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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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brachten sich in Stellung, je fünf nebeneinander. Kaladin stand am vorderen Ende neben einem kräftigen Mann namens Leyten zu seiner Linken und einem dürren Mann namens Dunkl zu seiner Rechten. An den äußeren Enden befanden sich Adis und Corl. Fünf Männer in der ersten Reihe. Die Todesreihe also.
    Sobald alle Mannschaften ihre Brücken geschultert hatten, gab Gaz das Kommando. »Angriff!«
    Sie rannten und schossen an den stehenden Soldaten vorbei, die ihre Schilde und Speere hochhielten. Einige sahen ihnen neugierig zu; vielleicht amüsierte es sie, dass diese nichtswürdigen Brückenmänner so begierig auf ihren Tod zuliefen. Andere wandten den Blick ab; vielleicht schämten sie sich, weil die Überquerung der Kluft so viele Menschenleben kosten würde.
    Kaladin hielt den Blick starr geradeaus gerichtet und unterdrückte jede ungläubige Stimme in seinem Hinterkopf, die
ihm entgegenschrie, dass das, was er da tat, höchst unvernünftig war. Er rannte auf die letzte Kluft zu und konzentrierte sich ganz auf die Reihe der Parschendi. Es waren Gestalten mit schwarzer und karmesinroter Haut, die Bögen in den Händen hielten.
    Syl flog dicht neben Kaladins Kopf her. Nun hatte sie die menschliche Gestalt abgelegt und war nun noch ein Band aus Licht, das vor ihm dahinschoss.
    Die Bögen wurden aufgerichtet. Seit seinem ersten Tag in der Mannschaft hatte Kaladin keinem so schlimmen Angriff in der Todesreihe mehr beigewohnt. Es wurden immer wieder neue Männer in diese Reihe gesteckt. Wenn sie starben, musste man sie nicht mehr ausbilden.
    Die Parschendi spannten ihre Bögen und zielten auf fünf oder sechs Brückenmannschaften. Brücke Vier war eines ihrer Ziele.
    Die Pfeile wurden abgeschossen.
    »Tien!«, schrie Kaladin; er war beinahe wahnsinnig vor Erschöpfung und Enttäuschung. Gerade hatte er den Namen ausgestoßen – und wusste nicht warum –, als eine Mauer aus Pfeilen auf ihn zuschoss. Kaladin spürte einen Energiestoß, ein Aufwallen plötzlicher Stärke, die er nicht vorhergesehen und auch nicht erwartet hatte.
    Die Pfeile gingen nieder.
    Dunkl fiel, ohne einen Laut von sich zu geben. Vier oder fünf Pfeile trafen ihn, sein Blut spritzte über die Steine. Leyten stürzte ebenfalls – und mit ihm auch Adis und Corl. Schäfte prallten neben Kaladins Füßen auf den Boden und zersplitterten. Ein gutes halbes Dutzend bohrte sich in das Holz um Kaladins Kopf und Hände herum.
    Kaladin wusste nicht, ob er getroffen worden war. Er fühlte sich so voller Energie und Aufregung. Er lief weiter, schrie und hielt die Brücke auf seinen Schultern. Aus irgendeinem Grund senkten die Parschendi vor ihm die Bögen. Er sah ihre
marmorierte Haut, die seltsam rötlichen und orangefarbenen Helme und dann diese einfache braune Kleidung. Sie schienen verwirrt zu sein.
    Was auch immer der Grund dafür sein mochte, Brücke Vier gewann dadurch einige kostbare Augenblicke. Als die Parschendi ihre Bögen wieder aufgerichtet hatten, war Kaladins Mannschaft schon bei der Kluft angekommen. Seine Männer lagen mit den anderen Brückenmannschaften gleichauf; es waren nur noch fünfzehn. Fünf waren bereits gefallen. Die Übrigen schlossen die Lücken, als sie eintrafen.
    Inmitten eines weiteren Pfeilschwarms schrie Kaladin seinen Männern zu, sie sollten die Brücke absetzen. Einer der Pfeile schlitzte ihm die Haut in der Nähe der Rippen auf und prallte dann am Knochen ab. Er spürte zwar den Treffer, aber keinen Schmerz. Er taumelte um die Brücke herum und half beim Schieben. Kaladins Mannschaft brachte die Brücke in Stellung, als eine Woge aus Alethi-Pfeilen die feindlichen Schützen ablenkte.
    Die Kavallerie setzte über die Brücke; die Brückenmänner waren bald vergessen. Kaladin fiel neben der Brücke auf die Knie, während andere aus seiner Mannschaft blutend und verletzt davontaumelten: Ihre Aufgabe in dieser Schlacht war erfüllt.
    Kaladin hielt sich die Seite und spürte dort das Blut. Eine saubere Fleischwunde, nur etwa einen Zoll lang und nicht breit genug, um gefährlich zu sein.
    Es war die Stimme seines Vaters.
    Kaladin keuchte. Er musste sich in Sicherheit bringen. Pfeile zischten über seinem Kopf dahin, abgefeuert von den Alethi-Bogenschützen.
    Einige Menschen nehmen Leben. Andere retten es.
    Er war noch nicht fertig. Kaladin zwang sich auf die Beine und taumelte dorthin, wo der Körper eines Brückenmannes neben der Brücke lag. Er hieß Hobber, ein Pfeil steckte in seinem Bein. Er ächzte und hielt sich den

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