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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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windende Schlangen zeigte.
    »Eindeutig Yakuza«, stellte er fest. »Seht euch das an! Sie haben alle irgendeine Tätowierung. Das ist für sie eine Frage des Stolzes.
    Und wo wir gerade von Schlägern sprechen: Troog, warum sicherst du nicht mit ein paar von deinen Jungs die Treppe, ehe wir von weiteren dieser Widerlinge überrascht werden?«
    Troog sah bestürzt aus. »Wer hat dir das Kommando gegeben?« knurrte er.
    »Wir könnten darum kämpfen«, entgegnete Turtle ruhig,
    »aber denk doch mal nach. Ich bin älter als du und trotzdem aus größerer Entfernung schneller hier eingetroffen, und obendrein habe ich schon einen Mann getötet. Wer, meinst du, würde gewinnen, und möchtest du dein Leben darauf verwetten?«
    Troog versuchte, Turtle mit dem Bück niederzuzwingen.
    Dann brummte er einen Fluch, wandte sich ab und tat wie geheißen. Zwei seiner Dirty Boys begleiteten ihn. Es ist echt mühsam, jemanden mit dem Blick zu bezwingen, der nur zwei flache, schwarze Verschlüsse hat, wo eigentlich Augen sein sollten.
    »Du weißt ja, daß es damit nicht getan ist«, sagte ich zu Turtle.
    »Ich weiß«, bestätigte er, »aber ich zähme ihn später. Im Moment möchte ich ein paar Waffen beschlagnahmen und mir über unseren nächsten Schritt klarwerden. Wir können nicht hier oben bleiben, selbst wenn wir es schaffen, die Plattform zu verteidigen Wir sitzen in der Falle.«
    Er sammelte das Schwert, die Uzi und alle Muni ein, die er finden konnte. Er entdeckte auch einen kleinen Transponder, den er mir aushändigte. Um herauszufinden, wer hinter dem Angriff steckte, stellte ich das Gerät auf Empfang, aber alle Mitteilungen erfolgten auf Japanisch.
    »Sehen wir mal nach dem Troll«, schlug Turtle vor.
    »Bleib hinter mir!« Wir gingen zur Tür, und Turtle trat sie auf. Als wir das Büro betraten, sah ich Teile von Goob in einer großen Pfütze Trollblut liegen. Weitere Stücke von ihm waren über die gesamte Rückwand verteilt. Das arme Monster ‐ es hatte nicht die geringste Chance gehabt! Die Videobank und die automatischen Steuerungen waren systematisch zerstört worden. Bobs Manager würden keine Gelegenheit finden, etwas über die Ereignisse dieser Nacht zu erfahren, indem sie die Decks abspielten.

    Wie ich da in dem blutverschmierten Büro stand, spülte eine Welle der Übelkeit und Schwäche über mich hinweg, und ich lehnte mich unsicher an die Wand. Die Welt vor meinen Augen wirkte matter, und ich hatte das Gefühl, zu träumen.
    Ich gerate praktisch in Trance, wenn ich die Karten lese, aber manchmal passiert es in Streßsituationen auch spontan. Goobs Blut auf dem Fußboden schimmerte wie ein tiefroter Kristall, in dem etwas versteckt war ‐ etwas, das ich finden mußte. Die Zeit verlangsamte sich und kroch nur noch dahin, während ich mich abmühte, diese Botschaft zu verstehen. Ich konnte weiterhin alles sehen und hören, was um mich herum geschah, aber es schien unendlich weit entfernt zu sein.
    Erneute Schüsse von draußen veranlaßten Turtle, mich allein zu lassen. Er sprintete zur Treppe, wo Troog in ein Feuergefecht mit den Yaks unten verwickelt war, in dem sich Ducken und Schießen abwechselten. Einer unserer Jungs war bereits mit einer Schulterwunde zu Boden gegangen, und Troog machte einen gleichzeitig grimmigen und ängstlichen Eindruck. Turtle begutachtete die Lage, einschließlich der Tatsache, daß Pistolen die stärksten Waffen unserer Kämpfer waren. Er übergab Troog die Uzi mit dem Muni‐Streifen.
    »Hier, nimm das! Ich sorge dafür, daß diese Burschen etwas gebremst werden.« Ich erlebte das alles von einer höhergelegenen Stelle aus mit. Ich sah auch den eigenen Körper, der nach wie vor in Goobs Büro war und sich wie ein Zombie in Zeitlupe bewegte, aber ich konnte nur noch zusehen, wie die Dinge abliefen. Ich hatte keinen Einfluß darauf.
    Gerade als sich Turtle von der Treppe abwandte, ertönte weiter unten das Trappeln von Füßen auf Holz.

    Troog richtete sich auf und ballerte mit der Uzi los, schickte einen Hagelsturm des Todes in die angreifende Bande. Die Yaks schossen zurück, und der Kopf von Troogs zweitem Mann wurde von einer Reihe Kugeln in einer Linie abgefräst.
    Unter den Überlebenden, die sich zu uns gesellt hatten, befand sich auch P’kenyo, der Zwerg, der manchmal bis spät abends arbeitet und dann mit uns anderen zusammen zwischen den Dachsparren schläft. Turtle tippte ihm auf die Schulter. »Du siehst stark aus! Hilf mir mal!«
    Sie gingen ins Büro, schoben

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