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Der Weg ins Glueck

Titel: Der Weg ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Maud Montgomery
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blitzenden Augen und steil aufgerichtetem Schwanz -dreimal so lang wie gewöhnlich - auf der Anrichte stand. »Susan, was ist passiert?«, rief Anne erschrocken. »Bist du hingefallen? Bist du verletzt?«
    Susan stand mühsam auf. »Nein«, sagte sie grimmig. »Ich bin nicht verletzt, auch wenn ich am ganzen Körper zittere. Kein Grund zur Unruhe. Es ist nichts passiert, ich habe bloß versucht diesem verdammten Kater mit beiden Füßen einen Tritt zu versetzen.«
    Alles prustete los. Gilbert konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen.
    »Susan, Susan!«, keuchte er. »Dass du mal fluchst, wer hätte das gedacht!«
    »Tut mir Leid, dass ich in Anwesenheit zweier junger Damen einen solchen Ausdruck gebraucht habe«, sagte Susan mit schlechtem Gewissen. »Aber es ist nun mal ein verdammter Kater. Der ist doch mit dem Teufel im Bunde!«
    »Dann wird er wohl eines Tages mit lautem Getöse und Schwefelgestank zur Hölle fahren, was, Susan?«
    »Er wird rechtzeitig dahin gehen, wohin er gehört, darauf könnt ihr euch verlassen«, sagte Susan mürrisch, brachte ihre Knochen wieder in Ordnung und ging zum Ofen. »Der Plumps auf den Boden hat jetzt bestimmt meinen schönen Kuchen so erschüttert, dass er schwer ist wie Blei.«
    Aber der Kuchen war nicht schwer wie Blei. Er war genau so, wie ein Hochzeitskuchen sein soll, und Susan verzierte ihn mit einer hübschen Glasur. Am Tag darauf hatten Susan und Rilla alle Hände voll damit zu tun, Delikatessen fürs Hochzeitsmahl zuzubereiten. Und sobald Miranda anrief, um ihnen mitzuteilen, dass ihr Vater endlich weg sei, wurde alles in einen großen Korb gepackt und zu den Pryors hinübergebracht. Bald darauf erschien Joe ganz aufgeregt in seiner Uniform und Sergeant Malcolm Crawford begleitete ihn als Trauzeuge. Es kamen einige Gäste zusammen, nämlich alle aus dem Pfarrhaus und aus Ingleside und ungefähr ein Dutzend Verwandte von Joe, einschließlich seiner Mutter, die man scherzhaft »die Frau von Angus Milgrave dem Toten« nannte, um sie von jener Dame zu unterscheiden, deren Angus noch am Leben war. Die Frau von Angus dem Toten machte ein ziemlich missbilligendes Gesicht; sie war nicht gerade begeistert von der Verbindung mit dem Hause Mondgesicht-mit-Schnauzbart.
    Auf jeden Fall wurde Miranda Pryor mit dem Soldaten Joseph Milgrave getraut. Eine romantische Hochzeit hätte es werden sollen, aber es hatte nicht sollen sein. Zu viele Umstände verhinderten die erhoffte Romantik, wie selbst Rilla zugeben musste. Erstens sah Miranda trotz Kleid und Schleier viel zu langweilig aus, um eine schöne Braut abzugeben, und zweitens weinte Joe während der ganzen Zeremonie ganz bitterlich, worüber Miranda sich unverständlicherweise ärgerte. Erst viel später vertraute sie Rilla an: »Am liebsten hätte ich zu ihm gesagt: »Wenn du es so schlimm findest, mich heiraten zu müssen, dann lass es doch bleiben.« Dabei hat er nur deshalb geweint, weil er die ganze Zeit an unseren Abschied denken musste.«
    Drittens bekam Jims, der sonst so umgänglich mit anderen Leuten war, plötzlich einen Anfall von Schüchternheit und Eigensinn und fing an, wie am Spieß nach »Willa« zu kreischen. Niemand fand sich bereit, ihn hinauszubringen, weil niemand die Hochzeit verpassen wollte, also musste Rilla, die die Brautjungfer war, ihn während der Zeremonie zu sich nehmen und ihn festhalten.
    Viertens fing Sir Wilfrid Laurier an, verrückt zu spielen. Man hatte ihn in einer Ecke hinter Mirandas Klavier verstaut. Dort gab er plötzlich die eigenartigsten und schauerlichsten Geräusche von sich. Es fing an mit krampfartigen Würgelauten, die in ein scheußliches Gegurgel übergingen, und endete mit einem Gejapse, als ob er stranguliert würde. Keiner verstand ein Wort von dem, was Mr Meredith sagte, außer in den kurzen Pausen, in denen Sir Wilfrid Luft holte. Keiner schaute die Braut an, bis auf Susan, die vor lauter Rührung den Blick nicht von ihrem Gesicht wenden konnte. Alle anderen starrten den Hund an. Miranda hatte erst vor lauter Aufregung gezittert, doch sobald Sir Wilfrid mit seiner Vorstellung begann, war es vorbei damit. Ihr einziger Gedanke war, dass ihr armer Hund im Sterben lag und sie nicht bei ihm sein konnte. Kein Wort der Traurede blieb ihr in Erinnerung.
    Rilla, die trotz Jims versucht hatte ein verzücktes und romantisches Gesicht zu machen, wie es sich für eine Kriegsbrautjungfer ziemte, gab den hoffnungslosen Versuch schließlich auf und war stattdessen bemüht, das

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