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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Kanal, der diese Macht in Magie oder in Handlung übersetzt. Er ist im Allgemeinen sehr dünn. Manchmal ist er blockiert. Aber sagen wir, ein beladener Heuwagen stürzt auf den Bruder eines Mannes herab - in diesem Extremfall könnte der Mann zum einzigen Mal in seinem Leben seine Glore Fryden anzapfen und in der Lage sein, den Wagen anzuheben. Andererseits neigen Männer, die eine Glore Fryden und einen weit offenen Kanal haben, dazu, Athleten oder Soldaten zu sein. Manchmal bringen sie erheblich bessere Leistungen als die Männer um sie herum, aber wie alle anderen auch brauchen sie Zeit, um sich zu erholen. Die Menge an Magie, die sie benutzen können, ist gering und schnell erschöpft. Wenn man ihnen sagte, dass sie Magie benutzen, würden sie es nicht glauben. Damit ein Mann ein Magier sein kann, braucht er noch eine dritte Komponente: Er muss in der Lage sein, Magie aus Sonnenlicht oder Feuer aufzunehmen, so dass er seine Glore Fryden wieder
und wieder auffüllen kann. Die meisten von uns nehmen Licht durch die Augen auf, aber einige tun es durch die Haut. Das ist, so denken wir, der Grund, warum Friacu Scorati nackt in die Schlacht ziehen: nicht um ihre Feinde einzuschüchtern, sondern um sich Zugang zu so viel Magie wie möglich zu verschaffen.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?«, fragte Kylar.
    »Junger Mann, Ihr könnt Magie aufnehmen, entweder durch Eure Augen wie ein Magus oder durch Eure Haut. Eure Haut glüht praktisch vor Magie. Ich vermute, dass Ihr eine natürliche Neigung zu Körpermagie habt. Und Eure Glore Fryden? So etwas habe ich noch nie gesehen. Ihr könntet die halbe Nacht Magie benutzen und würdet Eure Glore Fryden nicht erschöpfen. Es ist perfekt für einen Blutjungen. Aber...« Sie verzog das Gesicht. »Es tut mir leid. Euer Kanal.«
    »Was, ist er blockiert? Ist es schlimm?« Er wusste bereits, dass er blockiert war. Blint hatte jahrelang versucht, die Blockade zu durchbrechen. Das erklärte auch, warum Blint ihn dazu gebracht hatte, draußen in der Sonne zu liegen oder unbehaglich nahe vor Schmiedefeuern zu sitzen - er hatte versucht, einen Überfluss an Magie zu erzwingen, so dass Kylar nicht anders konnte, als sie zu benutzen.
    »Ihr habt keinen Kanal.«
    »Werdet Ihr das in Ordnung bringen? Geld ist kein Thema«, sagte Kylar, dem es eng um die Brust geworden war.
    »Es geht nicht darum, ein Loch zu bohren. Es ginge eher darum, eine neue Lunge zu erschaffen. Dies ist nichts, was irgendein Heiler in der Chantry je gesehen, geschweige denn in Ordnung zu bringen versucht hat, und bei einer magischen Begabung, wie Ihr sie habt, vermute ich, dass der Versuch sowohl für Euch als auch für den Heiler tödlich sein würde. Kennt Ihr
irgendwelche Magi, die ihr Leben für Euch aufs Spiel setzen würden?«
    Kylar schüttelte den Kopf.
    »Dann tut es mir leid.«
    »Könnten die Gandu mir helfen? Sie haben die besten Heiler, nicht wahr?«
    »Ich werde an Eurer Einschätzung keinen Anstoß nehmen, obwohl die meisten Schwestern das täten. Ich habe wilde Geschichten aus der grünen Schule der Männer gehört. Nicht dass ich es glaubte, aber ich habe von einem Magus gehört, der das ungeborene Kind einer sterbenden Frau gerettet hat, indem er es in den Schoß ihrer Schwester überführte. Selbst wenn das wahr sein sollte, ging es dabei um eine Schwangerschaft, und wir Heiler haben es ständig mit schwierigen Schwangerschaften zu tun. Was Ihr habt, bekommen wir niemals zu sehen. Menschen kommen zu uns, weil sie krank sind. Sie bringen ihre Kinder in die Chantry oder in eine der Männerschulen, weil sie eine Scheune in Brand gesteckt, einen Spielkameraden geheilt oder einen Stuhl nach jemandem geworfen haben, indem sie allein ihren Geist benutzten. Menschen wie Ihr kommen nicht zu uns; sie fühlen sich einfach frustriert vom Leben, als sollten sie eigentlich mehr sein, als sie sind, aber sie schaffen niemals den Durchbruch.«
    »Vielen Dank«, sagte Kylar.
    »Tut mir leid.«
    »Das ist es also. Es gibt keine Hilfe für mich?«
    »Ich bin davon überzeugt, dass die Alten Euch hätten helfen können. Vielleicht gibt es in einer gandischen Bibliothek irgendein vergessenes altes Manuskript, das helfen könnte. Oder vielleicht gibt es in der Chantry jemanden, der Begabungsstörungen studiert, und ich weiß einfach nichts darüber. Ihr könntet es versuchen.
Aber ich an Eurer Stelle würde mein Leben nicht wegwerfen, um nach etwas zu suchen, das Ihr niemals finden werdet. Macht Euren Frieden

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