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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Truppen umgruppiert haben. Den Kern der Fußtruppen, etwa fünftausend Mann, habe ich hier auf Kaar stationiert, wo sie von der Flotte bei Bedarf schnell verlegt werden können. Aber keine Sorge. Es wird dir und deinen Männern sicherlich über den Winter nicht langweilig werden. Aufgrund der verstärkten Sabotageakte auf unsere Lagerhäuser, gehe ich davon aus, dass es vom Spätherbst an jede Menge Überfälle im Grenzgebiet geben wird, um das Ganze politisch einzuleiten. Also eine ideale Beschäftigungstherapie für gelangweilte Ritter."
    "Oh ja", antwortete Trutz da Falkenberg grinsend. "Ich habe schon immer lieber Räuber, anstelle armer Wildschweine gejagt!"Dabei setzte er, als er die armen Schweine erwähnte, ein so mitleidiges Gesicht auf, dass die ganze Runde in schallendes Gelächter ausbrach.
    Der Graf lächelte verständnisvoll, denn er kannte die Vorlieben der Ritter nur zu genau. Also hob er seinen Krug und sagte: "Auf Caer und den König!"Wie ein Mann erhob sich der Saal und wiederholte: "Auf Caer und den König!"
    Rurig nickte kurz seinem Haushofmeister zu, der klatschte in die Hände, und nun begannen die Bediensteten das Essen aufzutragen. Die prächtigen Wildschweinbraten, gefüllt mit köstlichen Markonrüben, einer berühmten Kaarborger Spezialität, wurden mit viel Beifall bedacht. Dann machten sich die Gäste lautstark über das herrliche Essen her, zu dem das helle Kaarborger Bier in Strömen floss.
    Auch Ragnor ließ sich das Essen schmecken, obwohl er, eingedenk der anstehenden Ehrung, recht nervös war. Es war einfach zu köstlich, um es nicht mit Appetit zu verzehren. Lediglich beim Bier hielt er sich im Gegensatz zu den anderen Jungrittern zurück, um einigermaßen nüchtern zu bleiben.
    Als dann das Essen schließlich vorbei war und die Mägde die Essensreste hinaus getragen hatten, erscholl der Gong erneut und alle Beteiligten blickten gespannt zum Grafen, der sich erhob. Dieser blickte lächelnd in die Runde und meinte: "Ich hoffe, es hat Euch allen geschmeckt, denn ich möchte Euch jetzt zur Feier des Tages vom Kampf um Mors und dem Ende von Kraak, dem Ork, berichten. Ich habe auf meiner Reise in den Gasthäusern bereits die wildesten Versionen dieser Geschichte gehört und möchte heute einmal die Wahrheit darüber berichten, denn schließlich war ich dabei."
    Ein erfreutes Raunen ging durch den Saal, denn Geschichten, insbesondere über erfolgreiche Kämpfe, wurden immer gerne gehört. Auch die Jungritter spitzten aufmerksam die Ohren, als Rurig mit seinem Bericht begann.
    Ragnor war sehr gespannt, wie Rurig die Geschichte erzählen würde. Dieser ging, wie er erwartet hatte, sehr geschickt vor und begann mit der Beschreibung der Ausgangssituation in Mors, der Stationierung der königlichen Soldaten und der Verärgerung der Söldner über ihre Entmachtung. Dann begann er von der Aufdeckung des Komplottes und den ergriffenen Gegenmaßnahmen zu berichten, wobei nun erstmals Menno und seine Spionagetätigkeit erwähnt wurde. Als dieser sich erhob, als Rurig seinen Namen nannte, murmelten die anwesenden Ritter beifällig, die der Bericht augenscheinlich fesselte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Rurig Ragnor noch kein einziges Mal namentlich erwähnt. Er hatte immer nur von seinen Freunden beziehungsweise seinem Ziehsohn gesprochen. Ragnor bemerkte, dass die Führungsriege der Ritter um Trutz da Falkenberg ihm aufmunternd zulächelte, während Rurig erzählte.
    Als er kurz in die Runde der Jungritter blickte, erkannte er schmunzelnd, dass ihn bisher keiner, auch seine beiden neuen Freunde nicht, mit der Geschichte in Verbindung gebracht hatten. Er hatte ihnen nämlich auf Mennos ausdrücklichen Wunsch hin, bisher nichts über die Vorfälle in Mors erzählt. Langsam näherte sich die Beschreibung des Kampfes seinem Höhepunkt, und wie gebannt hingen die Zuhörer an Rurigs Lippen, als er berichtete, wie Kraak seinen Ziehsohn bedrängte, und wie dieser schließlich sein leuchtendes Schwert mit beiden Händen fassend, zuerst den Schild des Ork zertrümmerte, dann auch dessen Schwert zerschlug, und ihn dabei tötete.
    Ragnor bemerkte sehr wohl, dass Rurig nicht erwähnte, dass es sich bei der Waffe des Orks um kein Bronzeschwert gehandelt hatte. Er war also offenbar peinlich darauf bedacht, Ragnors Quasarwaffen so wenig wie möglich in den Vordergrund zu spielen und nur das zu berichten, was auch die anderen Zeugen des Kampfes mit Sicherheit wahrgenommen haben müssten.
    Auf diesem Höhepunkt

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