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Der Weg ins Glueck

Titel: Der Weg ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Maud Montgomery
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die Franzosen gesagt haben: »Sie werden nicht durchkommen/ Ich versichere Ihnen, liebe Miss Oliver, mir lief es kalt den Rücken herunter, als ich das in der Zeitung las und an Ihren Traum denken musste. Das erinnert mich an die Bibel, wo die Leute auch oft von solchen Dingen träumten.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Gertrude, während sie unruhig auf und ab lief. »In meinen Träumen habe ich auch einen ganz festen Glauben, aber jedes Mal, wenn schlechte Nachrichten kommen, falle ich wieder davon ab. Dann rede ich mir ein, das wäre alles reiner Zufall oder käme vom Unterbewusstsein oder irgend so etwas.«
    »Aber ich verstehe nicht, wie man sich an etwas erinnern kann, bevor es je gesagt worden ist«, sagte Susan. »Natürlich bin ich nicht so gebildet wie Sie und der Doktor. Das ist wohl auch besser so, sonst werden die einfachsten Dinge viel zu kompliziert. Aber auf jeden Fall brauchen wir uns um Verdun keine Sorgen zu machen, selbst wenn die Hunnen durchkommen. Joffre sagt, das hätte keine militärische Bedeutung.«
    »Damit sind wir schon oft genug vertröstet worden und dann war das Gegenteil der Fall«, erwiderte Gertrude. »Darauf falle ich nicht mehr herein.«
    »Hat es auf dieser Weit jemals eine solche Schlacht gegeben?«, fragte Mr Meredith eines Abends im April.
    »Das Ganze hat ein Ausmaß erreicht, das wir gar nicht mehr erfassen können«, sagte Gilbert. »Was waren dagegen schon die Raufereien von ein paar homerischen Kriegern? Der ganze Trojanische Krieg hätte sich rings um die Feste von Verdun abspielen können und ein Zeitungsreporter hätte der Sache nicht mehr als einen Satz gewidmet. Ich glaube zwar nicht an übersinnliche Mächte«, und dabei zwinkerte Gilbert Miss Oliver zu, »aber ich werde das Gefühl nicht los, dass der ganze weitere Verlauf des Krieges davon abhängt, was aus Verdun wird. Wie Susan und Joffre richtig sagen, das hat keine wirkliche militärische Bedeutung; aber es hat die enorme Bedeutung einer unglaublichen Idee. Wenn Deutschland nämlich dort gewinnt, dann gewinnt es den Krieg. Wenn es verliert, dann wird der Strom in die entgegengesetzte Richtung fließen.«
    »Es wird verlieren!«, ereiferte sich Mr Meredith. »Die Idee kann nicht erobert werden. Frankreich ist ein wunderbares Land. In ihm sehe ich die weiße Form der Zivilisation, die sich entschlossen gegen die schwarzen Mächte der Barbarei zur Wehr setzt. Ich glaube, dass die ganze Welt das so sieht, und deshalb warten wir alle mit atemloser Spannung auf den Ausgang. Es geht nicht nur darum, ob ein paar Festungen in andere Hände übergehen oder nicht oder ob ein paar Meilen blutgetränkter Erde verloren oder gewonnen werden.«
    »Ich wüsste gerne«, sagte Gertrude nachdenklich, »ob wir als Lohn für unser Leid eine besondere Gnade zu erwarten haben, eine Gnade, die dem Preis gerecht wird. Sind die Qualen, die die Welt erschaudern lassen, der Geburtsschmerz eines wunderbaren neuen Zeitalters? Oder sind sie bloß ein vergeblicher Ameisenkampf im Schein von Abermillionen Sonnen? Wenn ein Ameisenhügel zerstört wird und die Hälfte seiner Bewohner dabei umkommt, ist das für uns keine Katastrophe, Mr Meredith. Ob wohl die Macht, die das Universum regiert, uns für wichtiger hält als wir die Ameisen?«
    »Sie vergessen«, sagte Mr Meredith mit funkelnden Augen, »dass eine unendliche Macht genauso unendlich klein wie unendlich groß sein muss. Wir sind keines von beiden, und deshalb gibt es Dinge, die für uns zu klein sind oder zu groß, als dass wir sie begreifen könnten. Für eine unendlich kleine Macht ist eine Ameise genauso wichtig wie ein Mastodon. Wir sind Zeugen des Geburtsschmerzes eines neuen Zeitalters, aber alles wird am Anfang schwächlich und hilflos sein. Ich gehöre nicht zu denen, die als Resultat dieses Krieges sofort einen neuen Himmel und eine neue Erde erwarten. Das ist nicht die Art und Weise, wie Gott vorgeht. Aber er geht vor, Miss Oliver, und am Ende wird er das erreicht haben, was er vorhatte.«
    »So ist’s recht, so ist’s recht«, murmelte Susan zustimmend draußen in der Küche. Hin und wieder gefiel es ihr, wenn der Pfarrer Miss Oliver eins draufgab. Susan hatte Miss Oliver zwar sehr gern, aber sie fand, dass sie gegenüber den Pfarrern viel zu ketzerische Dinge sagte und deshalb ab und zu daran erinnert werden musste, dass diese Angelegenheiten nicht zu ihrem Aufgabenbereich gehörten.
    Im Mai kam ein Brief von Walter, in dem er schrieb, dass man ihm die D. C. -

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