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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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also ein Verräter mit den gleichen Zielen. Was von beiden kannst du dir von mir aus selbst aussuchen, ehe du bis ans Ende deiner Tage ins Straflager kommst.«
    Damit warf der Beschützer die Tür hinter sich ins Schloss.

    Nachdem Isis zahlreiche Verletzte versorgt hatte, von denen wohl die meisten ihre Verbrennungen überleben würden, wollte sie auf das Schiff nach Abydos, als Nordwind plötzlich herzzerreißend zu schreien begann. Er blieb wie angewurzelt stehen und weigerte sich, aufs Schiff zu gehen. Isis streichelte ihn und versuchte, ihn zu beruhigen.
    »Bist du vielleicht krank?«
    Der Esel stellte sein linkes Ohr auf, was so viel wie nein bedeutete.
    »Wir müssen abreisen, Nordwind.«
    Erneut wehrte sich der Vierbeiner.
    »Was willst du denn?«
    Nordwind machte kehrt und lief in Richtung Palast. Isis beeilte sich, weil sie Angst hatte, ihn aus den Augen zu verlieren. In der Nähe der Regierungsgebäude witterte das Tier lange. Dann fiel es in gestreckten Galopp und zwang die Leute, ihm aus dem Weg zu gehen.
    Die Priesterin konnte ihm nicht mehr folgen.
    »Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?«, fragte Sekari, der die junge Frau zu ihrer Sicherheit unauffällig verfolgte.
    »Nordwind weigert sich, nach Abydos zurückzukehren. So seltsam hat er sich noch nie benommen.«
    »Habt Ihr ihn gefragt, warum?«
    »Nein, dazu bin ich gar nicht gekommen.«
    »Ich habe da vielleicht eine Ahnung.«
    Dank der Äußerungen einiger Gaffer, die das Ganze beobachtet hatten, konnte er herausfinden, wohin der Esel gelaufen war.

    »Immer noch keine Spur, Sobek?«
    »Wenn ich eine hätte, würde ich Sesostris als Erstes davon unterrichten, Sekari. Und wie sieht es bei dir aus?«
    »Es heißt, dass vor kurzem ein Verbrecher aus Kanaan in dem Gefängnis in der nördlichen Vorstadt eingesperrt wurde. Ich würde ihn gern verhören.«
    »Warum denn?«
    »Da geht es um meine eigenen Nachforschungen.«
    »Tut mir Leid, aber dieser Lump unterliegt strenger Geheimhaltung. Nur der Wesir hätte dir die Erlaubnis erteilen können, ihn zu sehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er noch in der Lage ist einzugreifen.«
    »Warum, was ist Chnum-Hotep zugestoßen?«
    »Stell doch deine eigenen Nachforschungen an.«
    Sekari eilte in den Palast, wo er einem sichtlich erregten Sehotep begegnete.
    »Der König hat den Wesir vorgeladen«, erklärte er ihm.
    »Und weißt du auch, warum?«
    »Chnum-Hoteps betrübter Miene nach zu urteilen, gibt es großen Ärger.«

    Mit lauter Stimme las Sesostris dem Wesir den Bericht des Hafenoffiziers aus Abydos vor, den Sobek dem König überbracht hatte.
    »Ein Mörder hat die Siegel meiner Verwaltung verwendet!
    Etwas Niederträchtigeres hätte mir nicht zustoßen können, Majestät. Selbstverständlich biete ich Euch meinen sofortigen Rücktritt an. Aber ehe ich mich in meine Heimat zurückziehe –
    vorausgesetzt, Ihr erlaubt mir das überhaupt –, möchte ich Euch noch eine Frage stellen: Habt Ihr, und sei es nur für einen kurzen Augenblick gewesen, an meine Schuld geglaubt?«
    »Nein, Chnum-Hotep. Und du bleibst hier als Wesir. In diesen stürmischen Zeiten darf jeder Diener Maats nur an das Überleben unseres Landes denken.«
    Der tief bewegte alte Mann, dem man zum ersten Mal sein Alter ansah, war von diesem Vertrauensbeweis so beeindruckt, dass er sich schwor, seine Kräfte überhaupt nicht mehr zu schonen und sein Amt so gut wie irgend möglich auszuüben.
    »Ich habe mich wegen einer Nachlässigkeit schuldig gemacht«, räumte er ein, »denn es war viel zu leicht, an diese Siegel heranzukommen und sie nachzumachen. In Zukunft verwahre nur noch ich sie, nicht einmal meine engsten Mitarbeiter haben mehr Zugang zu ihnen.«
    »Den Dieb auszumachen, ist vermutlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich?«
    »Leider ja, Majestät. Erst musste dieses Unglück geschehen, damit ich auf eine Nachlässigkeit aufmerksam wurde, die ich nur mir allein zum Vorwurf machen kann.«
    »Wenn du immer wieder die gleichen alten Fehler beklagst, bringt dich das keinen Schritt weiter. Mache es dem Feind unmöglich, ein zweites Mal deine Schwächen auszunützen, und verwalte das Wesirenamt beispielhaft.«
    »Ihr könnt auf mich zählen, Majestät.«

    Sekari sah sich einem gealterten und in Gedanken versunkenen Chnum-Hotep gegenüber, kam aber trotzdem gleich zur Sache.
    »Ich benötige eine Erlaubnis.«
    »Welcher Art?«
    »Ich möchte einen Gefangenen sprechen.«
    »Dann gibt dir Sobek die Erlaubnis dazu.«
    »Er weigert

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