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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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nach auf zu kreischen, und die dunklen Gestalten zogen sich voneinander zurück, um zu essen.
    Dann entdeckte einer der Männer Logan und schrie.
    Logan warf sich so kräftig er konnte auf die Seite. Er spürte, wie die geschwächte Magie sich anspannte und riss. Schließlich warf er sich auf den scharfkantigen Steinen auf den Rücken, richtete sich dann auf und schob das Gitter über das Loch.
    Als das Seil Nase von den Füßen gerissen hatte, war ihm der Schlüssel aus der Hand gefallen, aber Logan zitterte zu heftig, um das Gitter zu verschließen. Schwankend stand er auf und ging den Flur hinauf.

    Logan zog Wiesels Kleider an, die sich über seinem Körper spannten. Er hatte Glück, dass die Kleider des Mannes ausgebeult waren, sonst hätten sie ihm überhaupt nicht gepasst. Nachdem er Stiefel übergestreift hatte, die schrecklich kniffen, stand Logan auf.
    Er versuchte, die Kraft zu finden, zurückzugehen und das Gitter zu verschließen. Auch wenn er nie wieder ein Gefängnis sehen sollte, wusste er, dass er trotzdem für den Rest seines Lebens Albträume von diesem Tag haben würde. Nichts wollte er weniger, als den langen Flur zurück zum Loch zu gehen.
    Aber er konnte nicht zulassen, dass Tiere wie diese auch nur die geringste Chance zur Flucht hatten.
    Bedächtig ging er den langen Flur entlang, langsam, obwohl er wusste, dass er sich hätte beeilen sollen. Mehrere Schritte von dem Gitter entfernt blieb er stehen. Es lag noch immer so da, wie er es hinterlassen hatte, und er konnte noch immer die Geräusche von Männern hören, die mit den Zähnen Fleisch abrissen. Er wollte sich übergeben.
    Plötzlich hörte Logan von oben das Geräusch näher kommender Stimmen. Die langen Felsenflure trugen ihre Worte zu ihm.
    »He, du da!«, erklang eine Stimme mit einem khalidorischen Akzent.
    Einer der Männer in der letzten Reihe von Zellen vor dem Loch antwortete, aber Logan konnte seine Worte nicht verstehen.
    »Sind vor kurzem zwei Soldaten und ein Gefangener hier vorbeigekommen?«
    Logan erstarrte, als der Gefangene etwas murmelte.
    »Seht Ihr?«, sagte die Stimme. »Sie sind nicht hier entlanggekommen. Und glaubt mir, Ihr wollt nicht zum Loch hinuntergehen.«

    Logan segnete den Gefangenen im Stillen, der wahrscheinlich Behörden gegenüber eher gewohnheitsmäßig log, als dass er ihn hatte retten wollen.
    »Und du glaubst, ein Gefangener würde dir die Wahrheit sagen?«, fragte ein Mann mit einem kultivierten khalidorischen Akzent. »Der Prinz hat eine Bestätigung verlangt, dass Logan Gyre tot ist. All deine Männer arbeiten zusammen und durchsuchen den Rest dieses Kerkers. Versuchst du, uns zu behindern?«
    »Nein, Herr!«
    Ein unnatürliches rotes Licht, das nicht flackerte, erhellte den langen Flur.
    Ein Hexer! Oh verdammt, wo kann ich mich verstecken?
    Im schwachen Licht der Fackel untersuchte Logan noch einmal den Flur. Aber es gab keine Nischen, keine Kriechräume. Es war eine Sackgasse.
    Bin ich nur dafür so viele Male vor dem Tod gerettet worden?
    Logan erwog es, sich auf die Männer zu stürzen. Nur mit einem Messer bewaffnet, wäre es eine knappe Sache, aber wenn er den Hexer zuerst töten konnte, hatte er vielleicht eine Chance.
    »Dies ist ein Ort der Macht; mir wird schwindlig davon«, sagte eine andere Stimme.
    »In der Tat«, erwiderte der erste Hexer. »Ich habe nicht mehr so viel Böses an einem einzigen Ort wahrgenommen, seit - nun, seit ich mich das letzte Mal mit unserem Lehnsherrn getroffen habe.«
    Aus irgendeinem Grund fanden sie das komisch. Logan brach das Herz, als er mindestens sechs Männer lachen hörte.
    Sechs Männer. Vielleicht fünf Hexer. Mindestens zwei. Selbst wenn es nur zwei Hexer und vier Soldaten waren, war Logan
verloren. Und das rote Licht wurde heller; sie waren nur noch Schritte von ihm entfernt.
    Von schrecklicher Furcht erfüllt blickte Logan auf das Gitter hinab. Es war der einzige Weg. Graf Drake hatte ihm erklärt, dass das Leben kostbar sei, dass Selbstmord der Ausweg eines Feiglings sei, eine Sünde gegen den Gott, weil man ihm damit sein Geschenk in sein heiliges Gesicht warf.
    Was hatte Kylar einmal zu ihm gesagt? Schwarzmarktprostituierte hatten sich ihnen angeboten, Mädchen, die außerhalb der Kontrolle und des Schutzes der Sa’kagé arbeiteten. Die Mädchen, von denen keines älter als zwölf gewesen war, hatten sich eigens für entwürdigende Praktiken angeboten. Logan hatte noch nicht einmal von diesen Dingen gehört. Kylar hatte nur gesagt: »Du

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