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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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darauf bedacht, stark zu wirken und sich selbst zu beweisen. War er denn wirklich der Einzige, der erkannte, wie albern das war? Stärke um der Stärke willen? Wozu war aber Stärke gut, wenn man gar nichts mit ihr bewirkte?
    Einst war Alethkar ein strahlendes Licht, dachte er. Das wird in Gavilars Buch behauptet, und das zeigen mir auch meine Visionen. Nohadon war der König von Alethkar, vor so langer Zeit. In der Zeit vor dem Weggang der Herolde.
    Dalinar hatte den Eindruck, er könne es beinahe sehen. Das Geheimnis. Das, was Gavilar in den Monaten vor seinem Tod so aufgeregt hatte. Wenn sich Dalinar noch ein wenig mehr reckte, würde er es erkennen. Dann würde er das Muster im Leben der Menschen erkennen. Und er würde wissen – endlich.
    Aber das war es doch, was er in den letzten sechs Jahren andauernd getan hatte. Er hatte sich gereckt, hatte sich immer
weiter ausgestreckt. Doch je mehr er sich streckte, desto weiter schienen auch die Antworten zurückzuweichen.

    Adolin betrat die Galerie der Landkarten. Sein Vater war noch dort, stand allein da. Zwei Mitglieder der Kobaltgarde beobachteten ihn aus der Ferne. Roion war nirgendwo zu sehen.
    Adolin näherte sich ihm langsam. Sein Vater zeigte jenen abwesenden Blick, der in der letzten Zeit so typisch für ihn geworden war. Auch wenn er keinen Anfall hatte, befand er sich nicht immer ganz im Hier und Jetzt. Zumindest nicht so wie früher.
    »Vater?«, fragte Adolin und trat auf ihn zu.
    »Hallo, Adolin.«
    »Wie war das Gespräch mit Roion?«, wollte Adolin wissen und versuchte dabei fröhlich zu klingen.
    »Enttäuschend. Ich eigne mich viel schlechter zur Diplomatie als zum Kriegshandwerk.«
    »Mit dem Frieden ist kein Gewinn zu machen.«
    »Das sagt jeder. Aber wir hatten einmal Frieden, und er scheint uns doch gutgetan zu haben. Es ging uns besser als jetzt.«
    »Seit den Stillen Hallen hat es keinen Frieden mehr gegeben«, wandte Adolin sofort ein. »Das menschliche Leben in Roschar besteht aus Kampf.« Das war ein Zitat aus Die Einwände .
    Dalinar drehte sich zu Adolin um und wirkte belustigt. »Du zitierst vor mit die Schriften? Du?«
    Adolin zuckte die Achseln und kam sich dumm vor. »Weißt du, Malascha ist ziemlich religiös, deshalb habe ich vorhin zugehört, wie sie …«
    »Warte«, sagte Dalinar. »Malascha? Wer ist das?«
    »Die Tochter von Hellherr Seveks.«
    »Und was ist mit diesem anderen Mädchen, dieser Janala?«

    Adolin zog eine Grimasse und dachte an den verhängnisvollen Spaziergang des vergangenen Tages. Einige nette Geschenke waren noch nötig, um das wiedergutzumachen. Sie schien nicht mehr halb so viel Interesse an ihm zu haben, seit er nicht länger einer anderen Frau den Hof machte. »Das ist alles etwas schwierig. Malascha scheint mir eine bessere Aussicht zu sein.« Schnell wechselte er das Thema. »Ich nehme also an, dass Roion uns nicht auf einem Plateauangriff begleitet. «
    Dalinar schüttelte den Kopf. »Er hat zu große Angst, in eine Lage zu geraten, in der ich ihm sein Land wegnehmen könnte. Vielleicht war es falsch, zuerst den schwächsten Großprinzen zu bitten. Er sucht lieber Schutz vor den Stürmen und hält das fest, was er besitzt, anstatt ein riskantes Spiel um einen größeren Einsatz zu wagen.«
    Dalinar blickte auf die Karte und hatte wieder diesen fernen Blick. »Gavilar hat davon geträumt, Alethkar zu vereinigen. Früher habe ich geglaubt, es sei ihm gelungen, auch wenn er es immer abgestritten hat. Aber je länger ich mit diesen Männern zusammenarbeite, desto deutlicher erkenne ich, dass Gavilar Recht hatte. Wir haben versagt. Wir haben diese Männer besiegt, aber wir werden sie niemals wieder zusammenbringen. «
    »Hast du noch vor, die anderen anzusprechen?«
    »Allerdings. Ich brauche für den Anfang nur einen Einzigen, der Ja sagt. Was meinst du, zu wem sollten wir als Nächstes gehen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erklärte Adolin. »Erst einmal solltest du wissen, dass Sadeas um die Erlaubnis bittet, unser Kriegslager betreten zu dürfen. Er will die Stallburschen befragen, die sich während der Jagd um das Pferd Seiner Majestät gekümmert haben.«
    »Seine neue Stellung gibt ihm das Recht, so etwas zu verlangen. «

    »Vater«, sagte Adolin. Er trat näher an Dalinar heran und fuhr leise fort: »Ich glaube, er führt etwas gegen uns im Schilde.«
    Dalinar sah ihn an.
    »Ich weiß, dass du ihm vertraust«, wandte Adolin rasch ein. »Und ich verstehe jetzt auch deine Gründe dafür. Aber hör mir

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