Der Weg Zum Glück. Sinn Im Leben Finden.
entgegengesetzt ist, wie Personen und Dinge erscheinen: als stabil existent, als aus sich selbst heraus existierend, als inhärent existierend. Wenn Sie zum Nihilismus neigen, dann denken Sie mehr über das Entstehen in Abhängigkeit nach. Falls Sie durch die Konzentration auf Ursachen und Bedingungen dazu neigen, die inhärente Existenz von Phänomenen zu verstärken, dann legen Sie mehr Betonung darauf, wie das Entstehen in Abhängigkeit dieser so stabilen Erscheinung widerspricht. Sie werden wahrscheinlich von der einen Seite zur anderen gezogen werden. Den wirklichen Mittleren Weg zu finden, braucht Zeit.
ZEHNTES KAPITEL
Der Geist und die eigentliche Natur des Geistes
In einer Schrift über die Vollkommenheit der Weisheit macht Buddha die folgende tiefgründige Aussage:
Im Geist ist der Geist nicht zu finden; die Natur des Geistes ist klares Licht.
Um die Ebenen der Bedeutung in dieser Aussage zu begreifen, müssen wir erkennen, was der Geist ist; wir müssen die tiefere Natur des Geistes untersuchen und erforschen, wie gute und schlechte Wirkungen entstehen. Lassen Sie uns die verschiedenen Teile der Aussage untersuchen.
1. Der Passus „im Geist” beschäftigt sich damit, was der Geist ist seine leuchtende, klare und erkenntnisfähige Natur. Im siebten Kapitel über konzentrierte Meditation haben wir über die leuchtende, klare und erkenntnisfähige Natur des Geistes gesprochen und darüber, dass es notwendig ist, vorausgegangene Gedanken beiseite zu lassen und neue Gedanken nicht aufzunehmen, wenn wir diese Natur des Geistes erkennen wollen, obwohl sie in jedem Augenblick des Geistes vorhanden ist.
2. Der Passus „ist der Geist nicht zu finden” weist darauf hin, dass das Leuchten und die erkenntnisfähige Natur nicht die tiefste und letztendliche Natur des Geistes sind. Die letztendliche Natur des Geistes ist vielmehr das „klare Licht”, seine Leerheit von inhärenter Existenz.
Sie könnten denken, dass Buddha sagt, dass der Geist nicht existiert, doch das ist nicht der Fall. Ich, als der Erklärende, erläutere diese Aussage durch das Wirken meines eigenen Geistes. Und Sie, die Leserin oder der Leser, nehmen dies durch das Wirken Ihres eigenen Geistes auf. Wir benutzen ständig den Geist, und der Geist ist immer direkt bei uns, doch wir kennen ihn nicht gut. Somit existiert der Geist, obwohl es schwierig ist, ihn zu erkennen, und er wird daraufhin untersucht, ob er seine eigene tiefgründige Natur ist.
Es ist offensichtlich, dass der Geist existiert. Wie aber ist die Art und Weise seines Seins, da er ja nicht auf seiner eigenen endgültigen Natur oder grundlegenden Wesensart begründet ist?
Seine tiefgründige Natur ist die reine Leerheit von seiner eigenen inhärenten Existenz. Das bedeutet, dass die fehlerhaften Befleckungen, die den Geist verunreinigen, wie zum Beispiel Unwissenheit, Begierde und Hass, vorübergehend und daher vom Geist abtrennbar sind. Wenn wir einmal diese Befleckungen als oberflächlich und nicht in der grundlegenden Natur des Geistes liegend verstanden haben, sehen wir, dass die tiefgründige Natur des Geistes das klare Licht, die Leerheit, ist.
BEFLECKUNGEN SIND OBERFLÄCHLICH, DIE NATUR DES GEISTES IST KLARES LICHT
Buddhistische Texte erklären die Aussage „Befleckungen sind oberflächlich, die Natur des Geistes ist klares Licht” auf verschiedene Weise. Das bedeutet aber nicht, dass Buddha etwas so Vages sagt, dass es auf jede beliebige Art und Weise, die man sich wünscht, interpretiert werden könnte. Vielmehr hat diese Aussage viele verschiedene explizite und implizite Bedeutungen. Im Höchsten Yoga-Tantra gibt es viele Methoden, um aus einer schwer verständlichen Aussage Bedeutung herauszuziehen. Man kann die wörtliche, die allgemeine, die verborgene und die endgültige Bedeutung einer Aussage erklären.
Um Buddhas Aussage „Befleckungen sind oberflächlich, die Natur des Geistes ist klares Licht” zu erklären, möchte ich das Tantra der magischen Anordnung zitieren, welches ein Ausschnitt aus dem Tantra der Wiederholung der Namen Manjushris ist:
Die vollkommenen Buddhas entstehen aus dem A. A ist der höchste der Buchstaben.
Von den vier oben aufgeführten Bedeutungen werde ich eine allgemeine Erklärung für diese Aussage geben. Der Buchstabe A ist ein verneinendes Partikel im Sanskrit. Es deutet auf die Leerheit hin, welche die Abwesenheit, oder Verneinung, von inhärenter Existenz ist. Wenn das Tantra der magischen Anordnung sagt: „Die
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