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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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auf, in kaum einer Stunde würde es drückend heiß sein.
    Plötzlich kam Shab auf den Propheten zugelaufen.
    »Nubier, Herr! Dutzende von Nubiern!«
    »Ich habe sie bereits erwartet.«
    »Sie sehen aber sehr bedrohlich aus!«
    »Ich rede mit ihnen.«
    Während sich Schiefmaul und seine Leute bereits auf einen Kampf einrichteten, trat der Prophet vor die Nubier. Es war ein Stamm von etwa hundert schwarzhäutigen Kriegern, die Lendenschurze aus Leopardenfell trugen. Geschmückt mit bunten Perlenketten, schweren Ohrringen aus Elfenbein und eingeritzten Wangen, schwangen sie ihre Waffen.
    »Wer ist euer Anführer?«, verlangte der Prophet zu wissen. Ein großer magerer Mann mit zwei Federn im Haar trat vor seine Leute.
    »Wieso sprichst du unsere Sprache?«, fragte er erstaunt.
    »Ich spreche alle Sprachen.«
    »Und wer bist du?«
    »Ich bin der Prophet.«
    »Und was verkündest du?«
    »Ich bin gekommen, um euch von den ägyptischen Besatzern zu befreien. Seit vielen, vielen Jahren unterdrückt euch der Pharao. Er tötet eure Krieger, plündert eure Reichtümer und stürzt euch ins Elend. Ich weiß, wie er zu besiegen ist.«
    Mit einer Handbewegung befahl der Anführer seinen Männern, die Waffen zu senken. Schiefmaul tat es ihm nach.
    »Kennst du Nubien?«
    »Das Feuer dieser Erde ist mein Verbündeter.«
    »Bist du ein Magier?«
    »Sogar die Wüstenungeheuer gehorchen mir.«
    »Es gibt niemand, der mächtiger als unsere nubischen Zauberer ist!«
    »Eure Uneinigkeit macht euch so schwach. Anstatt euch in sinnlosen Zweikämpfen aufzureiben, solltet ihr euch lieber gegen euren wahren Feind, Sesostris, verbünden.«
    »Hast du dir schon einmal die Festung von Buhen aus der Nähe angesehen, die den Katarakt bewacht? Sie legt die Grenze zwischen ägyptischem und nubischem Gebiet fest. Würden wir sie angreifen, wären die Strafen fürchterlich!«
    »Ich wusste gar nicht, dass die Nubier Angsthasen sind.«
    Das Stammesoberhaupt war über diese Beleidigung so empört, dass ihm vor Wut die Lippen zitterten.
    »Entweder kniest du dich jetzt auf der Stelle vor mich hin und flehst mich um Verzeihung an, oder ich schlage dir den Schädel ein!«
    »Du kniest vor mir nieder und wirst mein Untertan.«
    Der Nubier hob seine Keule.
    Aber ehe sie den Kopf des Propheten treffen konnte, gruben sich die Fänge eines Falken in den Arm des Angreifers und zwangen ihn, seine Waffe fallen zu lassen. Dann riss der Raubvogel dem Stammesoberhaupt die Augen aus dem Kopf. Die schwarzen Krieger trauten ihren Augen nicht, aber der Sterbende wand sich vor Schmerzen auf dem Boden.
    »Entweder ihr gehorcht mir, oder ihr erfahrt das gleiche Schicksal wie dieser Feigling«, sagte der Prophet ruhig. Einige waren noch unentschlossen, andere wollten sich wehren. Die Gewalt, die sie gerade miterlebt hatten, riss sie schließlich mit sich.
    »Los, wir töten den Mörder unseres Anführers!«, rief einer der Nubier.
    »Die Löwin der Wüste soll diesen Ungläubigen den Garaus machen«, befahl der Prophet.
    Da erhob sich ein Gebrüll von nie da gewesener Lautstärke und versetzte die Nubier in Angst und Schrecken. Starr vor Angst sahen sie wie angewurzelt zu, wie sich eine unvorstellbar große Raubkatze auf sie stürzte. Das Tier biss, zerriss, trampelte und labte sich an dem Blut, das in Strömen floss, und es ließ keinen einzigen Krieger am Leben.
    Aus seinem Akazienholzkoffer nahm der Prophet die Königin der Türkise heraus und hielt sie ins Sonnenlicht, ehe er sie der Löwin zeigte.
    Auf der Stelle beruhigte sie sich.
    Über dem Ort des Geschehens lastete drückendes Schweigen. Stolz und schön stand Bina links neben ihrem Herrn und Gebieter. Auf der Stirn hatte sie einen roten Fleck, den der Prophet mit einem Ende seines Wollumhangs wegwischte.
    »Die anderen Stämme werden nicht lange auf sich warten lassen«, meinte Schiefmaul.
    »Das will ich hoffen.«
    »Können wir sie denn besiegen?«
    »Wir werden sie überzeugen, mein Freund.«
    Aber das waren keine mit Lanzen und Keulen bewaffneten Krieger, die da aus der Wüste auftauchten und auf das Lager des Propheten zusteuerten, sondern etwa zwei Dutzend alte, mit Amuletten behängte Nubier. Angeführt wurden sie von einem Greis mit besonders schwarzer Haut und weißem Haar. Er musste sich auf einen Stock stützen und kam nur mühsam vorwärts.
    »Ist das alles, was sie zu bieten haben?«, fragte Schiefmaul belustigt.
    »Eine gefährlichere Armee gibt es nicht«, belehrte ihn der Prophet.
    »Was soll denn

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