sich an den nächsten Stallburschen. »Gib ihm heute Abend eine Extraration und zwei Knuspermelonen. «
    »Ja, Hellherr. Aber er wird keine Extraration haben wollen. Er nimmt nie etwas, wenn wir es ihm anbieten.«
    »Heute Abend wird er essen«, sagte Dalinar und klopfte dem Ryschadium-Pferd auf den Hals. »Er nimmt nur dann etwas zu sich, wenn er glaubt, es auch verdient zu haben, mein Sohn.«
    Der Junge schien verwirrt zu sein. Wie die meisten anderen sah auch er die Ryschadium als eine Pferderasse unter anderen an. Ein Mann konnte sie erst dann verstehen, wenn er von einem von ihnen als Reiter angenommen war. Es war wie das Tragen eines Splitterpanzers. Diese Erfahrung war vollkommen unbeschreiblich.
    »Du wirst diese beiden Knuspermelonen essen«, sagte Dalinar und deutete auf das Pferd. »Du hast sie dir verdient.«

    Galanter stieß ein Wiehern aus.
    »Doch«, sagte Dalinar. Jetzt schien das Pferd zufrieden zu sein. Dalinar untersuchte das verletzte Bein und nickte dem Stalljungen zu. »Pass gut auf ihn auf, mein Sohn. Ich werde auf einem anderen Pferd zurückreiten.«
    »Ja, Hellherr.«
    Sie holten ihm ein Ersatztier, eine stämmige staubfarbene Stute. Als er sich in den Sattel schwang, war er besonders vorsichtig. Gewöhnliche Tiere schienen ihm immer so zerbrechlich zu sein.
    Der König ritt hinter den ersten Truppeneinheiten her, Schelm befand sich an seiner Seite. Dalinar bemerkte, dass Sadeas in einiger Entfernung hinter ihnen ritt, dort, wo Schelm nicht mehr an ihn herankam.
    Die Brückenmannschaft wartete still und ruhte sich aus, während der König und sein Gefolge hinüberschritten. Wie die meisten von Sadeas’ Mannschaften bestand auch diese aus einer Art menschlichem Abfall. Es waren Ausländer, Deserteure, Diebe, Mörder und Sklaven. Vermutlich hatten viele ihre Strafe verdient, aber die schreckliche Art und Weise, wie Sadeas ihr Leben verschwendete, erzürnte Dalinar. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis er die Brückenmannschaften nicht mehr mit entbehrlichen Männern auffüllen konnte? Verdiente ein Mensch – selbst wenn es sich um einen Mörder handelte – ein solches Schicksal?
    Eine Textstelle aus Der Weg der Könige kam ihm ungebeten in Erinnerung. Er hatte sich den Text öfter vorlesen lassen, als er vor Adolin zugegeben hatte.
    Einst sah ich einen spindeldürren Mann, der einen Stein, größer als sein Kopf, auf dem Rücken trug, hieß es in diesem Abschnitt. Er taumelte unter dem Gewicht, ging ohne Hemd unter der

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