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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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den Schmerz noch mehr. Aus einer Platzwunde, die er sich beim Aufprall am Türpfosten zugezogen hatte, rann ihm Blut übers Gesicht.
    Tonys Verwirrung und Qual steigerten sich, bis er völlig desorientiert war. Er starrte auf ein ihm völlig fremd erscheinendes Zahlenschloss, und in der einen Hand hielt er Schlüssel, die ihm ebenso fremd erschienen. Stand vielleicht sein Auto hier irgendwo in der Nähe? Er taumelte durch eine kurze Eingangshalle, stolperte eine teppichweiche Treppe hinunter in die Parkgarage. Was nun? Er drückte auf alle Tasten an dem Schlüssel und wurde durch die blinkenden Lichter einer grauen Limousine belohnt, die keine zehn Meter entfernt parkte. Wieder wurde ihm schwarz vor Augen. Er ging zu Boden und kroch dann auf Händen und Füßen panisch auf den Wagen zu, als hinge sein Leben davon ab. Endlich hatte er es bis zum Kofferraum geschafft, zog sich am Blech nach oben. Einen kurzen Moment stand er aufrecht, doch die ganze Welt drehte sich, und erneut fiel er hin. Dieses Mal verschluckte ihn eine wohltuende Dunkelheit. Alles, was schmerzte und so verzweifelt seine Aufmerksamkeit beanspruchte, hörte einfach auf.
    Es war niemand in der Nähe. Aber wäre jemand Zeuge seines Falls geworden, hätte dieser Jemand das wohl mit einem Kartoffelsack verglichen, der aus einem fahrenden Lastwagen geworfen wird. Der Körper sackte zu einem Haufen zusammen, als seien keine Knochen darin, totes Gewicht, von der Schwerkraft nach unten gezogen. Er schlug mit dem Hinterkopf hart gegen den Kofferraumdeckel, wurde von seinem Schwung herumgerissen und krachte mit voller Wucht auf den Betonboden, wo sein Kopf ein zweites Mal mit einem grässlich dumpfen Schlag aufprallte. Blut sickerte nun aus seinem linken Ohr und aus den Platzwunden an Stirn und Gesicht. Fast zehn Minuten lag er im Dämmerlicht der Tiefgarage, ehe eine Frau, die in ihrer Handtasche nach dem Autoschlüssel suchte, über sein Bein stolperte. Ihr Schrei hallte von den Betonwänden wider. Niemand hörte es. Zitternd rief sie die 9–1–1 an.
    Um 8.41 Uhr nahm die Frau, die in der Notrufzentrale vor einer Batterie von Monitoren saß, den Anruf entgegen. »9–1–1. Von wo rufen Sie an?«
    »Oh, mein Gott! Er ist überall voller Blut! Ich glaube, er ist tot …« Die Frau in der Tiefgarage war hysterisch und stand kurz vor einem Schock.
    Das Personal in der Notrufzentrale war für solche Fälle geschult. Die Frau vor den Monitoren sagte mit ruhiger Stimme: »Ma’am, es ist wichtig, dass Sie sich beruhigen. Sie müssen mir sagen, wo Sie sich befinden, damit ich Hilfe schicken kann.« Während sie zuhörte, verständigte sie auf einer anderen Leitung Portland Fire, dass ein medizinischer Notfall vorlag. Rasch gab sie Informationen und Codes in das Anrufprotokoll ein. »Ma’am, können Sie mir sagen, was Sie sehen?« Sie schaltete ihr Mikrofon stumm und sagte: » Wagen 10. M333 Antwortcode 3 auf einer UN3 bei 5040 SW Macadam Avenue, Kreuzung Richardson Court, gleich nördlich der US Bank und unter Weston Manor, auf der ersten Ebene einer Tiefgarage an der Flussseite.«
    »Medic 333, habe verstanden«, ertönte die Antwort in ihrem Kopfhörer.
    »Gut, Ma’am, beruhigen Sie sich und atmen Sie tief durch. Sie haben einen Mann gefunden, der anscheinend bewusstlos ist, und da ist Blut … Okay, Hilfe ist unterwegs und müsste in ein paar Minuten eintreffen. Ich möchte, dass Sie vor Ort bleiben und warten, bis der Rettungswagen eintrifft. … Ja, das geht in Ordnung. … Ich bleibe bei Ihnen, bis die Helfer da sind. Sie haben das großartig gemacht! Der Wagen ist unterwegs und gleich bei Ihnen.«
    Portland Fire kam zuerst. Als sie Tony gefunden hatten, leiteten sie stabilisierende Maßnahmen ein, während einer aus der Besatzung die völlig aufgelöste Zeugin beruhigte und befragte. Der Rettungswagen traf nur wenige Minuten später ein.
    »Hey, Leute! Wen habt ihr denn da? Was kann ich tun?«, fragte der Rettungssanitäter.
    »Wir haben hier einen Mann in den Vierzigern. Die Dame da hat ihn neben seinem Wagen gefunden. Er hat sich übergeben und riecht nach Alkohol. Er hat eine große Platzwunde am Kopf und Schnittwunden im Gesicht und ist nicht ansprechbar. Wir haben die Halswirbelsäule mit einem Stiffneck stabilisiert. Atmung wird durch Ambu-Beutel unterstützt.«
    »Habt ihr schon seine Vitalfunktionen?«
    »Blutdruck 260 zu 140. Puls 56. Atmungsfrequenz 12, aber unregelmäßig. Die rechte Pupille ist weit und lichtstarr, und er blutet

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