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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Körperbau wirkt Tien tatsächlich nur halb so alt, wie er in Wirklichkeit war. »Kaladin«, sagte er, hatte die Augen aufgerissen und hielt etwas in den hohlen Händen, »was siehst du dir an?«
    »Totes Unkraut« sagte Kal.

    »Oh. Also, das hier musst du dir ansehen.«
    »Was ist das?«
    Tien öffnete die Hände und enthüllte einen kleinen Stein, der rundum stark verwittert war, am Boden aber eine schartige Bruchkante aufwies. Kal nahm ihn und betrachtete ihn von allen Seiten. Er erkannte nichts Besonderes daran. Es war einfach nur ein langweiliger Stein.
    »Das ist ein Felsstück«, sagte Kal.
    »Nicht bloß ein Felsstück«, erwiderte Tien und holte seine Feldflasche hervor. Er machte den Daumen nass und rieb dann über die flache Seite des Steins. Die Feuchtigkeit machte ihn dunkler und enthüllte ein weißes Muster. »Siehst du?«, fragte Tien und gab ihn seinem Bruder zurück.
    Die Schichten des Steins waren abwechselnd weiß, braun und schwarz. Das Muster hingegen schien ihm bemerkenswert. Natürlich war es noch immer bloß ein Stein. Aber aus irgendeinem Grund musste Kaladin lächeln. »Das ist schön, Tien.« Er wollte den Stein zurückgeben.
    Tien schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn für dich gefunden. Damit du dich besser fühlst.«
    »Ich …« Es war zwar nur ein dummer Stein, aber Kal fühlte sich unerklärlicherweise tatsächlich besser. »Danke. He, weißt du was? Ich wette, zwischen den Felsen versteckt sich irgendwo ein Lurg. Oder sogar zwei. Wollen wir mal sehen, ob wir einen finden?«
    »Ja, ja, ja!«, rief Tien. Er lachte und sprang die Felsen hinunter. Kal wollte ihm folgen, hielt aber inne, als er sich an etwas erinnerte, das sein Vater gesagt hatte.
    Er goss sich aus seiner eigenen Feldflasche etwas Wasser in die Hand und schüttete es auf den braunen Knurrbusch. Wohin die Tropfen auch fielen, der Busch wurde sofort grün, als ob Kal Farbe daraufgeschleudert hätte. Der Busch war gar nicht tot, sondern nur ausgetrocknet und wartete auf die kommenden Stürme. Kal sah zu, wie die grünen Flecken allmählich
verschwanden, als die Büsche das Wasser aufgesaugt hatten.
    »Kaladin!«, rief Tien. Oft benutzte er Kals vollen Namen, obwohl Kal ihn gebeten hatte, das nicht zu tun. »Ist das einer?«
    Kal kletterte über die Felsbrocken hinunter und steckte den Stein, den er gerade geschenkt bekommen hatte, in die Tasche. Dabei kam er an Laral vorbei. Sie blickte nach Westen auf das Haus ihrer Familie. Ihr Vater war der Stadtherr von Herdstein. Kal bemerkte, dass sein Blick wieder auf ihr ruhte. Ihr Haar sah mit den beiden kräftigen Farben wunderschön aus.
    Sie drehte sich zu Kal um und runzelte die Stirn.
    »Wir jagen ein paar Lurge«, erklärte er, lächelte und deutete auf Tien. »Komm mit.«
    »Du bist plötzlich so fröhlich.«
    »Ich weiß auch nicht. Ich fühle mich besser.«
    »Ich frage mich, wie er das macht.«
    »Wie wer was macht?«
    »Dein Bruder«, antwortete Laral. »Er verändert dich.«
    Tiens Kopf schoss hinter ein paar Felsen hoch. Er winkte eifrig und sprang dabei vor Aufregung hin und her.
    »Es ist einfach schwer, traurig zu sein, wenn er da ist«, sagte Kal. »Komm doch. Willst du nun die Lurge sehen oder nicht?«
    »Ich glaube schon«, sagte Laral seufzend und streckte die Hand nach ihm aus.
    »Was soll das?«, fragte Kal und betrachtete ihre Hand.
    »Hilf mir herunter.«
    »Laral, du bist eine bessere Kletterin als ich oder Tien. Du brauchst doch keine Hilfe.«
    »Das nennt man Höflichkeit, du Dummkopf«, sagte sie und streckte die Hand weiterhin beharrlich vor. Kal seufzte und ergriff sie. Dann hüpfte sie herunter, ohne sich auf ihn zu stützen oder seine Hilfe in irgendeiner anderen Weise zu benötigen. In letzter Zeit benimmt sie sich sehr merkwürdig, dachte er.
    Die beiden gesellten sich zu Tien, der gerade in eine Vertiefung zwischen zwei Felsblöcken sprang. Der Junge deutete dort eifrig auf etwas. In einer Felsspalte zeigte sich ein seidiger weißer Fleck. Er bestand aus winzigen Fäden, die zu einem Ball von der Größe einer Kinderfaust zusammengesponnen waren.
    »Ich habe Recht, nicht wahr?«, fragte Tien. »Das ist einer?«
    Kal hob seine Flasche und goss Wasser an der Seite des Steins auf den weißen Fleck herunter. Die Fäden lösten sich in dem vorgetäuschten Regenguss auf, und der Kokon schmolz und enthüllte eine kleine Kreatur mit glatter brauner und grüner Haut. Der Lurg hatte sechs Beine, mit denen er sich am Stein festklammerte, und die Augen

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