Der Weg des wahren Mannes
Art mit dem Gefühl des Todes zu tun, der letztendlichen Angst und Befreiung des Mannes. Die Franzosen bezeichnen den Orgasmus sogar als petit mort, kleinen Tod. Man sagt auch Dinge wie: ›Ich hoffe, mein Lieblingsteam macht alle Gegner platt‹ oder ›Wenn es um meine Finanzen geht, werde ich zum Killer!‹ Wahrscheinlich kennen Sie auch die dunkleren Aspekte des männlichen Freiheitsdrangs. Als ein Ausdruck des Verlangens nach Freiheit sind Kriege eine typisch männliche Angelegenheit. Die meisten Sportarten sind rituelle Formen des Krieges, doch ein echter Krieg bringt im Kern der meisten Männer etwas zum Schwingen. Selbst Kriegsfilme – Männer in Ausnahmesituationen, die im Angesicht des Todes ihr Letztes geben, getrieben von einem höheren Ziel – wecken starke Gefühle in Männern. Die Fähigkeit, sich im Dienste der Freiheit dem Tod zu stellen, ob in einem echten Krieg oder im Fußballstadion, ist der höchste männliche Akt und ruft bei Männern tiefe Gefühle hervor. Dieselbe Fähigkeit, dem Tod ins Auge zu blicken, ist nötig, um spirituelle Freiheit zu erlangen. Um frei im Geist zu leben, muss ein Mann bereit sein, sich seinen Ängsten zu stellen und alles loszulassen, was seine Liebe einschränkt. Mit ihrem Verlangen nach Bequemlichkeit und Sicherheit schränken die meisten Männer ihre Fähigkeit ein, ein spirituelles ›Tor‹ zu erzielen. Ihr gegnerisches Team ist Ihr eigenes Bedürfnis nach persönlicher Sicherheit. Sie sind im Krieg mit Ihrer eigenen Selbstabwehr. Frei zu sein bedeutet, Ihr Bedürfnis, ein getrenntes Selbst zu sein, sterben zu lassen. Was könnte dann noch in Fesseln gelegt werden? Der Tod des Egos, die absolute Hingabe bis zum Einssein ist die ultimative Freiheit. Nur wenige Männer lassen sich selbst irgendwann genug los, um in diese tiefe Freiheit zu entspannen, weil sie sich vor der absoluten Abwesenheit von Stress fürchten. Kein Stress heißt keine Gedanken, kein Gefühl eines geschützten Selbst, keine Mission zu erfüllen. Das Ende des maskulinen Spiels. Doch dieses stressfreie, ungeschützte Ende aller Spiele ist genau das, was Sie immer suchen – in Orgasmen, finanziellen Risiken oder kriegerischen Triumphen. Sie sind bereit, die geringeren Formen männlicher ›Tode‹ und Ekstasen zu erleben, scheuen sich aber, dem Tod Ihres getrennten Selbstgefühls in die Augen zu schauen und endlich die Freiheit zu sein, die Sie gelegentlich schmecken durften. Männer werden es immer genießen, sich bestimmten Formen des ›Todes‹ zu stellen, um jenseits davon die Freiheit zu finden, sei es in Form von Boxkämpfen, Gangsterfilmen, Kampfkunst, Orgasmen, Philosophie (das Stress lösende Ahhh der Erkenntnis) oder dem Tod des Egos. Sie müssen Ihrem Freiheitswunsch aktiv den Vorrang geben. Dann können Sie die geringeren Formen maskuliner Ekstase genießen und sich gleichzeitig ihrem höchsten Ausdruck verpflichten: Dem Überwinden der Angst vor dem Tod anhand Ihrer Bereitschaft, sich dem einengenden Stress Ihrer Selbstabwehr zu stellen, und durch sie hindurch in die absolute Freiheit zu entspannen, die Sie im Kern Ihres Wesens stets geahnt, aber immer nur durch vorübergehende Mittel angestrebt haben. Das Feminine dagegen sucht nicht die Freiheit, sondern die Liebe. Die Beglückung einer Frau liegt nicht in der Leere, sondern in der Fülle. Ihr Mittel ist nicht die loslösende Befreiung, sondern die Hingabe. Das ist der Grund, warum eine Frau sich ärgert, wenn der Mann nach dem Orgasmus zu schnarchen beginnt. Er hat endlich die Leere nach der Ejakulation erreicht, die beglückende Freiheit vom Stress, die er den ganzen Tag auf die eine oder andere Art gesucht hat. Die Frau hofft jedoch, im Sex Liebe und Fülle zu erfahren, und ein schnarchender Mann gibt ihr das einfach nicht. Eine feminine Frau sucht die Fülle und verabscheut die Leere. Sie füllt ihre leeren Regale mit Schnickschnack, Muscheln und Kieseln, die sie an besonderen Plätzen gesammelt hat. Wenn sie die Fülle der Liebe nicht in sich spürt, füllt sie sich mit Eisbechern, Schokolade oder Gesprächen, anstatt ihren Stress mit Fernsehen oder Ejakulationen loszuwerden, wie Männer das häufig tun. Ihre dunkle Seite genießt die emotionalen Aggressionen in Seifenopern oder Liebesromanen, nicht die körperlichen Aggressionen der Boxkämpfe und Pornofilme. Sie sehnt sich danach, ihr Gefühl spiritueller Leere durch die Hingabe Ihres Herzens zu füllen und mit Liebe angefüllt zu sein. Ihr Weg in die
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