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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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es dieses Ungeheuer wirklich gibt, werden wir es verjagen. Kein Widerständischer darf Ägypten in Gefahr bringen.«
    »Da bin ich nicht so zuversichtlich wie du.«
    Gergu tat erstaunt. »Was haben wir denn deiner Meinung nach zu befürchten?«
    »Kein gutes Zureden, ja nicht einmal eine mächtige Armee, kann diese Wahnsinnigen dazu bringen, ihr Vorhaben aufzugeben.«
    Ganz leise war Nordwind näher gekommen und schleckte jetzt mit der Zunge Ikers Kelch aus.
    »Ein Esel, der Wein mag!«, rief Gergu erstaunt. »Das ist ja ein guter Reisegefährte.«
    Ein tadelnder Blick von Iker genügte, und der Vierbeiner verzog sich wieder.
    »Hast du noch andere Schwierigkeiten, Gergu?«
    »Nein, im Augenblick ist alles in Ordnung! Darf ich mich noch einmal bei dir bedanken? Die Neider am Hof meckern immer an dir herum, weil sie dich nicht kennen. Ich hatte jetzt aber das große Glück, dir zu begegnen. Ich versichere dich meiner Hochachtung und Freundschaft.«
    »Ganz meinerseits«, sagte Iker.

    Der Kapitän gab das Zeichen zur Abfahrt.
    Im letzten Augenblick sprang Sekari an Bord des ersten Schiffs, in dem hochrangige Beamte fuhren. Der Königliche Sohn versuchte gerade, seinem Esel Nordwind zu erklären, dass alkoholische Getränke seiner Gesundheit schadeten.
    »Ich habe nichts Auffälliges zu melden, Iker. An Bord sind keine Verdächtigen, trotzdem bleibe ich wachsam.«
    »Was genau macht dir Sorgen?«
    »Diese Flotte kann nicht unbemerkt bleiben. Möglicherweise soll uns jemand aus dem Untergrund von Memphis Ärger machen.«
    »Angesichts der genauen Überprüfungen durch die Sicherheitskräfte wäre das mehr als erstaunlich!«
    »Wir haben schließlich schon schreckliche Überraschungen erlebt.«
    Sekari machte sich an eine erneute Durchsuchung des Schiffs, als ein grünlicher Medes den Königlichen Sohn begrüßte.
    »In Anbetracht Eurer zahlreichen Verpflichtungen konnte ich Euch nicht früher begrüßen und beglückwünschen.«
    »Ich habe nur meinen Auftrag erfüllt.«
    »Und dabei Euer Leben aufs Spiel gesetzt! Syrisch-Palästina ist keine besonders erholsame Gegend.«
    »Das stimmt leider, und die Gefahr ist noch längst nicht vorbei.«
    »Aber wir verfügen über einige Trümpfe«, meinte Medes.
    »Einen außergewöhnlichen Herrscher, eine neu aufgestellte und gut geführte Armee und schlagkräftige Sicherheitsleute.«
    »Trotzdem wurde Memphis schwer getroffen, und der Prophet ist nach wie vor unauffindbar.«
    »Glaubt Ihr denn, dass es ihn wirklich gibt?«
    »Das frage ich mich oft. Manchmal könnte man meinen, ein Gespenst verbreite Angst und Schrecken.«
    »Schon, aber Sesostris scheint jedenfalls zu glauben, dass dieses Gespenst aus Fleisch und Blut ist. Und schließlich reicht sein Blick weiter als der der Allgemeinheit. Ohne ihn wären wir alle blind. Durch die Wiedervereinigung Ägyptens hat der Pharao unserem Land seine frühere Stärke zurückgegeben. Mögen die Götter dieser Unternehmung vollen Erfolg und unserem Land den Frieden schenken.«
    »Kennt Ihr Nubien?«
    »Nein«, antwortete Medes, »aber ich fürchte mich davor.«

    29

    An der Hauptanlegestelle von Elephantine wurden sie von zahlreichen Soldaten empfangen. Am Ende der Landebrücke wartete General Nesmontu.
    »Hat es auf der Fahrt Zwischenfälle gegeben?«, wollte er von Iker wissen.
    »Nein, keine.«
    »Seine Majestät hat weitreichende Entscheidungen getroffen, er ist überzeugt, dass sich der Prophet in Nubien versteckt.«
    »Ist diese Gegend nicht unzugänglich?«
    »Zum Teil ja. Aber wahrscheinlich befindet sich dort auch das Gold der Götter. Dein Platz ist in der ersten Reihe an der Seite des Pharaos. Nachdem du gerade erst dem
    syrischpalästinensischen Wespennest entkommen bist, wirst du jetzt in den Wasserkessel der Nubier geworfen. Dich haben die Götter wahrhaft gesegnet, Iker!«
    »Ich hoffe, dass ich auf diese Weise Sobeks Vertrauen gewinnen kann.«
    »Dazu musst du erst mal Erfolg haben! Die nubischen Krieger und Zauberer sind überall gefürchtet. In meinem Alter bedeutet es allerdings die unverhoffte späte Gelegenheit, eine vollständige Armee mitten auf feindliches Gebiet zu führen, das voller Gefahren steckt! Ich fühle mich schon wie verjüngt, dabei ist das erst der Anfang.«
    Auf Elephantine herrschte geschäftiges Treiben. Trotz der erdrückenden Hitze wurde die Unternehmung mit Hochdruck vorbereitet: Nichts durfte vergessen werden, der Zustand der Kriegsschiffe, die Ausrüstung der Soldaten, das Schiff zur Versorgung

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