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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Schock zu teilen; einige unterhielten sich miteinander in nervösem Flüstern.
    »Hellherr Roschone!«, rief Kals Vater.
    Die Menge verstummte. Der helläugige Mann drehte sich wieder um. Die Leute wichen zurück, und Kal fühlte sich, als
schrumpfe er unter dem harten Blick zusammen. »Wer hat gesprochen?«, wollte Roschone wissen. Seine Stimme war ein tiefer Bariton.
    Lirin trat vor und hob die Hand. »Hellherr, hattet Ihr eine angenehme Reise? Dürfen wir Euch den Ort zeigen?«
    »Wie heißt du?«
    »Lirin, Hellherr. Ich bin der Arzt von Herdstein.«
    »Ah«, meinte Roschone. »Du bist also derjenige, der den alten Wistiow hat sterben lassen.« Die Miene des Hellherrn verdüsterte sich. »In gewisser Weise ist es sogar deine Schuld, dass es mich in diesen erbärmlichen, elenden Teil des Reiches verschlagen hat.« Er grunzte und schlug die Kutschentür zu. Wenige Sekunden später hatte der Kutscher die Stufen eingeklappt, war auf den Bock geklettert und wendete das Gefährt.
    Langsam ließ Kals Vater den Arm sinken. Sofort setzte das Geplapper der Leute wieder ein; sie unterhielten sich über die Soldaten, die Kutsche und die Pferde.
    Kal setzte sich auf seinem Fass nieder. Es war ja wohl zu erwarten, dass ein Krieger kurz angebunden ist, dachte er. Auch die Helden aus den Legenden erschienen nicht unbedingt höflich. Das Töten von Menschen und ein nettes Geplauder gingen nicht immer miteinander einher, wie der alte Jarel es ihm gegenüber einmal ausgedrückt hatte.
    Lirin drehte sich mit sorgenvoller Miene um.
    »Also, was denkst du?«, fragte Hesina und bemühte sich dabei, fröhlich zu klingen. »Haben wir den König oder den Turm geopfert?«
    »Weder noch.«
    »Oh. Und welcher Stein ist es stattdessen?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte er und warf einen Blick über die Schulter. »Ein Trio und ein Paar möglicherweise. Komm, wir gehen nach Hause.«
    Tien kratzte sich verwirrt am Kopf. Die Worte lasteten schwer auf Kal. Der Turm bedeutete drei Paare beim Halsbrech, und
die Königin zwei Trios. Das erste war ein verlorenes Spiel, das zweite ein gewonnenes.
    Aber ein Paar und ein Trio war das, was der Schlächter genannt wurde. Ob man gewann oder nicht, es hing von den weiteren Würfen ab.
    Und, was noch wichtiger schien, von den Würfen der anderen.

26
STILLE
    Ich werde gejagt. Ich vermute, von deinen Freunden aus dem Siebzehnten Splitter. Ich glaube, sie haben sich verirrt und jagen einer falschen Spur nach, die ich für sie gelegt habe. So sind sie glücklicher. Ich bezweifle, dass sie eine Ahnung haben, was sie mit mir machen sollen, wenn sie mich wirklich erwischen.
    I ch stand in der verdunkelten Mönchskammer«, las Litima, die vor dem Pult mit dem aufgeschlagenen Buch stand. »Ihre fernen Ecken waren mit Teichen aus Schwärze bemalt, wohin das Licht nicht gelangte. Ich saß auf dem Boden, dachte an das Dunkel, an jenes Ungesehene. Ich vermochte nicht mit Gewissheit zu sagen, was in jener Nacht verborgen lag. Ich vermutete, dass es dort Mauern gab, massig und dick. Aber konnte ich es wissen, ohne sie zu sehen? Wenn alles verborgen ist, was kann ein Mensch dann noch als wahr betrachten? «
    Litima – eine von Dalinars Schreiberinnen – war groß und dick und trug eine violette Seidenrobe mit gelben Bordüren. Sie las Dalinar vor, während er vor den Karten an der Wand seines Wohnzimmers stand. Dieser Raum war mit hübschen
Holzmöbeln und feinen, aus Maraki importierten Webteppichen ausgestattet. Eine Kristallkaraffe mit Nachmittagswein – orangefarben und nicht berauschend – stand auf einem hochbeinigen Serviertisch in der Ecke und glitzerte im Licht der Diamantkugeln, die in Lüstern darüber hingen.
    »Kerzenflammen«, fuhr Litima fort. Diese Auswahl stammte aus Der Weg der Könige und wurde aus jenem Exemplar vorgelesen, das einst Gavilar gehört hatte. »Ein Dutzend Kerzen brannten sich auf dem Regalbrett vor mir zu Tode. Sie erzitterten unter jedem meiner Atemzüge. Für sie war ich ein Behemoth, der ihnen Angst machte und sie vernichtete. Doch wenn ich ihnen zu nahe kam, konnten sie mich vernichten. Mein unsichtbarer Atem – der Puls des Lebens, ein- und ausströmend – vermochte ihr Leben leichthin zu beenden, während meine Finger nicht dasselbe zu tun imstande waren – jedenfalls nicht ohne eine Heimzahlung in Schmerz.«
    Renarin stand neben Dalinar; er trug einen Mantel aus Blau und Silber, und sternförmige Epauletten auf den Schultern bezeichneten ihn als Prinzen. Adolin war nicht

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