Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
Kylar und Azoth und dein junger Lord, und ich liebe dich ebenfalls! -, hatten sie stattdessen wie ein Vorschlaghammer getroffen. Ich bin Kylar und Azoth und dein junger Lord... und ein Mörder. Hilf mir. Schenk mir dein Vertrauen, damit ich es verraten kann.
    Er hatte keine Zeit für Selbstmitleid und hatte sich ohnehin schon zu sehr darin gesuhlt. Er hatte eine Zeugin hinterlassen, die wusste, dass er ein Blutjunge war, und die wusste, dass er Kylar Stern war, eine Zeugin, die glaubte, er sei verantwortlich für den Diebstahl der Kugel der Kanten, wenn nicht Schlimmeres. Also war es gut möglich, dass er für eine kleine Kugel, die er nicht einmal behalten hatte, eine Identität weggeworfen hatte, die aufzubauen ihn zehn Jahre gekostet hatte.
    Die Eimer mit heißem Wasser, die die Magd normalerweise am Morgen in sein Zimmer stellte, waren leer. Aus irgendeinem Grund machte ihn das wütend. Er spürte, wie seine Augen heiß wurden und Tränen drohten. Es war so lächerlich, er lachte beinahe. Diese leeren Eimer waren die geringste Unbequemlichkeit, aber es war so, als wollten die Götter oder Drakes Einer Gott ihn zerschmettern. Alles, was schiefgehen konnte, war schiefgegangen.
    Master Blint würde ihn töten. Die Frau, die zu retten er sein Leben gegeben hätte, hasste ihn. Selbst Serah Drake, die sich noch gestern Abend nicht sicher gewesen war, ob sie ihn liebte oder Logan, hasste ihn jetzt. Das Schlimmste war, dass all das seine eigene Schuld war. Alles, was schiefgegangen war, war schiefgegangen wegen der Entscheidungen, die er getroffen hatte.
    Nun, zumindest die leeren Eimer waren nicht seine Schuld. Kylar packte die Eimer und ging den Flur hinunter. Er stieß mit
der Magd zusammen, die mit zwei Eimern voller dampfendem Wasser die Treppe heraufkam.
    »Hallo«, sagte er. Er erkannte sie nicht, aber sie war hübscher als die meisten Mädchen, die Mistress Bronwyn in ihrem Dienst hatte.
    »Hallo, es tut mir so leid, dass ich spät dran bin, heute ist mein erster Tag, und ich weiß nicht, wo alles zu finden ist, es tut mir wirklich leid«, sagte sie. Sie zwängte sich an ihm vorbei, und Kylar konnte nicht umhin zu bemerken, wie ihre üppigen Brüste über seinen nackten Oberkörper strichen. Sie verschwand in seinem Zimmer, und er folgte ihr.
    »Ich kann dir die Eimer abnehmen, wenn du -«
    »Ihr seid doch nicht böse auf mich, oder?«, fragte sie. »Bitte, verratet Graf Drake oder Mistress Bronwyn nicht, dass ich spät dran war, ich glaube, sie mag mich nicht, und wenn ich an meinem ersten Tag alles vermassele, wird sie mich bestimmt hinauswerfen, und ich brauche diese Arbeit doch so furchtbar dringend, Herr.« Sie hatte die Eimer auf den Boden gestellt und rang die Hände.
    »Immer mit der Ruhe«, erwiderte Kylar. »Keine Bange. Ich bin nicht böse. Mein Name ist Kylar.« Er bot ihr eine Hand und ein Lächeln dar.
    Sie taute sofort auf. Sie lächelte und schüttelte seine Hand. Ihr Blick flackerte kurz über seinen nackten Oberkörper. Kurz, aber anerkennend. »Hallo. Ich bin Viridiana.«
     
    Der Portier führte einen gutaussehenden Ladeshi in den Raum. Logan war hinausgegangen, um sich etwas zu essen aus der Küche zu holen, daher war Graf Drake allein. »Herr«, sagte der Portier, »er hat darauf bestanden, dass er seine Nachricht persönlich überbringen müsse.«

    »Also gut. Danke«, antwortete Graf Drake.
    Der Ladeshi hatte eine solche Ausstrahlung, dass es merkwürdig schien, dass er als Bote fungierte. Er wirkte eher wie ein Höfling oder ein Barde. Er hielt etwas in der Hand, das Graf Drake vollkommen von dem Mann selbst ablenkte. Es war ein Pfeil, und er war von der Spitze bis zu den Federn in einem glänzenden Rot von der Farbe frischen Blutes bemalt worden.
    Sobald der Portier den Raum verlassen hatte, sagte der Mann: »Guten Morgen, Mylord. Ich wünschte, unsere Begegnung könnte unter anderen Umständen stattfinden, aber ich fürchte, meine Nachricht ist ziemlich dringend. Dies kommt von Durzo Blint. Er hat gesagt: ›Falls er noch lebt, gib dies dem Jungen und richte ihm aus, dass er mich zum Abendessen im Beschwipsten Flittchen treffen soll.‹« Der Mann verneigte sich und hielt dem Grafen den roten Pfeil hin.
    Logan, der an der Tür stand, lachte. »›Falls er noch lebt‹? Ich schätze, einer von Kylars Freunden hat mich heute Morgen hierherkommen sehen, hm?«
    Graf Drake lachte leise. »Ich bin davon überzeugt, dass Ihr jeden erschreckt habt, der Euch gesehen hat.« Dann wandte er sich

Weitere Kostenlose Bücher