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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nicht bleich wie bei einem Einwohner von Schinovar, sondern mit einer natürlichen leichten Bräune, so wie es bei den Alethi der Fall war. »Es ist die Achte Epoche, dreihundertsiebenunddreißig. «
    Die Achte Epoche?, dachte Dalinar. Was bedeutet das? Diese Vision war anders als die vorangegangenen. Jene waren kürzer gewesen. Und da hatte es immer eine Stimme gegeben, die zu ihm gesprochen hatte. Wo war sie jetzt?
    »Wo bin ich?«, fragte Dalinar die Ritterin. »Was für ein Königreich ist das?«
    Die Ritterin runzelte die Stirn. »Bist du etwa nicht geheilt?«
    »Es geht mir gut. Ich … muss es einfach nur wissen. In welchem Königreich befinde ich mich?«
    »Das hier ist Natanatan.«
    Dalinar stieß die angehaltene Luft aus. Natanatan. Die Zerbrochene Ebene lag in dem Land, das einst Natanatan gewesen war. Das dortige Königreich war vor Jahrhunderten untergegangen.
    »Und Ihr kämpft für den König von Natanatan?«, fragte er.
    Sie lachte. »Die Strahlenden Ritter kämpfen für keinen König und zugleich für alle.«
    »Wo lebt Ihr?«
    »Unsere Orden befinden sich in Urithiru, aber wir leben in den Städten von Alethela.«
    Dalinar erstarrte. Alethela. Das war der historische Name für den Ort, aus dem später Alethkar geworden war. »Zum Kampf überquert ihr die Grenzen von Königreichen?«

    »Heb«, sagte Taffa; sie schien sehr besorgt zu sein. »Du bist doch derjenige gewesen, der mir versprochen hat, dass die Strahlenden kommen und uns beschützen werden, bevor du Seeli suchen gegangen bist. Bist du noch immer so durcheinander im Kopf? Ritterin, könntet Ihr ihn noch einmal heilen?«
    »Ich muss das Neuwachsen für die Verwundeten zurückhalten«, sagte die Frau und warf einen Blick auf das Dorf. Dort schien das Kämpfen allmählich nachzulassen.
    »Es geht mir gut«, versicherte Dalinar. »Alethk … Alethela. Lebt Ihr dort?«
    »Es ist unsere Pflicht und unser Privileg«, sagte die Frau, »wachsam zu sein und die Wüstwerdung zu erwarten. Ein Reich muss die Künste des Krieges pflegen, damit die anderen Frieden haben mögen. Wir sterben, damit ihr lebt. So ist es immer gewesen.«
    Dalinar stand reglos da und dachte über diese Worte nach.
    »Alle, die kämpfen können, werden gebraucht«, fuhr die Frau fort. »Und alle, die das Verlangen dazu verspüren, sollten sich genötigt sehen, nach Alethela zu kommen. Der Kampf, auch dieser Kampf gegen die Zehn Tode, verändert eine Person. Wir können dich lehren, dann wird es dich nicht vernichten. Komm zu uns.«
    Dalinar stellte fest, dass er nickte.
    »Jede Weide benötigt drei Dinge«, sagte die Frau mit veränderter Stimme, als zitiere sie aus der Erinnerung. »Herden, die darauf grasen, Hirten, die sich um sie kümmern und Wächter am Rande. Wir aus Alethela sind die Wächter – die Krieger, die kämpfen und schützen. Wir pflegen die schrecklichen Künste des Tötens und geben sie, wenn die Wüstwerdung kommt, an andere weiter.«
    »Die Wüstwerdung«, sagte er. »Das bedeutet … die Bringer der Leere, nicht wahr? Diejenigen, gegen die wir in dieser Nacht gekämpft haben?«

    Die Ritterin schnaubte verächtlich. »Die Bringer der Leere? Diese Kreaturen? Nein, das war die Essenz der Mitternacht, auch wenn es noch ein Rätsel ist, wer sie entfesselt hat.« Sie warf einen Blick zur Seite, ihre Miene wirkte kühl. »Harkaylain sagt, dass die Wüstwerdung nahe ist, und er irrt sich nicht oft. Er …«
    Plötzlich ertönte ein Schrei in der Nacht. Die Ritterin fluchte und blickte in die betreffende Richtung. »Wartet hier. Ruft, wenn die Essenz zurückkehrt. Ich werde es hören.« Sie schoss in die Finsternis hinein.
    Dalinar hob die Hand; er war ganz zerrissen zwischen dem Verlangen, ihr zu folgen, und dem Wunsch, bei Taffa und ihrer Tochter zu bleiben und über sie zu wachen. Sturmvater!, dachte er und begriff, dass sie nun, da die schimmernde Rüstung der Ritterin verschwunden war, in vollkommener Dunkelheit zurückgelassen worden waren.
    Er drehte sich zu Taffa um. Sie stand auf dem Pfad neben ihm, ihr Blick wirkte seltsam verstört.
    »Taffa?«, fragte er.
    »Ich vermisse diese Zeiten«, sagte Taffa.
    Dalinar fuhr zusammen. Das war nicht ihre Stimme. Es war die Stimme eines Mannes, tief und kräftig. Es war die Stimme, die während jeder Vision zu ihm sprach.
    »Wer bist du?«, fragte Dalinar.
    »Sie waren einmal eins«, sagte Taffa – oder wer immer es gewesen sein mochte. »Die Orden. Nicht ohne Schwierigkeiten und Streit, aber sie hatten ein

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