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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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beeinträchtigte seine Erscheinung. Ich hätte den Alten bitten können, mir seinen scharfen Geruchssinn zur Verfügung zu stellen, aber ich war fest davon überzeugt, daß ich nicht die Spur von Anstrengung oder Nervosität, die der kleine Zwischenfall zwangsläufig mit sich gebracht hätte, wittern würde. Ich wußte, Raven hatte dieselben
    Beobachtungen
    gemacht,
    und
    ihm
    waren
    wahrscheinlich noch eine Million weitere Dinge aufgefallen.
    »Sobald sie aus dem Turm heraus waren, rief Lattie einen Schieber an, den er kannte, und vereinbarte ein Treffen mit ihm. Ich beauftragte Tom Electric, die beiden herzubringen, während du unsere Kumpane hier holtest. Ms. Mirin möchte, daß wir die Hintergründe für diesen Anschlag auf ihr Leben aufklären und ebenso den Mord an James Yoshimura.« Raven lächelte gelassen. »Habe ich den Fall richtig vorgetragen, Ms.
    Mirin?«
    »Nadia, bitte.« Obwohl ich ihr Lächeln nur im Profil sah, bekam ich weiche Knie. »Ja, Dr. Raven, Sie haben alles, was wir Ihnen erzählten, sehr treffend wiedergegeben.«
    Als ich ihre Worte hörte, wußte ich, daß ein Engel im Himmel seine Stimme für die Dauer von Nadias Leben auf Erden hergegeben hatte.
    Raven musterte uns fünf. »Meine Freunde, ich sollte hinzufügen, daß diese Geschichte ebenso falsch ist wie Ms.
    Mirins Identität.« Ravens Blick gewann an Härte, als er sich wieder Nadia zuwandte. »Vielleicht erzählen Sie uns besser die ganze Wahrheit, Dawn McGrath.«
    Eins muß ich Nadia zugestehen. Wenn Raven mit einem seiner scheinbaren  Non sequiturs  herauskommt, dann erholen sich nicht viele Leute so rasch und so gut, wie sie es fertigbrachte. Die meisten sehen aus, als wären sie aufgespießt worden, und anschließend fallen sie entweder in sich zusammen oder brüllen ein hastiges Dementi. Nadia blinzelte einmal, dann zuckten ihre Augen kurz zu Ravens Stiefeln und erwiderten gleich wieder seinen Blick. »Dawn McGrath? Ich glaube nicht, diesen Namen schon einmal gehört zu haben.«
    Raven nickte anerkennend und lächelte gelassen. »Sehr gut.
    Mr. Drakes Reaktion war fast genauso überlegt, aber er kennt Ihr Geheimnis ebenfalls. Es liegt sogar an ihm, daß es uns gelang, das Rätsel Ihrer Identität zu lüften.« Ehe einer von uns um eine Erklärung bitten konnte, winkte er uns in den Flur hinaus. »Ich denke, wir diskutieren das lieber unten im Computerzentrum.«
    Ich führte die anderen die Treppe hinunter. Der Keller unterscheidet sich sehr vom Rest des Hauses. Er war umgebaut worden und prangt vor allem in weißen Fliesen und rostfreiem Stahl. Am Fuß der Treppe wandte ich mich nach links und öffnete die Tür zum Computerraum. Stahl und weiße Ledersessel bildeten eine kleine Gesprächsnische am vorderen Ende des rechteckigen Zimmers, während Computeranlagen den größten Teil der langen Wand linker Hand und jeden einzelnen Quadratzentimeter der kurzen Wand gegenüber in Anspruch nahmen.
    Ich lächelte die einzige Person an, die sich hier aufgehalten hatte. »Hi, Val. Hast du mich vermißt?«
    Ihre blauen Augen blitzten tückisch auf. »Wolf, bist du weg gewesen?«
    Ich drückte beide Hände auf die Herzgegend und schwankte ein bißchen, womit ich der Frau, bei der es sich zweifelsohne um das hübscheste Mitglied von Ravens Crew handelte, ein Lachen entlockte. Wenn sie auch nicht ganz so groß wie Nadia war, besaß Valerie Valkyrie dieselbe schlanke Figur, obwohl nicht ganz so perfekt. Ihre Café‐au‐lait‐Haut und das dunkle Haar kündeten von den afroamerikanischen Wurzeln, aber die hinter dem linken Ohr versteckte Matrix‐Buchse verriet auch, daß sie nicht in der Vergangenheit lebte.
    In rote Shorts und ein graues Trikot der Seattle Seadogs, des Oberligateams der Stadt, gekleidet, saß sie an der Computerkonsole. Hinter ihr lief in einem kleinen, tragbaren Fernseher das Spiel zwischen den Seadogs und den Hilo Haoles auf Hawaii. Valerie war eine absolute Fanatikerin, was Baseball anbetraf, und ihre Kenntnis von diesem Sport und ihre Hingabe daran wurden nur von ihrer Fähigkeit übertroffen, Computer und Computerdateien zu knacken.
    Als Zack eintrat, sah ich, wie er Val anlächelte, aber sie schenkte ihm nur einen weiteren jener arktischen Blicke, mit denen sie ihn auch bei ihrer ersten Begegnung abgebürstet hatte. Ich machte ein undeutbares Gesicht, als er mich anschaute, um festzustellen, ob ich ihre Reaktion bemerkt hatte. So groß und zäh Zack auch war, in seiner Brust wohnte noch so etwas wie ein

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