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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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derjenige, der sie getötet hat, aber ich habe meine Meinung dann geändert und ihr das Gegenmittel gegeben, also ist es nicht meine Schuld, wenn sie tot ist, und ich habe in der vergangenen Nacht auch deinen Vater getötet. Ich bin sein Freund. Tut mir leid.«
    Er beugte sich vor, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte. »Deine Mutter ist nicht bei mir, Uly. Aber ich bin hier, um dich zu retten. Kannst du sehr, sehr leise sein?«
    »Mucksmäuschenstill«, sagte sie. Das Kind war furchtlos.
Entweder hatte es keinen Verstand, oder Elene hatte ihre Sache unglaublich gut gemacht und ihre Ängste beschwichtigt.
    »Hallo, Elene«, sagte er und stand auf.
    »Hallo, wie immer du heißt.«
    »Sein Name ist Durzo, aber wir dürfen ihn Zoey nennen«, meldete Uly sich zu Wort. Kylar zwinkerte ihr zu, dankbar für die Unterbrechung. Selbst wenn Kinder im Allgemeinen unerträglich waren, hatte sie ein Gespräch abgewendet, das zu führen er kein Interesse hatte - erst recht nicht jetzt, nicht hier.
    Elene sah zuerst Uly an, dann wieder ihn, und ihre Augen fragten: Ist sie dein Kind? Kylar schüttelte den Kopf. »Kommst du mit?«, fragte er.
    Sie runzelte finster die Stirn. Er wertete es als ein Ja.
    »Folge mir«, befahl er Uly. »Mucksmäuschenstill, richtig?« Er ging ihnen zur Rampe voraus.
    Sie folgten ihm, sichtbar und nervös. Elene hielt Ulys Hand und blieb stehen, als Kylar ihr ein Zeichen gab.
    Kylar ging die Rampe hinauf und zog die Tür einen Spaltbreit auf.
    Die Tür zitterte, als sich drei Pfeile in das Holz bohrten.
    »Verdammter Mist!«, sagte Kylar.
    Es war zu einfach gewesen. Kylar hätte es wissen müssen. Er hatte sich darauf verlassen, dass das Chaos alle aus dem Gleichgewicht bringen würde. Nachdem er die Tür wieder verschlossen hatte, brach Kylar den Schlüssel im Schloss ab. Sollen die Bastarde die Tür eintreten.
    »Zurück und den Tunnel hinauf!«, stieß er hervor und zog Elene hinter sich her. »Ihr werdet mich nicht sehen, aber ich werde da sein. Ich werde euch beschützen. Gebt acht, was ich sage, und orientiert euch an meiner Stimme«, fügte er hinzu, als ihm die schwarze Masse des Ka’kari aus den Poren trat.

    Falls Elene erschrak, als er vor ihren Augen verschwand, verbarg sie es gut. Sie lief weiter und zog Uly hinter sich her. »Muss ich rennen?«, fragte sie die leere Luft.
    »Schnell zu gehen reicht«, antwortete Kylar.
    Das Tor, das auf unterirdischem Weg in die Burg führte, war unbewacht. Den Göttern sei Dank dafür. Vielleicht würde das Chaos, das das ganze Land überschwemmte, ihm helfen. Vielleicht war die Patrouille draußen nur zufällig über die Leichen gestolpert.
    Kylar verschloss das Tor und brach den anderen Schlüssel ab. Langsam stiegen sie eine Treppe hinauf und kamen in einen Dienstbotenflur in der Burg selbst.
    Durch den Flur gelangten sie schnell an eine Wegkreuzung. In einer Richtung lehnten khalidorische Soldaten, die gerade dienstfrei hatten, an der Wand und scherzten miteinander. Kylar ließ Elene stehen bleiben und schlich auf die Soldaten zu, von denen einer gerade jemandem in dem offenen Raum, der auf Höhe der Soldaten im Flur abzweigte, etwas zurief.
    Wenn er sie tötete, würde wer immer sich in diesem Raum befand Alarm schlagen. Er konnte es schaffen, aber Elene und Uly würden es nicht schaffen. Er kehrte zu Elene zurück.
    »Geh, wenn ich es dir sage«, befahl er. »Jetzt.«
    Elene warf sich ihren Umhang über den Kopf und schlurfte mühsam durch den Flur; den Rücken gebeugt und den Kopf tief gesenkt, einen Fuß nach innen verdreht und nachschleifend. Sie sah aus wie ein altes Weib. Und sie verdeckte den größten Teil von Ulys Körper.
    Sie brauchte ziemlich lang, um die Kreuzung der Flure zu überqueren, aber als einer der Soldaten sie sah, sagte er nicht einmal etwas zu den anderen.
    »Hübscher Trick«, bemerkte Kylar, als er sie einholte.

    »Wo ich aufgewachsen bin, bleiben dumme Mädchen keine Jungfrauen«, erwiderte Elene.
    »Du bist am Ostufer aufgewachsen«, sagte Kylar. »Dort drüben ist es nicht ganz so wie im Labyrinth.
    »Du denkst, es sei sicherer, in der Nähe von Adligen zu arbeiten, die nichts anderes als Sex im Kopf haben?«
    »Wohin gehen wir?«, fragte Uly.
    »Psst«, machte Kylar, als sie sich einer weiteren Abzweigung näherten. Der Flur, durch den sie gegangen waren, führte zu den Küchen. Die lärmenden Stimmen dort sagten ihm jedoch, dass dies nicht die Richtung war, in die er Elene und Uly bringen wollte. Die Tür auf der

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