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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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einer im Arm an der anderen Seite. Ein weiterer Pfeil hatte seinen Bauch nur gestreift, aber der schmale Schnitt war durch die Bewegungen breiter geworden. Sein linkes Bein sah aus, als wäre es von einem Pferd zertrampelt worden; es war gebrochen und hatte eine große Fleischwunde.
    »Die anderen drei sind tot«, sagte Teft. »Und dieser hier ist es fast. Wir können nicht mehr viel tun. Aber du hast gesagt, wir sollen ihn herbringen, und so …«
    Kaladin kniete sich sofort neben ihn und arbeitete konzentriert und schnell. Er drückte eine Bandage gegen die Seite, hielt ihn mit dem Knie an Ort und Stelle, verband schnell das
Bein und befahl einem der Brückenmänner, es fest und hoch zu halten. »Wo ist das Messer?«, rief Kaladin und wickelte rasch eine lockere Bandage um den Arm. Er musste die Blutungen sofort stillen; über den Arm konnte er sich später noch Gedanken machen.
    Der junge Dunni eilte mit der erhitzten Klinge herbei. Kaladin hob die seitliche Bandage an und brannte die Wunde rasch aus. Leyten war bewusstlos, sein Atem ging nur noch flach.
    »Du wirst nicht sterben«, murmelte Kaladin. »Du wirst nicht sterben!« Sein Kopf war wie betäubt, aber seine Finger wussten, was sie zu tun hatten. Für einen Augenblick befand er sich wieder im Operationszimmer seines Vaters und hörte dessen sorgfältigen Anweisungen zu. Er schnitt den Pfeil aus Leytens Arm, ließ aber den in der Schulter stecken und befahl, das Messer wieder zu erhitzen.
    Peet kam schließlich mit der Wasserkalebasse zurück. Kaladin riss sie ihm aus den Händen und säuberte mit dem Wasser die Beinwunde, die von Leytens Verletzungen die schlimmste war, da sie durch das Trampeln von Hufen entstanden sein musste. Als das Messer zurückkam, zog Kaladin den Pfeil aus der Schulter und brannte die Wunde so gut wie möglich aus, dann verwendete er eine weitere Bandage aus seinem schnell abnehmenden Vorrat und wickelte sie um die Wunde.
    Er schiente das Bein mit Pfeilschäften – das war das Einzige, was sie zur Verfügung hatten – und band es ab. Er verzerrte das Gesicht, während er auch diese Wunde ausbrannte. Er hasste es zwar, so viele Narben zu verursachen, aber er durfte es ja nicht zulassen, dass Leyten noch mehr Blut verlor. Und nun brauchte Kaladin unbedingt Desinfektionsmittel. Wie schnell konnte er an diesen Schleim herankommen?
    »Wag es bloß nicht, mir wegzusterben!«, sagte Kaladin, der kaum wusste, was er da von sich gab. Mit Nadel und Faden vernähte er die Armwunde. Er bandagierte sie und nahm den größten Teil des Druckverbandes dabei wieder ab.

    Schließlich lehnte er sich zurück, sah den Verwundeten an und war vollkommen erschöpft. Leyten atmete. Aber wie lange noch? Es schien nicht sehr wahrscheinlich, dass er überlebte.
    Die Brückenmänner saßen oder standen um Kaladin herum und wirkten seltsam ehrerbietig. Müde kroch Kaladin zu Hobber hinüber und kümmerte sich um dessen Beinwunde. Sie musste nicht ausgebrannt werden. Kaladin wusch sie, schnitt einige Splitter weg und vernähte sie. Überall um den Mann herum reckten sich Schmerzsprengsel wie winzige orangefarbene Hände aus dem Boden.
    Kaladin schnitt den saubersten Teil des Verbands ab, den er bei Gadol benutzt hatte, und legte ihn um Hobbers Wunde. Er hasste diese Unsauberkeit zwar, aber es blieb ihm nun einmal nichts anderes übrig. Dann richtete er Dabbids Arm mit mehreren Pfeilschäften, die einige der Brückenmänner für ihn geholt hatten, und benutzte Dabbids Hemd, um sie festzubinden. Dann setzte sich Kaladin endlich gegen einen Felsvorsprung und stieß einen langen, müden Seufzer aus.
    Das Klappern von Metall gegen Metall und die Schreie der Soldaten drangen zu ihnen. Er war so müde. Zu müde sogar, um die Augen zu schließen. Er wollte nur noch dasitzen und für immer den Boden anstarren.
    Teft ließ sich neben ihm nieder. Der grauhaarige Mann hielt die Kalebasse in den Händen, in der sich noch ein wenig Flüssigkeit befand. »Trink das, Junge. Du brauchst es.«
    »Wir sollten lieber die Wunden der anderen Männer säubern«, sagte Kaladin benommen. »Sie haben nur Kratzer … einige haben Schnittwunden … und sie sollten …«
    »Trink«, sagte Teft eindringlich mit krächzender Stimme.
    Kaladin zögerte, dann trank er das Wasser. Es schmeckte sehr bitter – ebenso wie die Pflanze, aus der er es trank.
    »Wo hast du gelernt, so zu heilen?«, fragte Teft. Bei dieser Frage drehten sich einige Brückenmänner zu ihm um.
    »Ich bin nicht immer

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