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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ein Sklave gewesen«, flüsterte Kaladin.
    »Das, was du da getan hast, macht aber keinen Unterschied«, sagte Fels und trat neben ihn. Dann ging der massige Hornesser in die Hocke. »Gaz befiehlt immer, dass die Verwundeten, die nicht mehr laufen können, zurückbleiben sollen. Das ist ein Befehl von ganz oben.«
    »Ich kümmere mich um Gaz«, sagte Kaladin und lehnte den Kopf gegen den Stein. »Leg das Messer wieder neben den Leichnam, von dem du es genommen hast. Ich will nicht wegen Diebstahls angeklagt werden. Und wenn die Zeit zum Aufbruch kommt, möchte ich, dass sich zwei Männer um Leyten und zwei um Hobber kümmern. Wir binden sie oben auf die Brücke und tragen sie mit uns. Bei den Klüften müsst ihr schnell sein und sie losbinden, bevor die Armee hinüberschreitet, und danach legt ihr sie wieder darauf. Wir brauchen auch jemanden, der Dabbid führt, für den Fall, dass sein Schock noch nicht abgeklungen sein sollte.«
    »Gaz wird das nicht zulassen«, sagte Fels.
    Kaladin schloss die Augen und weigerte sich, weiter darüber zu diskutieren.
    Die Schlacht dauerte lange. Als der Abend herannahte, zogen sich die Parschendi endlich zurück. Sie sprangen mit ihren kraftvollen Beinen einfach über die Klüfte. Die Alethi-Soldaten jubelten im Chor: Heute hatten sie gewonnen. Kaladin zwang sich aufzustehen und suchte nach Gaz. Es würde noch eine Weile dauern, bis sie den Kokon aufgemeißelt hatten – er war hart wie Stein –, aber er musste sofort mit dem Brückensergeanten reden.
    Er traf Gaz weit hinter den Truppen an. Mit seinem einen Auge sah er Kaladin an. »Wie viel von all dem Blut ist dein eigenes?«
    Kaladin blickte an sich herunter und erkannte zum ersten Mal, dass er mit dunklem, verkrustetem Blut überzogen war. Das meiste stammte von den Männern, um die er sich gekümmert hatte. Er beantwortete die Frage nicht. »Wir nehmen unsere Verwundeten mit.«

    Gaz schüttelte den Kopf. »Wenn sie nicht gehen können, bleiben sie hier. Befehl von oben. Ich kann nichts daran ändern.«
    »Wir nehmen sie mit«, sagte Kaladin. Seine Stimme klang weder lauter noch beharrlicher als zuvor.
    »Damit wird Hellherr Lamaril nicht einverstanden sein.« Lamaril war Gaz’ unmittelbarer Vorgesetzter.
    »Du schickst Brücke Vier als Letzte los; sie führt die Verwundeten ins Lager. Lamaril wird nicht mit unserer Truppe ziehen, sondern mit den anderen vorausgehen, denn er will ja schließlich nicht Sadeas’ Siegesfeier verpassen.«
    Gaz öffnete den Mund.
    »Meine Männer sind schnell«, unterbrach ihn Kaladin. »Sie werden niemanden aufhalten.« Er nahm seine letzte Kugel aus der Tasche und gab sie ihm. »Du wirst nichts verraten.«
    Gaz nahm die Kugel und schnaubte verächtlich. »Eine Klarmark? Glaubst du denn, dafür ginge ich ein so großes Risiko ein?«
    »Falls du es nicht tust«, sagte Kaladin mit ruhiger Stimme, »werde ich dich töten und mich dafür hinrichten lassen.«
    Gaz blinzelte überrascht. »Du würdest doch nie …«
    Kaladin machte einen einzigen Schritt nach vorn. Durch all das Blut musste er einen schrecklichen Anblick bieten. Gaz wurde blass. Dann fluchte er und hielt die dunkle Kugel hoch. »Und dazu noch eine leere.«
    Kaladin runzelte die Stirn. Er war sicher, dass sie vor dem Brückenlauf noch geglüht hatte. »Das ist deine Schuld. Du warst es, der sie mir gegeben hat.«
    »Diese Kugeln sind in der letzten Nacht aufgeladen worden«, sagte Gaz. »Sie kamen von Hellherr Sadeas’ Schatzmeister. Was hast du mit ihnen gemacht?«
    Kaladin schüttelte den Kopf; er war so erschöpft, dass er jetzt nicht darüber nachdenken konnte. Syl landete auf seiner Schulter, als er sich umdrehte und zu den Brückenmännern zurückging.

    »Was bedeuten sie für dich?«, rief Gaz ihm nach. »Warum kümmerst du dich überhaupt um sie?«
    »Sie sind meine Männer.«
    Er ließ Gaz stehen. »Ich vertraue ihm nicht«, sagte Syl und warf einen Blick über die Schulter. »Er könnte behaupten, dass du ihn bedroht hast, und dich verhaften lassen.«
    »Vielleicht wird er das sogar tun«, sagte Kaladin. »Ich muss mich einfach darauf verlassen, dass er noch mehr von meinen Bestechungskugeln bekommen will.«
    Kaladin ging weiter und lauschte den Rufen der Sieger sowie dem Stöhnen der Verwundeten. Das Plateau war mit Leichen übersät, vor allem überall dort in der Nähe der Kluft, wo die Brücken zum Brennpunkt der Kämpfe geworden waren. Die Parschendi hatten ihre Toten wie üblich zurückgelassen. Selbst wenn sie

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