Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)
Ich bewahre dort alle meine privaten Unterlagen auf, und es gibt ein verdammt gutes Sicherheitssystem, von dem auch die Kameras in meiner Eigentumswohnung gesteuert werden. Leider hat die Polizei versucht, in das System einzudringen. Daraufhin hat es sich heruntergefahren und alle Zugangscodes geändert. Und ohne diese Codes komme ich nicht herein.«
»Und wie kommst du darauf, dass ich das verstehe?«, fragte Maggie.
»Entschuldigung. Ich habe nur laut nachgedacht.«
»Vergiss nicht, dass du in meinem Kopf laut nachdenkst, und ich finde das, was du da denkst, ziemlich verwirrend.«
»Okay. Ich besitze unten am Fluss in einer Nebenstraße der Macadam Avenue Privaträume. Aber das automatische Sicherheitssystem hat die Zugangscodes geändert, und es gibt nur drei Möglichkeiten, wie ich an die neuen Codes herankomme.«
»Dann besorg sie dir doch dort«, schlug Maggie vor.
»So einfach ist das nicht. Ein Brief mit dem neuen Code wird an eine Bank übermittelt und dort archiviert. Zugang erhält nur, wer sich zuvor die erforderliche Autorisierung beschafft hat, die in einem Schließfach hinterlegt ist. Dieses Schließfach wird nur bei Vorlage meiner Sterbeurkunde geöffnet.«
»Na, so ein Mist! Keine gute Option.«
»Die zweite Möglichkeit«, fuhr er fort, »ist nicht viel besser. Wenn ein solcher Reset der Codes erfolgt, wird automatisch ein Brief generiert, der dann als Eilzustellung an Loree geschickt wird. Sie hat keine Ahnung, was es mit dem Brief auf sich hat und warum er ihr geschickt wird. Das Schreiben enthält keinerlei Erläuterungen. Es handelt sich lediglich um eine Art Backup des Backups. Niemand würde auf die Idee kommen, dass meine Exfrau im Besitz von etwas sein könnte, was für mich wichtig ist.«
»Langsam!«, unterbrach ihn Maggie. »Wie sieht der Code aus?«
»Es ist einfach eine Folge von ein- und zweistelligen Zahlen zwischen eins und neunundneunzig, die rein zufällig generiert wird.«
»Wie Lotteriezahlen?«, fragte Maggie und wusch sich rasch in der Spüle ihre Hände.
»Ja, so ähnlich.«
»Also wie diese hier?« Maggie nahm ihre Handtasche vom Haken in der Diele und kramte darin. Mit triumphierender Geste zog sie einen Eilbrief heraus und nahm etwas aus dem Umschlag. Es handelte sich um einen einzelnen Briefbogen, auf dem sechs Zahlen in unterschiedlichen Farben ausgedruckt waren.
»Maggie!«, rief Tony. »Das ist es! Woher, um alles in der Welt, hast du das?«
»Von Loree! Ich bin noch mal ins Krankenhaus gefahren, um ihr und Jake bei den Formalitäten für den Fall des Falles zu helfen, und da gab sie mir das. Sie sagte, es sei ihr unmittelbar vor ihrer Abreise zugestellt worden und sie hätte es sich schnell beim Hinausgehen in die Handtasche gesteckt. Die Rücksendeadresse ist dein Büro in der Stadt, sagte sie. Sie dachte, dass ich vielleicht etwas darüber wüsste. Ich hatte keine Ahnung und sagte ihr das auch, aber sie beharrte trotzdem darauf, dass ich den Brief behalten sollte. Ich wollte dich schon danach fragen, aber es ist mir erst wieder eingefallen, als du es gerade erwähnt hast.«
»Maggie, lass dich küssen!«, rief Tony erleichtert.
»Das wäre aber sehr sonderbar«, sagte sie. »Ich frage mich, was dann passieren würde? Das sind also diese Codes, die du brauchst?«
»Ja! Das ist der Zugangscode. Lass mal das Datum sehen. Ja. Das ist es. Wow, dadurch sparen wir eine Menge Zeit.«
»Du sagtest, es gibt noch einen dritten Weg, an die Codes zu kommen?«
»Den brauchen wir jetzt nicht mehr. Der Code wird elektronisch an einen bestimmten Rechner in meinem Büro in der Innenstadt geschickt, auf den nur ich Zugriff habe. Wir hätten also zu den Leuten in meiner Firma gehen und sie durch einen Vorwand dazu bringen müssen, dass sie uns erlauben, allein in meinem Büro am Schreibtisch zu sitzen. Da Jake mein Bruder ist, dachte ich, dass man ihm vielleicht gestatten würde, sich allein in dem Büro aufzuhalten.«
»Ja, aber das hätte bedeutet …«
»Ich weiß. Du hättest ihn küssen müssen, und das hätte alles noch komplizierter gemacht, als es sowieso schon ist. Jetzt müssen wir Jake gar nicht in die Sache hineinziehen.« Er empfand große Erleichterung deswegen. »Das bringt mich zu meiner nächsten Frage.« Er zögerte einen Moment, ehe er sie stellte: »Welchen Eindruck hast du von Jake?«
»Oh, du meinst Jacob Aden Xavier Spencer, deinen Bruder?«
Wieder einmal war Tony überrascht. »Woher kennst du seinen vollständigen Namen?«
»Clarence
Weitere Kostenlose Bücher