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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Gasthäusern erzählt wird, wie ich bei meiner Rückreise aus Caer feststellen konnte. Außerdem wird es vielleicht den aufgeblasenen Prinzen motivieren, in Zukunft ein wenig vorsichtiger zu agieren, was den Umgang mit dir angeht. Wenn er erfährt, dass du den berühmten Kraak im Zweikampf getötet hast, wird er hoffentlich damit aufhören dich herabwürdigen zu wollen."Ragnor antwortete nicht, denn es war ihm eigentlich eher unangenehm, dass er am heutigen Abend so im Rampenlicht stehen würde. Irgendwie wäre es ihm lieber gewesen, all das würde nicht passieren. Doch dann schalt er sich einen Narren, da ihm ja klar war, dass er erstens nichts daran ändern konnte und dass zweitens die bevorstehende Erhebung in den Adelsstand für seine Zukunft wahrscheinlich von entscheidender Bedeutung sein würde. Denn eins war ihm in der kurzen Zeit, in der er sich in Caer aufhielt, sehr klar vor Augen geführt worden. Man musste von Adel sein, wenn man in diesem Königreich, zumindest außerhalb der Grafschaft Kaarborg, etwas erreichen wollte.
    Als sie den Bankettsaal schließlich erreichten, war es dort noch recht ruhig. Die meisten Gäste hatten sich wohl, wie Ragnor und seine Freunde, erst auf den Weg gemacht, denn es war ja auch noch eine halbe Stunde Zeit bis zum offiziellen Beginn der Veranstaltung. Der Festsaal der Burg, genannt der Rittersaal, erstreckte sich fast über die gesamte Länge und Breite des Grafenpalais, und er war mit langen Tischen bestückt worden für die etwa zweihundert geladenen Gäste, die am heutigen Abend hier erwartete wurden.
    Einige eifrige Lakaien begleiteten Menno und Rurig zur Stirnseite des Saales, während man Ragnor einen Platz am Tisch der Jungritter zuwies.
    Die meisten von ihnen waren schon da, und man sah, dass sie bereits alle sehr gespannt darauf waren, was heute Abend wohl so passieren würde, und was der Graf für Neuigkeiten aus Caerum mitgebracht hatte.
    Als er an seinen Kameraden vorbeiging, um sich zwischen Lamar und Ansgar zu setzen, hörte er, wie Hamkar da Loza laut zu Rolf da Maarborg sagte: "Schau dir den Bauern an, es ist eine Schmach für das Rittertum in Caer, dass so einer zur Ritterausbildung zugelassen wird."
    Ragnor ignorierte die Bemerkung, mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen, und nahm Platz.
    Lamar warf einen anerkennenden Blick auf das Prachtstück, welches Menno aus Löwenzähnen und Löwenkrallen während seiner ersten Jagd für ihn gefertigt hatte und fragte neugierig: "Das gute Stück habe ich ja noch gar nicht gesehen. Wo ist dir denn dieses Prachtexemplar über den Weg gelaufen? Das muss ein ganz schön kräftiges Tier gewesen sein!"
    "Ach, den habe ich bei einer Jagd im großen Wald mit dem Dolch getötet, als er mich auf Wache angegriffen hat", antwortete ihm Ragnor.Als er sah, dass ihn seine beiden Freunde fast bewundernd musterten, denn kaum ein vernünftiger Mensch kam je auf die Idee, so etwas mit dem Dolch zu versuchen, beeilte er sich, mit einem schiefen Lächeln hinzuzufügen: "Aber ich habe dabei jede Menge Dusel gehabt."Ansgar lachte herzlich und meinte zustimmend: "Das glaube ich gern. Normalerweise ist ein Dolch auch nicht die ideale Waffe, um mit einem Löwen zu kämpfen.""Nur dann, wenn man keine Zeit hat, etwas anderes zu benutzen", stimmte ihm Ragnor nun ebenfalls lachend zu.
    Der junge Mann nahm einen Schluck aus dem Bierkrug, welchen ihm ein eifriger Lakai inzwischen hingestellt hatte und prostete seinen Freunden zu. Dabei ließ er seine Blicke schweifen und bemerkte, dass die Ritter, die er von seinem Platz aus sehen konnte, in der Regel Trophäen von Bären und vereinzelt von Wölfen oder irgendwelchen kleineren Raubkatzen trugen, die Ragnor nicht kannte. Lamar und Ansgar trugen beide Wolfstrophäen, denn Wölfe waren das verbreiteste Raubwild in Caer. Nur Fukur da Seeborg und Ralph da Caer besaßen bereits eine Bärentrophäe. Ralph, der ihn immer wenn sie zusammen waren fast ununterbrochen im Auge behielt, hatte bereits bemerkt, dass der verachtete Emporkömmling eine Löwentrophäe trug. Er warf ihm giftige Blicke zu und verbreitete am Tisch, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass ausgerechnet ein Bauer einen Löwen mit eigener Hand getötet haben sollte. Ragnor und seine Freunde gingen gar nicht mehr auf diese permanenten Pöbeleien ein, sondern ignorierten sie, und erwarteten gespannt den Beginn des Banketts.
    Und dann war es endlich soweit: Der Haushofmeister schlug dreimal den großen Bronzegong, der an der

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