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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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des Trolls von dem, was bei seinesgleichen als freundlich gilt, zu der Maske eines grimmigen Todes, die besagte, daß er jetzt zum Geschäftlichen kam. »ARRHH, CHUMMER, KENNST  DU DIE REGELN? ZWANZIG NUYEN PRO NACHT, DIE DU HIER PARKST. DU PFUSCHST NICH AN DER WARE RUM, UND WENN ICH DIR SAG, DU SOLLST ‘NEN FROSCH MACHEN, DANN SPRINGST DU AUCH!« Er senkte den kürbisgroßen Kopf, hielt ihn Turtle direkt vor die Nase und paffte heftig an seiner Gargasmoke, um seine Bemerkungen zu unterstreichen. Ich hielt es nicht für fair, daß Goob das Doppelte der üblichen Gebühr verlangte, hatte aber nicht vor, mich zu beschweren. Ich wartete einfach ab, ob Turtle ihn vielleicht umbrachte.
    »Okay, Großer!« keuchte Turtle. Diskretion ist der bessere Teil der Tapferkeit, und Turtle war offenkundig noch nicht ganz bankrott. Sie hielten ihre Credstäbe aneinander, und das Geschäft war abgeschlossen. Goob streckte die mächtige Tatze aus, um Turtles Hand zu schütteln. Jaxxon seinerseits, der keine gebrochene Hand haben wollte, beantwortete die Geste lieber mit dem Faustsalut, und er legte soviel Kraft in den Schlag, daß Goobs Arm doch tatsächlich ein bißchen ruckte.
    Goob schüttelte ihn aus, lehnte sich auf dem titanverstärkten Drehstuhl langsam zurück und deutete auf die Tür.
    »TROOG UND DIE SCHMUDDELKINDER MACHEN ‘N  BISSCHEN ZEUG INNER PERSONALBUDE WARM, FALLS IHR HUNGER HABT«, sagte er.
    »Das habe ich«, erklärte ich eifrig. »Dank, Goob ‐ bist’n echter Kumpel. Komm, Turtle!«
    Ich führte ihn nach draußen und dann zum anderen Ende des Absitzers, zu einer großen Einfriedung voller Tische und Stühle,  mit einem Spülbecken und ein paar Mikrowellenherden. Der Raum diente als Cafeteria für das Lagerhaus‐Personal. Die reguläre Crew hatte Feierabend, und eine vor Ungeziefer strotzende Bande von Gassenschlägern mit bemalter Haut kochte gerade gelblichen Matsch in großen Plastikschüsseln. Ich stellte Troog und ein halbes Dutzend seiner Jungs vor.
    Troog hegt die seltsame Vorstellung, er würde mich besitzen, weil wir ein paarmal miteinander geschlafen haben, und ich sah, daß er Turtle von Anfang an nicht leiden konnte.
    Er fuhr die Nagelmesser aus, aber ich trat zwischen die beiden, ehe irgendwas passierte. »Fang jetzt bloß nicht an zu kämpfen«, sagte ich zu dem eifrigen Punker. »Unser Turtle hier hat mir heute nachmittag das Leben gerettet und dabei einen Ork plattgemacht.«
    »Echt wahr?« fragte Troog. »He Mann, dann is ja alles klar!
    Solang du okay mit Flut umgehst, kannst du unser Palomino sein.« Er zog die Klingen ein, und die beiden schüttelten sich wie zivilisierte Männer die Hände, wobei jeder die Muskeln spannte und versuchte, die Hand des anderen zu pulverisieren. Nach dem schmerzlichen Ausdruck auf Troogs dünnem und schmutzigem Gesicht zu urteilen, muß Turtle diesen Wettkampf gewonnen haben.
    Wir verspeisten unser Abendessen aus Natural‐Vats-Multifrucht‐Eintopf, und anschließend führte ich Turtle herum, um ihm die übrigen zweiundzwanzig Bewohner des Lagerhauses zu zeigen.
    Jaxxon bewegte sich auf den Trägern und Laufstegen, die dort, wo der Absatz des ersten Stocks endete, unsere Domäne ausmachten, als wäre er hier zu Hause. Es ist schon eine komische Einrichtung: Anstatt einen kompletten ersten Stock mitsamt Lastenaufzug einzubauen, hatten die Leute von Bobs Transporten den Bereich unter der Decke mit einem Netz aus Tragebalken und Laufstegen durchzogen. Wo sich die einzelnen Balken kreuzten, hatten sich Leute aus Bauholz und Kunststoff regelrechte Nester gebaut, allerdings draußen in der Dunkelheit, ein gutes Stück vom Absatz und Goobs Büro entfernt. Ein paar erfinderische Typen wie StrangeDos, der elfische Decker, hatten sich sogar Strickleitern gefertigt, um rasch auf den Boden hinunterzukommen.
    »Ist hier irgendwann mal einer runtergefallen?« erkundigte sich Turtle, als wir uns meinem Nest näherten. Ich stellte meine Zigeunertasche zwischen ein paar weiteren Lumpen und Fetzen ab, die ihr ähnlich sahen.
    »Nee! Wenn man mit der Höhe nicht klarkommt, sollte man hier auch nicht raufkommen. Man kann auf dem Boden pennen, wenn einem danach ist, aber die Ratten machen einem da unten ‘ne Menge Schwierigkeiten.«
    Er steckte sich sein Revier ab, eine Ecke, in der sich niemand von hinten heranschleichen konnte. Ich spazierte inzwischen hinüber zu Shadaman, einem Indianerschamanen aus einer Gegend außerhalb der Stadt. Seine Kräfte unterschieden

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