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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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anwesend ist, will ich nicht, dass es ein Land der Gesetzlosigkeit ist.«
    »Ja, Hellherr«, sagte Teschav und klang dabei zögernd. »Ihr wisst, dass Ihr dadurch zwei ganze Bataillone zum Patrouillendienst abkommandiert habt?«
    »Ja«, sagte Dalinar. Er hatte die anderen Großprinzen um Hilfe gebeten. Ihre Reaktionen hatten die ganze Bandbreite vom Schock bis zur Erheiterung abgedeckt. Keiner hatte ihm auch nur einen einzigen Soldaten gegeben.

    »Dazu kommt noch das Bataillon, das Ihr eingesetzt habt, um die Gebiete zwischen den Kriegslagern und den äußeren Handelsmärkten zu befrieden«, fügte Teschav hinzu. »Insgesamt ist etwa ein Viertel Eurer Streitkräfte hier stationiert, Hellherr.«
    »Der Befehl bleibt bestehen, Teschav«, sagte er.
    Sie nickte respektvoll. »Selbstverständlich, Hellherr. Ich werde mich sofort darum kümmern.« Sie zog sich mit ihrer Dienerin zurück.
    Renarin schloss zu Dalinar auf. »Das hat ihr gar nicht gefallen, Vater.«
    »Sie will, dass ihr Mann kämpft«, sagte Dalinar. »Sie alle hoffen, dass ich da draußen eine weitere Splitterklinge erringe und sie einem von ihnen gebe.« Die Parschendi besaßen Splitter. Es waren zwar nicht viele, aber schon ein einziger bedeutete eine Überraschung. Niemand hatte eine Erklärung dafür, woher sie sie bekommen hatten. Dalinar hatte sich während seines ersten Jahres hier eine Splitterklinge und einen Parschendi-Panzer erkämpft. Er hatte beides Elhokar überlassen, denn das hatte er als äußerst sinnvoll für Alethkar und den Krieg betrachtet.
    Dalinar wandte sich um und betrat den eigentlichen Palast. Die Torwächter salutierten vor ihm und Renarin. Der junge Mann hielt die Augen starr geradeaus – und damit ins Nichts – gerichtet. Einige Leute hielten ihn zwar für gefühlskalt, aber Dalinar wusste, dass er viel eher häufig gedankenverloren war.
    »Ich wollte mit dir reden, mein Sohn«, sagte Dalinar. »Über die Jagd in der letzten Woche.«
    Schamhaft senkte Renarin den Blick und verzog die Mundwinkel zu einer Grimasse. Ja, er hatte durchaus Gefühle. Er zeigte sie bloß nicht so oft wie die anderen.
    »Du weißt, dass du nicht auf diese Art in die Schlacht hättest stürmen sollen«, sagte Dalinar streng. »Der Kluftteufel hätte dich töten können.«

    »Was hättest du getan, Vater, wenn ich in Gefahr geschwebt hätte?«
    »Ich halte dir gar nicht deine Tapferkeit vor, sondern deine mangelnde Klugheit. Was wäre wohl passiert, wenn du einen deiner Anfälle bekommen hättest?«
    »Dann hätte mich das Ungeheuer vermutlich vom Plateau gefegt«, sagte Renarin verbittert, »und ich wäre nicht mehr bloß eine Last für jedermann.«
    »Sag so etwas nicht! Nicht einmal im Scherz.«
    »War das ein Scherz? Vater, ich kann nicht kämpfen.«
    »Kämpfen ist nicht das einzig Wertvolle, das ein Mann tun kann.« Die Feuerer waren sehr deutlich, was das betraf. Ja, die höchste Berufung eines Mannes war es, sich im Jenseits an der Schlacht um die Stillen Hallen zu beteiligen, aber der Allmächtige erkannte jede herausragende Eigenschaft eines Mannes oder einer Frau an, egal was sie taten.
    Man musste einfach nur sein Bestes geben und einen Beruf und eine Einstellung ausüben, die dem Allmächtigen nacheiferten. Berufung und Glorie, wie es hieß. Man arbeitete hart in seinem Beruf und verbrachte das Leben damit, einem bestimmten Ideal gemäß zu leben. Das nahm der Allmächtige wohlwollend zur Kenntnis, vor allem wenn man ein Hellauge war. Je besser das Blut eines Hellauges war, desto mehr Glorie trug es auch in sich.
    Dalinars Berufung bestand darin, ein Anführer zu sein, und seine Glorie bestand in seiner Entschlossenheit. Zu beidem hatte er sich in seiner Jugend entschieden, obwohl er beides inzwischen mit anderen Augen sah.
    »Du hast natürlich Recht, Vater«, sagte Renarin. »Ich bin nicht der erste Sohn eines Helden, der zum Kriegshandwerk ungeeignet scheint. Die anderen sind zurechtgekommen, also werde ich es ebenfalls schaffen. Vermutlich werde ich als ein kleiner Stadtherr enden, vorausgesetzt dass ich mich nicht in den Devotarien vergrabe.« Der Junge blickte wieder nach vorn.
    Für mich ist er immer noch »der Junge«, dachte Dalinar. Obwohl er schon fast zwanzig Jahre alt ist. Schelm hatte Recht gehabt. Dalinar unterschätzte Renarin. Wie würde ich selbst reagieren, wenn mir das Kämpfen untersagt wäre? Wenn ich bei den Frauen und den Kaufleuten bleiben müsste?
    Dalinar wäre verbittert gewesen, besonders im Hinblick auf

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