Der Weg Zum Glück. Sinn Im Leben Finden.
eigenen Erfahrung ist es einfacher zu verstehen, dass die Dinge, da sie in Abhängigkeit entstanden sind, leer von inhärenter Existenz sind, als zu verstehen, dass die Dinge, da sie leer sind, etwas in Abhängigkeit Entstandenes sein müssen.
Obwohl ich intellektuell das Letztere sehr wohl weiß, ist die konkrete Erfahrung davon auf der Ebene des Gefühls schwieriger. Heutzutage reflektiere ich oft über eine Aussage im Kostbaren Kranz von Nagarjuna:
Eine Person ist nicht Erde, nicht Wasser, Nicht Feuer, nicht Wind, nicht Raum, Nicht Bewusstsein, und nicht alle diese zusammen.
Welche Person gibt es, anders als diese?
Zuerst betrachtet Nagarjuna, ob die physischen Elemente des Körpers -Erde (harte Substanzen), Wasser (Flüssigkeiten), Feuer (Wärme), Wind (Luft) und Raum (die Leerräume wie zum Beispiel die Speiseröhre) das Selbst sein könnten. Als Nächstes untersucht er das Bewusstsein. Dann betrachtet er, ob die Ansammlung von allen diesen das Selbst sein kann. Schließlich stellt er die rhetorische Frage, ob das Selbst etwas anderes als diese sein könnte. Auf keinem dieser Wege kann das Selbst gefunden werden.
Nagarjuna zieht dann nicht sofort die Schlussfolgerung, dass das Selbst nicht wirklich ist. Vielmehr sagt er unmittelbar nach diesem Vers, dass das Selbst nicht nichtexistent, sondern etwas in Abhängigkeit Entstandenes ist, das in Abhängigkeit von den sechs oben genannten Bestandteilen verursacht und gebildet wird. Dann zieht er, auf dieser Tatsache der Abhängigkeit gründend, die Schussfolgerung, dass das Selbst nicht wirklich ist:
Eine Person ist nicht wirklich, Da sie eine Zusammensetzung von sechs Bestandteilen [und in Abhängigkeit davon verursacht und gebildet] ist.
„Nicht wirklich” heißt hier nicht nur, dass das Selbst nicht gefunden werden kann, wenn man es aus den sechs Bestandteilen heraus, oder isoliert davon, sucht. Nagarjuna macht die Feststellung: Obwohl der Geist, der die Leerheit inhärenter Existenz erkennt, ein reines Nichtvorhandensein sieht, unterstützt genau dieser Geist ein Verständnis, dass das Selbst etwas in Abhängigkeit Entstandenes ist. Ich finde, dass die Art und Weise, wie Nagarjuna dies präsentiert, große Kraft hat. Er vermeidet sowohl das Extrem der Annahme, dass das Selbst inhärent existiert als auch das Extrem der Annahme, dass das Selbst überhaupt nicht existiert. Genau wie die beiden Seiten einer Hand: Wenn man die eine Seite betrachtet und ihre tiefere Natur untersucht, gibt es da die Leerheit von inhärenter Existenz. Wenn man jedoch die andere Seite betrachtet, dann gibt es da die Erscheinung des Phänomens an sich. Sie sind eine Entität. Folglich: Form ist Leerheit, und Leerheit ist Form.
Sie müssen verstehen können, dass die Bedeutung der Leerheit auch die Bedeutung des Entstehens in Abhängigkeit ist.
Sie sind tief miteinander verbunden. Indem Ihre Einsicht in die Leerheit klarer und deutlicher wird, werden Sie mehr und mehr erkennen, dass Objekte von Ursachen und Bedingungen und von ihren Bestandteilen abhängen und dass Objekte Freude und Leid bewirken, gerade weil sie nicht inhärent existieren. Wenn Sie dahin kommen, dass Ihnen alles sinnlos vorkommt, da es leer ist, dann verwechseln Sie Leerheit mit Nihilismus. Die Leerheit richti g zu verstehen, bedeutet zu erkennen, wie wir uns auf Ursache und Wirkung verlassen müssen. Das vollständige und natürliehe Verständnis von Leerheit bedeutet ein tiefes und gründliches Verständnis der Einheit von Erscheinung und Leerheit.
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Das Verstehen der Leerheit ist fantastisch, nicht wahr? Es kann als Gegenmittel gegen das Missverständnis der inhärenten Existenz dienen, und außerdem unterstützt es ein größeres Verständnis von Ursache und Wirkung. Das ist wirkliches Verständnis der Leerheit. Es ist unmöglich, die Bedeutung und Tragweite der Erkenntnis der Leerheit zu erläutern, wenn man nur eine Erklärung davon hört oder liest. Das ist etwas, woran man über einen langen Zeitraum hinweg arbeiten muss, zusammen mit den Übungen in Ethik: davon Abstand nehmen, anderen zu schaden; Mitgefühl ausdehnen und die Buddhas, Bodhisattvas und andere Lehrer um Hilfe zur Überwindung von Hindernissen bitten. Wir brauchen viele positive Ursachen.
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ZUSAMMENFASSUNG FÜR DIE TÄGLICHE ÜBUNG
Denken Sie oft darüber nach, wie Phänomene in Abhängigkeit von Ursachen und Bedingungen entstehen, und versuchen Sie zu erkennen, wie dieses Entstehen in Abhängigkeit der Art und Weise
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