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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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gut, mein Sohn! Ich liebe dich. Auf Wiedersehen, mein Gabriel.«
    »Mach du es auch gut, Daddy. Wir werden uns bald wiedersehen!«
    Tony wandte sich ab, gab sich einen Ruck und ging auf die Wand zu, in die Richtung, aus der er gekommen war. Mit jedem seiner Schritte bekam der Boden Risse, mehr und mehr Risse, als würde Stein auf Kristall treffen. Er wagte nicht, zurückzuschauen, denn dann hätte ihn alle Willenskraft verlassen. Die Wand vor ihm schimmerte, wurde durchscheinend, und dann verschwand sie völlig. Er hörte hinter sich ein lautes Krachen und Rumpeln und wusste, ohne hinzusehen, dass der Tempel einstürzte, dass seine Seele aufstieg und sich transformierte. Tonys Schritte waren jetzt sicher und entschlossen.
    Tony blickte auf und sah eine gewaltige Wand aus Wasser, die tosend auf ihn zuschoss. Es gab kein Entkommen. Alles, was er tun konnte, war, darauf zu warten, dass das Wasser ihn mit sich fortriss. Er stand reglos da und breitete die Arme aus. Der Fluss war zurückgekehrt.

16
    APFELKUCHEN MIT VANILLEEIS
    »Gott tritt durch eine private Tür ins Leben eines jeden Menschen.«
Ralph Waldo Emerson
    M aggie?«
    »Hey!«, kreischte Maggie und ließ eine Tasse mit Mehl auf die Küchenanrichte fallen. »Schleich dich nie wieder so heran! Weißt du nicht, dass du fast zwei Tage weg warst, nachdem du mich im Krankenhaus mit deiner Tochter allein gelassen hast? Jetzt schau dir an, was für eine Sauerei du angerichtet hast! Wie konntest du mich so erschrecken?!«
    »Maggie?«
    »Was denn?«
    »Ich freue mich wirklich, dich zu sehen. Maggie, habe ich dir je gesagt, wie sehr ich dich mag? Ich bin dir so dankbar …«
    »Tony, ist alles in Ordnung mit dir? Ich weiß nicht, wo du warst, aber du hörst dich ein bisschen krank an, weißt du. Gar nicht wie du selbst.«
    Er lachte, und das fühlte sich gut an. »Mag sein, aber mir ging es nie besser als jetzt.«
    »Nur damit du es weißt: Die Ärzte sind da ganz anderer Meinung. Dein Zustand ist gar nicht gut. Wir müssen reden. Lass uns zusammen beratschlagen, während ich diesen Apfelkuchen backe. In den zwei Tagen, in denen du verschwunden warst, ist eine Menge passiert. Wir müssen einen Plan schmieden.«
    »Apfelkuchen? Ich liebe selbst gebackenen Apfelkuchen! Gibt es denn einen besonderen Anlass?«
    Tony merkte, dass Maggie mühsam ein vergnügtes Lächeln unterdrückte. Ein einzigartiges Gefühlsgemisch regte sich in ihr. »Oh, ich weiß schon: Du bäckst für die Polizei, stimmt’s?«
    Sie lachte. »Gut erkannt! Er kommt nach Schichtende zu Kaffee und Kuchen vorbei. Wir haben oft miteinander telefoniert, während du weg warst. Er findet mich« – sie wedelte aufgeregt mit den Händen wie eine Debütantin – »ziemlich geheimnisvoll. Und damit du es weißt: Es ist gut möglich, dass wir uns küssen, ganz aus Versehen, und dass ich in dem Moment gar nicht an dich denke. Nur damit du vorgewarnt bist. Ich werde wirklich versuchen, mich zu beherrschen, aber man kann nie wissen …«
    »Na prima!«, stöhnte Tony und fragte sich, was es wohl für ein Gefühl sein würde, wie ein Pingpongball zwischen zwei Seelen hin- und herzuhüpfen.
    Maggie redete die ganze Zeit, während sie das verstreute Mehl in die Spüle beförderte und sich daranmachte, die Zutaten für den Apfelkuchen nach dem Rezept ihrer Mutter zusammenzustellen. »In den zwanzig Minuten im Krankenhaus habe ich mehr über dich erfahren, als du mir in der ganzen Zeit erzählt hast, die du davor in meinem Kopf warst. Ich war wirklich ziemlich wütend auf dich, weil du deine Familie so schlecht behandelt hast. Deine Frau, deine Exfrau, ist ein Schatz, und deine Tochter ist absolut bemerkenswert. Und sie liebt dich immer noch, trotz ihrer ganzen aufgestauten Wut. Und, Tony, das mit Gabriel tut mir wirklich sehr, sehr leid.« Sie schwieg einen Moment. »Und was steht zwischen dir und Jake? Das verstehe ich noch nicht.«
    »Maggie, nicht so schnell, bitte«, unterbrach Tony sie. »Ich werde deine Fragen später gerne beantworten, aber jetzt müssen wir erst über etwas anderes sprechen.«
    Maggie hielt bei ihrer Arbeit inne und schaute aus dem Fenster. »Darüber, dass du in der Lage bist, jemanden zu heilen? Tony, das war wirklich das Letzte, dass du mich erst bei meiner kranken Lindsay vorbeischauen lässt und dann von mir verlangst, dass ich dir meine Hände auflegen soll, damit du gesund wirst …«
    »Bitte, vergib mir das«, bat Tony. »Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Ich dachte, wenn

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