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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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Da draußen fragt keiner nach der Austernsaison oder dem Gebrauch der richtigen Gabel. Wenn du willst, daß Nadia sicher dort ankommt, laß sie bei mir!«
    Erneut mischte sich Raven ein. »Ich verstehe Ihre Gefühle, aber wir haben keine andere Möglichkeit. Zusätzlich zu Wolfs treffenden Bemerkungen sind Sie als Nadias Hausfreund bekannt. Niemand wird sich vorstellen können, daß Sie sie in einer solchen Klemme allein lassen. Sobald die Attentäter Sie im Rolls neben mir und den anderen sitzen sehen, werden sie glauben, Nadia wäre bei uns. Dann sind wir der Köder, nach dem alle schnappen. Wolf und Nadia können dann in aller Ruhe zum Estate spazieren.«
    Ich zeigte Lattie wohlgemut die Zähne. »Mach dir nicht in die Hose,  Chummer . Ich liefere sie wohlbehalten ab.«
    Latties Blutaugen flammten scharlachrot auf. »Entweder das, du kleine Wanze, oder …«
    Ehe er seine Drohung zu Ende bringen konnte, hakte sich Nadia bei ihm unter und beruhigte ihn.
    Raven kümmerte sich nicht weiter um ihn und erteilte mir meine Instruktionen. »Nimm deinen Mustang und fahre damit durch die Stadt. Halte dich an Gegenden, die du gut kennst, damit du Ausweichwege parat hast für den Fall, daß dich jemand aufs Korn nimmt und verfolgt. Brich etwa eine halbe Stunde auf, nachdem wir losgefahren sind, und überwache den Funkverkehr, damit du den Hauptaufmarschgebieten des Gegners aus dem Weg gehen kannst!«
    »Alles klar.«
    Wir verließen den Computerraum und durchquerten ein System aus Doppeltüren, um in die Tiefgarage des Sandsteinhauses zu gelangen. Tark gesellte sich unterwegs zu uns und warf Raven einen kevlar‐gefütterten Mantel zu.
    Anschließend reichte er auch Lattie und Nadia je einen. Zack trug Ravens Uzi sowie einen Gurt voller Ladestreifen.
    Ich öffnete die Garage mit einem Schalterdruck und steckte gleich die rechte Hand in die Jacke, um die Viper zu ziehen.
    Die beiden Silhouetten, die draußen lauerten, hoben die Hände, und ich entspannte mich ein wenig, weil es sich bei diesen großen, gertenschlanken Gestalten nur um Elfen handeln konnte. Sie warteten im Zwielicht, ohne etwas zu sagen, also drehte ich mich um und spazierte zu Raven und Nadia zurück.
    »Doc, du hast Besuch. Ich glaube, es sind Ancients.«
    Während Raven sich den beiden Elfen näherte, runzelte Nadia die Stirn. »Ancients?«
    »Die Ancients sind eine der größten Gangs in Seattle. Sie besteht nur aus Elfen und hat einige der scheußlichsten Straßenschlachten überstanden, die die Stadt je erlebt hat. Die meisten Ancients empfinden immer noch viel Haß gegenüber Menschen, die während der Unruhen Metamenschen gejagt haben.«
    Nadia schüttelte den Kopf. »Man sollte eigentlich annehmen, daß sie nach Süden ins Land der Sinsearach ziehen, wenn es ihnen hier nicht gefällt. Dort unten wären sie mit ihrem Volk vereint.«
    Ich lachte leise. »Ein Haufen dieser Clowns ist aus den Reservaten da unten rausgeschmissen worden. In anderen Fällen waren die Sinsearach gleich schlau genug, sie gar nicht erst in die Reservate einzuladen. Last but not least gibt es eine Menge Elfen in Seattle, die es für bekloppt hielten, die Stadt zu verlassen und Zweige und Blätter zu futtern, wenn auch nur die ganz harten Fälle den Ancients beitreten.«
    In diesem Moment sank mir das Herz ein wenig tiefer.
    »Wenn Toms Quellen sich geirrt und die Ancients sich mit LoneStar zusammengetan haben, hielte ich es für besser, wenn Sie und ich uns auf den Weg nach San Francisco machten.«
    Die Elfenschatten verschwanden in der Nacht, als Raven zu uns zurückkehrte. »Was wollten sie?« fragte ich.
    »Sie wollten wissen, ob ich eine Schuld eintreiben möchte.«

    »Yahoo!« Mit den Ancients als Eskorte konnte ich ein Team Schildkröten an meinen Mustang binden und trotzdem ohne Schwierigkeiten am Ziel eintreffen. »Na, da spielen wir doch gleich in einem ganz anderen Match!«
    Raven schüttelte den Kopf. »Ich habe nein gesagt.«
    »Was?« Ich starrte ihn ungläubig an. »Wieso denn nicht?«
    Stealth schenkte mir ein sardonisches Grinsen. »Es ist die Sache nicht wert.«
    Ich schluckte schwer. »Richard, was ist mit den Leuten, die auf uns schießen wollen?«
    Raven blinzelte mir zu. »Laß dich einfach nicht treffen.«
    »Eine echte Lebensweisheit«, seufzte ich. Alle stiegen in den Rolls, und Tark klemmte sich hinters Lenkrad. Zick machte die bewaffnete Eskorte auf dem Beifahrersitz, und Stealth fuhr die kurze Strecke zum Lagerhaus, wo das Halbkettenfahrzeug wartete,

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