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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Geschwindigkeit durch die Wellen brauste, und als er zum Segel hochblickte, sah er, dass es prall gefüllt war, obgleich kein Wind wehte, nicht einmal dieser unirdische, mit dem er bereits Bekanntschaft geschlossen hatte.
    Sie kamen an einer Kajüte vorbei, ähnlich der, die sie verlassen hatten, und erreichten das höher gelegene Vorderdeck. Unter ihm befand sich eine Tür, die nicht aus dem gleichen dunklen Holz war wie der Rest des Schiffes, sondern aus Metall, aber aus einem Metall von irgendwie vibrierenden, organischen Eigenschaften und einem rötlichen Ton, der Falkenmond an einen Fuchspelz erinnerte.
    »Das ist die Kajüte des Kapitäns«, sagte Brut. »Ich verlasse Euch hier. Ich hoffe, Ihr erhaltet zumindest auf einige Eurer Fragen Antwort.«
    Brut kehrte zu seiner eigenen Kabine zurück und überließ Falkenmond seinen Betrachtungen der sonderbaren Tür. Schließlich streckte er prüfend eine Hand danach aus, um das Metall zu betasten. Es war warm. Falkenmond hatte das Gefühl, als hätte ihn ein leichter Schlag getroffen.
    »Tretet ein, Falkenmond«, forderte ihn eine Stimme aus dem Innern auf. Es war eine tiefe, melodische Stimme, aber sie klang, als käme sie aus weiter Ferne.
    Falkenmond suchte nach der Klinke oder einem anderen Öffnungsmechanismus, fand jedoch nichts Derartiges. Er drückte gegen die Tür, da sprang sie bereits auf. Helles, rubinrotes Licht schlug gegen die inzwischen an die Düsternis der Heckkabine gewöhnten Augen. Falkenmond blinzelte, aber er bewegte sich auf das Licht zu, während die Tür sich hinter ihm schloss. Die Luft war warm und süßlich. Messing, Gold und Silber glitzerte, Glas spiegelte. Falkenmond sah kostbare Wandbehänge, einen weichen, vielfarbigen Teppich, rote Lampen, kunstvolle Schnitzereien, sanftes Purpur, Dunkelgrün und Gelb; einen hochpolierten Schreibtisch mit gedrechselter, funkelnder Goldumrandung. Verschiedene Instrumente lagen darauf, Karten, ein Buch. Truhen standen an den Wänden und eine verhängte Koje. Hinter dem Schreibtisch hatte ein Mann sich aufgerichtet, der nach Gesicht und Gestalt ein ‚Verwandter Corums sein mochte. Er hatte den gleichen schmalen, spitzzulaufenden Kopf, das gleiche feine rotgoldene Haar, die großen mandelförmigen Augen. Sein loses Gewand war gelblich-braun, seine Sandalen waren silberfarbig und mit Silbersenkel über die Waden gebunden. Ein Reif aus blauem Jade hielt sein Haar zusammen. Aber es waren die Augen, die Falkenmonds Blick sofort auf sich zogen. Sie waren von einem milchigen Weiß mit blauen Pünktchen. Der Kapitän war blind.
    »Seid gegrüßt, Falkenmond«, sagte er lächelnd. »Hat man Euch schon mit unserem Wein willkommen geheißen?«,.
    »Ja, ich hatte bereits etwas Wein.« Falkenmond beobachtete den Mann, als er zielsicher auf eine Truhe zuschritt, auf der auf einem Tablett eine Silberkanne und Silberbecher standen.
    »Trinkt Ihr noch einen Schluck mit mir?«
    »Sehr gern, Sir.«
    Der Kapitän schenkte ein, und Falkenmond griff nach einem der Becher. Er nippte am Wein, und großes Wohlbehagen erfüllte ihn.
    »Einen Wein dieser Art habe ich noch nicht gekostet«, erklärte er.
    »Er hat eine belebende Wirkung, und Ihr braucht seinen Genuss nicht zu bereuen, das versichere ich Euch«, sagte der Kapitän und nahm einen Schluck aus seinem Becher.
    »Ich hörte ein Gerücht, Sir, dass Euer Schiff nach Tanelorn unterwegs ist.«
    »Viele unter denen, die mit uns fahren, sehnen sich nach Tanelorn«, erwiderte der Kapitän und wandte die blinden Augen Falkenmond zu. Einen Moment hatte Falkenmond das Gefühl, als hätte der andere ihm zutiefst in die Seele geschaut. Er durchquerte die Kabine und starrte durch eines der Bullaugen auf den weißen, wirbelnden Nebel. Das stetige Auf und Ab des durch die Wellen tauchenden Schiffes schien noch ausgeprägter zu werden.
    »Eure Antwort ist nicht sehr vielsagend.« Falkenmond drehte sich wieder um. »Ich hatte gehofft, Ihr wärt offener zu mir.«
    »Ich bin so offen, wie ich nur sein kann, Herzog Dorian, seid dessen versichert.«
    »Versicherungen …«, begann Falkenmond, doch dann schluckte er den Rest des Satzes.
    »Ich weiß«, murmelte der Kapitän. »Einem gequälten Geist wie Eurem nutzen sie wenig. Aber ich glaube, mein Schiff bringt Euch Tanelorn und Euren Kindern näher.«
    »Es ist Euch bekannt, dass ich meine Kinder suche?«
    »Ja, ich weiß, dass Ihr ein Opfer der Risse seid, die sich durch die Konjunktur der Millionen Sphären ergeben.«
    »Könnt Ihr mir

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