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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Bogenschützen zwangen den jungen Mann in die Knie.
    »Was willst du, raus damit, aber schnell!«
    »Meine Familie hat sich in das neue Dorf geflüchtet, aber die Ägypter haben ihnen unsere Esel weggenommen. Bitte helft uns, Herr!«
    Wütend ohrfeigte Triah den Verletzten.
    »Das darf sich niemand herausnehmen. Jetzt reicht’s mir aber! Ich werde den Pharao dafür bestrafen.«
    »Sollen wir den Jungen bei uns aufnehmen?«, fragte einer der Bogenschützen.
    »Ich brauche keine Krüppel. Töte ihn.«
    Triah rief seine Leute zusammen und beglückte sie mit einer flammenden Rede, in der er den Mut der Nubier rühmte und sich über die Feigheit der Ägypter lustig machte. Einem Überfall der schwarzen Krieger würde die Festung Buhen nicht lange standhalten.
    Die Genehmigung des Propheten für dieses Vorhaben hatte der Prinz von Kusch nicht nötig, weil er ihn nach seinem großartigen Sieg zu pfählen gedachte.
    Ein Stammesoberhaupt seines Schlags beleidigte man nicht ungestraft.

    36

    Memphis schlief tief und fest, als die zehn Mann des bescheidenen Sicherheitspostens im nördlichen Stadtviertel den Mann willkommen hießen, der ihnen die Fladenbrote lieferte. Nach dem Frühstück sollte die Ablösung kommen. Alle traten aus dem weiß gekalkten Ziegelhaus, setzten sich vor die Tür und genossen die ersten Sonnenstrahlen. Sie waren zwar noch nicht richtig wach, aber schon hungrig. Und genau in diesem Augenblick wollten die Widerständler angreifen.
    Die zehn Männer waren leichte Beute. Ihre Hinrichtung würde die Hauptstadt in Angst und Schrecken versetzen und für ein beunruhigendes Gefühl von Unsicherheit und Schutzlosigkeit sorgen.
    Als der erste Angreifer ausgerechnet auf Sobek den Beschützer traf, war er so überrascht, dass er nicht einmal mehr dazu kam, dessen fürchterlichen Schlag abzuwehren, der ihn mitten ins Gesicht traf.
    Seine Leute versuchten zwar noch, sich zu wehren, aber die Auslesekämpfer, die man gegen die üblichen Wachtrupps eingetauscht hatte, waren nach kürzester Zeit Herr der Lage.
    »Da versucht einer zu fliehen!«
    Sobek fing den Anführer höchstpersönlich ein und zerrte ihn an den Haaren zurück.
    »Sieh an, sieh an, das ist ja unser Haarschneider! Wolltest du eben mal ein paar Sicherheitsleute töten?«
    »Ihr… Ihr täuscht euch!«
    »Wie heißt der Herr von eurem Untergrundnetz?«
    »Ich weiß von keinem Netz, ich habe doch gar nichts getan!
    Ich bin nur weggelaufen, weil ich Angst hatte, es gibt eine Schlägerei.«
    »Jetzt hör mir mal gut zu, mein Freund. Wir sind schon seit einigen Wochen hinter dir her. Du hast dir da einen schönen Haufen von Räubern zusammengesucht und dir viel Zeit genommen, diesen Überfall vorzubereiten. Wenn du deinen Kopf retten willst, musst du reden, sehr viel reden!«
    »Ihr dürft mich nicht foltern!«
    »Richtig, das hatte ich auch gar nicht vor.«
    »Dann… Dann lasst Ihr mich also frei?«
    »Was hältst du von einem kleinen Spaziergang in die Wüste?
    Ich hätte Wasser dabei, du aber nicht. Außerdem gehst du voraus. Um diese Jahreszeit sind die Skorpione und Schlangen besonders giftig.«
    Der Haarschneider hatte sich noch nie auch nur einen Schritt aus Memphis herausgewagt. Wie die meisten Bewohner der Stadt hatte er entsetzliche Angst vor den Gefahren, die in der Einsamkeit dort draußen lauerten.
    »Das ist ungesetzlich, was Ihr da vorhabt, unmenschlich… «
    »Also los, guter Mann, wir machen uns jetzt auf den Weg.«
    »Nein, nein, bitte nicht, ich werde reden!«
    »Ich höre.«
    »Ich weiß aber nichts, fast nichts. Ich habe nur den Befehl bekommen, diesen Überfall zu planen und durchzuführen. Hier befanden sich immer nur wenige, nicht besonders starke Männer. Es hätte ganz einfach sein müssen.«
    Sobek kochte vor Wut. Diese Feiglinge wollten zehn Morde begehen! Aber endlich hatte er einen dieser Gegner, die sich so gut versteckten und so viel Unglück anrichteten, in der Hand.
    »Wer hat dir diesen Befehl gegeben?«
    »Ein anderer Haarschneider.«
    »Wie heißt er?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wo wohnt er?«
    »Er zieht von einem Viertel ins andere und hat keinen festen Wohnsitz. Außerdem wendet er sich nur an mich, wenn er gerade will. Ich selbst unternehme nichts.«
    »Und warum gehorchst du so einem Schurken?«
    Der Mann sah ihn hasserfüllt an, plötzlich hatte er keine Angst mehr vor Sobek.
    »Weil der Gott des Propheten bald über ganz Ägypten herrschen wird! Du und die anderen Ungläubigen, ihr blinden Diener des Pharaos,

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