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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sein Tod würde mich warnen, und dann könnte ich rechtzeitig fliehen.«
    Woher wusste er das? Wie hatte er von Amaram erfahren? Ich werde ihn finden, dachte Kaladin. Ich werde ihm eigenhändig die Eingeweide herausreißen. Ich werde ihm den Kopf von den Schultern drehen. Ich werde …

    »Ja«, sagte Tvlakv und sah Kaladin in die Augen, »du warst also nicht ganz aufrichtig, als du gesagt hast, dass du keine Rache willst. Ich verstehe.«
    »Woher weißt du von Amaram?«, fragte Kaladin und sah ihn finster an. »Seitdem bin ich ein halbes Dutzend Mal in andere Hände gekommen.«
    »Die Menschen reden halt, und die Sklavenhändler noch mehr als alle anderen. Wir müssen freundschaftlich miteinander umgehen, denn kein anderer pflegt Umgang mit uns.«
    »Dann weißt du also, dass ich dieses Brandmal nicht wegen Fahnenflucht erhalten habe.«
    »Aber wir müssen so tun, nicht wahr? Menschen, die sich eines Kapitalverbrechens schuldig gemacht haben, verkaufen sich nicht so gut. Mit dieser Schasch -Glyphe auf deiner Stirn wird es schon schwierig genug sein, einen guten Preis für dich zu erzielen. Wenn ich dich nicht verkaufen kann, wirst du … nun, das wirst du dir bestimmt nicht wünschen. Also werden wir ein Spielchen spielen. Ich werde sagen, dass du ein Fahnenflüchtiger bist. Und du wirst nichts darauf erwidern. Ich glaube, das ist ein einfaches Spiel.«
    »Das ist aber gegen das Gesetz.«
    »Wir sind hier nicht in Alethkar«, erwiderte Tvlakv, »also gibt es auch kein Gesetz. Außerdem war die Fahnenflucht der offizielle Grund für deinen Verkauf. Wenn du etwas anderes behauptest, wirst du dafür lediglich den Ruf der Unehrlichkeit ernten.«
    »Und du nichts anderes als Kopfschmerzen.«
    »Du hast doch vorhin gesagt, dass du kein Verlangen hast, Rache an mir zu üben.«
    »Vielleicht lerne ich das noch.«
    Tvlakv lachte. »Wenn du es bis jetzt noch nicht gelernt hast, wirst du es niemals tun. Hast du mir etwa nicht damit gedroht, mich von einer Klippe zu stoßen? Ich glaube also, du hast es schon gelernt. Aber jetzt müssen wir uns darüber unterhalten,
wie es weitergehen soll. Wie du weißt, ist meine Karte plötzlich und unerwartet dahingeschieden.«
    Kaladin zögerte und seufzte schließlich. »Ich weiß es nicht«, sagte er aufrichtig. »Ich bin auch noch nie zuvor hier gewesen. «
    Tvlakv runzelte die Stirn. Er beugte sich näher an den Käfig heran, betrachtete Kaladin zwar eingehend, hielt aber doch einen gewissen Abstand zu ihm. Nach einem Augenblick schüttelte Tvlakv den Kopf. »Ich glaube dir, Fahnenflüchtiger. Es ist eine Schande. Ich sollte meiner Erinnerung vertrauen. Die Karte war ohnehin nicht sehr genau. Ich bin fast froh, dass du sie zerrissen hast, denn ich war schon versucht, das Gleiche zu tun. Falls ich einmal Porträtzeichnungen meiner früheren Frauen begegnen sollte, werde ich dafür sorgen, dass sie dir in die Hände fallen und du dein einzigartiges Talent an ihnen zeigen kannst.« Er schlenderte davon.
    Kaladin sah ihm nach und fluchte dann leise in sich hinein.
    »Was soll das denn?«, fragte das Windsprengsel, das auf ihn zukam und den Kopf geneigt hielt.
    »Ich könnte ihn fast mögen«, sagte Kaladin und schlug mit dem Hinterkopf gegen den Käfig.
    »Aber … nach allem, was er getan hat …«
    Kaladin zuckte die Achseln. »Ich habe nicht gesagt, dass Tvlakv kein Bastard sei. Er ist halt bloß ein netter Bastard.« Er zögerte und zog eine Grimasse. »Das sind die Schlimmsten. Wenn du sie umbringst, hast du hinterher Schuldgefühle.«

    Bei Großstürmen drang Wasser in den Wagen. Das war nicht überraschend. Kaladin vermutete, dass Tvlakv durch Schicksalsschläge zum Sklavenhändler geworden war. Er hätte vielleicht auch mit anderen Waren handeln können, aber irgendetwas – fehlende Geldmittel oder vielleicht die Notwendigkeit,
seine frühere Umgebung eiligst zu verlassen – hatten ihn dazu getrieben, diejenige Laufbahn einzuschlagen, die das geringste Ansehen genoss.
    Menschen wie er konnten sich keinen Luxus, ja nicht einmal Qualität leisten. Sie konnten sich üblicherweise kaum von ihren Schulden befreien. In diesem Fall bedeutete das, dass die Wagen undicht waren. Die verschalten Seiten widerstanden zwar den Stürmen, boten aber keinerlei Bequemlichkeit.
    Tvlakv hätte es beinahe verpasst, sich für den Großsturm bereitzumachen. Offenbar hatte die Karte, die Kaladin zerrissen hatte, auch eine Liste der zu erwartenden Großstürme enthalten, die er gewiss einem

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