Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
dem, was dein Vater sagt, keine Sorgen. In solchen Zeiten sieht er immer so schwarz.«
    »Das tue ich nicht «, entgegnete Lirin.
    Sie sah ihn an.
    »Wann war ich das letzte Mal so?«
    »Als du meinen Eltern vorgestellt worden bist.«
    Kals Vater blieb kurz stehen und blinzelte. »Sturmwinde«, murmelte er, »wir wollen hoffen, dass es diesmal nicht halb so schlimm ist.«
    Kal hörte neugierig zu. Er war den Eltern seiner Mutter nie begegnet; es wurde auch nicht oft über sie gesprochen. Bald hatten die drei den südlichen Rand des Ortes erreicht. Dort versammelte sich bereits eine Menschenmenge, und Tien war auch schon da und wartete. Er winkte auf seine nervöse Art und sprang auf und nieder.
    »Ich wünschte, ich hätte nur halb so viel Energie wie dieser Junge«, sagte Lirin.
    »Ich hab einen Platz für uns!«, rief Tien eifrig und deutete auf eine bestimmte Stelle. »Bei den Regenwasserfässern. Nun kommt endlich! Sonst verpassen wir es noch!«

    Tien huschte davon und kletterte auf eines der Fässer. Einige andere Jungen bemerkten ihn, stießen einander an und machten einige Bemerkungen, die Kal nicht verstand. Die anderen lachten über Tien, und das machte Kal sofort wütend. Tien hatte keinen Spott verdient, nur weil er für sein Alter noch sehr klein war.
    Aber jetzt war nicht die passende Zeit, den anderen Jungen entgegenzutreten. Kal stellte sich mürrisch zu seinen Eltern neben die Fässer. Tien lächelte ihn von seinem Fass aus an. Er hatte einige seiner Lieblingssteine neben sich aufgeschichtet; es waren Steine mit ganz verschiedenen Farben und Umrissen. Überall gab es Stein und Fels, aber Kal kannte niemand anderen, der Wunder in ihnen fand – nur Tien. Nach kurzer Überlegung kletterte auch Kal auf eines der Fässer – wobei er vorsichtig darauf bedacht war, Tiens Steine nicht durcheinanderzubringen – und verschaffte sich so einen besseren Blick auf die Prozession des Stadtherrn.
    Sie war gewaltig. Es mussten mindestens ein Dutzend Wagen sein, gefolgt von einer feinen schwarzen Kutsche, die von vier schwarzen, seidig glänzenden Pferden gezogen wurde. Kal war verblüfft. Wistiow hatte nur ein einziges Pferd besessen, und dieses schien so alt wie er selbst zu sein.
    Konnte ein einziger Mensch, auch wenn es sich um ein Hellauge handelte, so viele Möbel besitzen? Wo wollte er sie aufstellen? Und da waren noch viele andere Menschen, Dutzende. Sie fuhren in den Wagen oder gingen in Gruppen nebenher. Überdies sah er etliche Soldaten in leuchtenden Brustpanzern und ledernen Röcken. Dieses Hellauge hatte sogar seine eigene Ehrengarde.
    Endlich erreichte die Prozession die Abzweigung nach Herdstein. Ein Mann zu Pferd führte die Kutsche und die Soldaten auf den Ort zu, während die anderen Wagen zum Herrenhaus weiterfuhren. Kal wurde immer aufgeregter, als die Kutsche langsam herbeirollte. Würde er nun endlich einen
richtigen helläugigen Helden sehen? Im Ort lief das Gerücht um, dass der neue Stadtherr jemand war, der von König Gavilar oder Großprinz Sadeas befördert worden wäre, weil er sich im Krieg zur Vereinigung Alethkars besonders hervorgetan hatte.
    Die Kutsche drehte, so dass die Tür nun der Menge zugewandt war. Die Pferde hielten an, schnaubten und tänzelten, und der Fahrer hüpfte vom Bock und riss die Tür auf. Es war ein Mann mittleren Alters mit einem kurzen, von Grau durchzogenen Bart, der ausstieg. Er trug einen gerafften violetten Mantel, der vorn nur bis zur Hüfte reichte und hinten lang geschnitten war. Darunter befand sich ein goldenes Takama, ein langes, glattes Hemd, das bis zu den Waden herabfiel.
    Ein Takama. Heutzutage trugen dies nur wenige, aber die alten Soldaten am Ort sprachen noch von den Zeiten, als diese Kleidungsstücke unter den Kriegern sehr beliebt gewesen waren. Kal hatte nicht erwartet, dass ein Takama so sehr einem Frauenrock glich, aber es war immerhin ein gutes Zeichen. Roschone schien zwar etwas zu alt und schlaff für einen richtigen Soldaten zu sein, aber er trug ein Schwert.
    Der helläugige Mann betrachtete die Menge, und ein Ausdruck des Widerwillens legte sich auf sein Gesicht, als hätte er etwas Bitteres geschluckt. Hinter dem Mann spähten zwei weitere Personen hinaus: ein jüngerer Mann mit schmalem Gesicht und eine ältere Frau mit geflochtenem Haar. Roschone beäugte die Menschen, schüttelte den Kopf und kletterte wieder in die Kutsche hinein.
    Kal runzelte die Stirn. Wollte er denn nichts zur Begrüßung sagen? Die Menge schien Kals

Weitere Kostenlose Bücher