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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Fehlen eines dritten Signals bedeutete.
    Wieder einmal hatte sich Dalinar dazu entschieden, nicht zu kämpfen.
    »Komm«, sagte Adolin, drehte sich um und ging in eine andere Richtung, wobei er Janala regelrecht hinter sich her zog. »Ich will noch etwas überprüfen.«

    Dalinar hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und blickte über die Zerbrochene Ebene hinaus. Er stand auf einer der unteren Terrassen vor Elhokars hoch gelegenem Palast. Der König residierte nicht in einem der zehn Kriegslager, sondern in einer kleinen Ansammlung von Gebäuden in den nahen Bergen. Dalinars Marsch zum Palast war von den Hörnern unterbrochen worden.
    Er beobachtete, wie sich Sadeas’ Armee in dessen Lager sammelte. Dalinar hätte einen Soldaten losschicken sollen, der seine eigenen Männer auf die Jagd vorbereitete. Fast hätte er es auch getan.
    »Hellherr?«, fragte eine Stimme neben ihm. »Wollt Ihr weitergehen? «
    Du schützt ihn auf deine Weise, Sadeas, dachte Dalinar, und ich schütze ihn auf die meine.
    »Ja, Teschav«, sagte er, drehte sich um und schritt wieder die Serpentinen hoch.
    Teschav begleitete ihn. Ihr schwarzes, mit blonden Strähnen durchzogenes Alethi-Haar trug sie in einer kunstvoll hochgesteckten Frisur. Sie hatte violette Augen, auf ihrem verhärmten Gesicht lag ein Ausdruck der Besorgnis. Das war aber normal; sie schien immer etwas zu brauchen, worüber sie sich Sorgen machen konnte.
    Teschav und ihre Schreiberin waren Gemahlinnen seiner Offiziere. Dalinar vertraute ihnen. Meistens jedenfalls. Es war schwer, jemandem voll und ganz zu vertrauen. Hör auf damit, dachte er. Du klingst schon fast ebenso nach Verfolgungswahn wie der König.
    Wie dem auch sei, er wäre sehr froh, wenn Jasnah endlich zurückkehren würde. Falls sie je zurückkam. Einige seiner höheren Offiziere hatten angedeutet, er sollte noch einmal heiraten, um wieder eine Frau als Hauptschreiberin zu bekommen. Sie glaubten, er lehnte ihren Vorschlag aus Liebe zu seiner verstorbenen Frau ab. Sie wussten nicht, dass sie aus
seinen Gedanken verschwunden war – ein verschwommener Nebelfleck in seiner Erinnerung. Aber in gewisser Weise hatten seine Offiziere durchaus Recht. Er zögerte, wieder zu heiraten, weil er die Vorstellung hasste, sie durch eine andere Frau zu ersetzen. Alles, was mit seiner Frau zu tun hatte, war ihm genommen worden. Nichts als ein Loch war übrig geblieben – und es aufzufüllen, nur um auf diese Weise eine Schreiberin zu bekommen, erschien ihm herzlos.
    Dalinar ging weiter. Außer von den beiden Frauen wurde er von Renarin und drei Mitgliedern der Kobaltgarde begleitet. Die Letzteren trugen tiefblaue Pelzumhänge über silbernen Brustpanzern und dunkelblauen Hosen. Es waren Hellaugen von niederem Stand, denen es erlaubt war, Schwerter für den Nahkampf zu tragen.
    »Hellherr«, sagte Teschav, »Hellherr Adolin hat mich gebeten, Euch über die Fortschritte in der Untersuchung des Sattelriemens zu unterrichten. Er spricht in diesem Augenblick mit Lederwerkern, aber bisher ist dazu nur wenig zu sagen. Keiner hat gesehen, dass sich jemand an dem Sattel des königlichen Pferdes zu schaffen gemacht hat. Unsere Spione sagen, niemand in den anderen Lagern brüste sich mit dieser Tat, und niemand in unserem Lager hat plötzlich größere Geldsummen erhalten.«
    »Was ist mit den Stallburschen?«
    »Sie sagen, sie hätten den Sattel überprüft«, antwortete sie, »aber als sie etwas härter angefasst wurden, mussten sie zugeben, dass sie sich nicht genau daran erinnern konnten, den Sattelgurt festgezurrt zu haben.« Sie schüttelte den Kopf. »Ein Splitterträger bedeutet eine große Beanspruchung für Pferd und Sattel. Wenn es nur möglich wäre, mehr Ryschadium-Pferde zu zähmen …«
    »Ich glaube, da wäre es sogar noch leichter, einen Großsturm zu zähmen. Aber ich meine, das sind gute Neuigkeiten. Es wäre besser für uns alle, wenn sich diese Sache mit dem
Sattelgurt als falscher Alarm herausstellte. Aber da ist noch etwas, worum ich dich bitten möchte.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Euch zu dienen, Hellherr.«
    »Großprinz Aladar hat davon gesprochen, für einen kurzen Urlaub nach Alethkar zurückzukehren. Ich will wissen, ob er das ernst meint.«
    »Ja, Hellherr.« Teschav nickte. »Würde das denn eine Schwierigkeit darstellen?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.« Er vertraute den Großprinzen zwar kaum, aber solange alle hier waren, konnte er sie im Auge behalten. Doch wenn einer von ihnen nach

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