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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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siegten, nahmen sie ihre Toten angeblich nicht mit. Die Menschen hingegen schickten Brückenmannschaften und Soldaten zurück, die die Toten verbrannten und ihre Seelen ins Jenseits schickten, wo die besten von ihnen in der Armee der Herolde kämpften.
    »Kugeln«, sagte Syl und sah dabei noch immer Gaz an. »Du hast nicht viel, worauf du dich verlassen kannst.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich habe genau gesehen, wie er sie anstarrt. Er hat es auf das Geld abgesehen, das ich ihm gebe. Vielleicht hält ihn diese Gier bei der Stange.« Dann schüttelte Kaladin den Kopf. »Es stimmt, was du vorhin gesagt hast. Menschen sind in vieler Hinsicht unzuverlässig. Aber wenn es etwas gibt, worauf man zählen kann, dann ist es ihre Habgier.«
    Dies war ein bitterer Gedanke. Aber es war ja auch ein bitterer Tag gewesen. Ein hoffnungsvoller, heller Beginn und ein blutroter Sonnenuntergang.
    Wie jeden Tag.

    Karte der Alethi-Kriegslager von dem Maler Vandonas, der einmal die Lager besuchte und eine vermutltch idealisierte Darstellung malte

18
DER GROSSPRINZ DES KRIEGES
    Ati war einst ein freundlicher und großzügiger Mann, und nun hast du gesehen, was aus ihm wurde. Rayse hingegen war eines der abscheulichsten, gerissensten und gefährlichsten Wesen, denen ich je begegnet bin.
    J a, das ist durchgeschnitten worden«, sagte der dicke Lederwerker und hielt den Riemen hoch, während Adolin ihm zusah. »Würdest du das nicht auch sagen, Yis?«
    Der andere Lederwerker nickte. Yis war ein gelbäugiger Iriali mit goldenem Haar. Nicht blond, sondern geradezu golden. Es besaß sogar einen metallischen Glanz. Er hatte es kurz geschoren und trug eine Kappe. Offensichtlich wollte er keine Aufmerksamkeit erregen. Viele Menschen betrachteten eine Iriali-Locke als ein Amulett, das Glück brachte.
    Sein Gefährte Avaran war ein Alethi-Dunkelauge und trug eine Schürze über der Weste. Wenn die beiden Männer auf die traditionelle Weise arbeiteten, dann kümmerte sich der eine um die größeren und robusteren Stücke – wie zum Beispiel Sättel –, während sich der andere auf die feinen Einzelheiten spezialisiert hatte. Eine Gruppe von Lehrlingen hielt sich im Hintergrund und schnitt und vernähte Schweinsleder.

    »Aufgeschnitten«, stimmte Yis zu und nahm Avaran den Gurt aus der Hand. »Da bin ich einer Meinung mit dir.«
    »Da treib mich doch einer in die Verdammnis«, murmelte Adolin. »Heißt das, dass Elhokar Recht hatte?«
    »Adolin«, sagte eine weibliche Stimme hinter ihm. »Du hast gesagt, dass wir einen Spaziergang machen werden.«
    »Genau das tun wir doch gerade«, sagte er, drehte sich um und lächelte. Janala stand da, hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Dabei trug sie ein glattes gelbes Kleid nach der neuesten Mode, das an den Seiten geknöpft war und am Hals einen hohen Kragen hatte, der mit karmesinroten Fäden bestickt war.
    »Ich war der Meinung, dass ein Spaziergang etwas mit Gehen zu tun habe«, sagte sie.
    »Hm«, meinte er. »Ja, gleich. Es wird großartig werden. Wir werden herumparadieren, bummeln und … äh …«
    »Promenieren?«, schlug der Lederwerker Yis vor.
    »Das hört sich eher nach dem Verkosten von alkoholischen Getränken an«, bemerkte Adolin.
    »Äh … nein, Hellherr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies ein anderes Wort für Spazierengehen ist.«
    »Also gut«, sagte Adolin. »Dann werden wir genau das tun. Promenieren. So etwas habe ich immer schon geliebt.« Er rieb sich das Kinn und nahm den Riemen entgegen. »Wie sicher seid ihr, was diesen Gurt angeht?«
    »Vollkommen sicher, Hellherr«, sagte Avaran. »Das ist kein einfacher Riss. Ihr solltet vorsichtiger sein.«
    »Vorsichtiger?«
    »Ja«, sagte Avaran. »Sorgt dafür, dass keine losen Schnallen gegen das Leder schaben und es einschneiden. Dies hier sieht so aus, als käme es von einem Sattel. Manchmal lassen die Leute solche Gurte herunterhängen, wenn sie den Sattel für die Nacht abnehmen, und dabei sticht irgendetwas in den Riemen. Ich vermute, das wird auch diesen Schnitt verursacht haben.«

    »Oh«, sagte Adolin. »Wollt ihr damit sagen, dass er nicht absichtlich durchgeschnitten wurde?«
    »Nun, das wäre natürlich auch möglich«, antwortete Avaran. »Aber warum sollte jemand einen Sattelgurt durchschneiden? «
    Allerdings, warum?, dachte Adolin. Er verabschiedete sich von den beiden Lederwerkern, steckte den Riemen in seine Tasche und hielt Janala den Ellbogen hin. Sie ergriff ihn mit ihrer Freihand und freute

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