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Der Weg zur Hölle

Der Weg zur Hölle

Titel: Der Weg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaspar Dornfeld
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weiß.«
    »Casablanca.«
    »Schnösel.«
    Plötzlich stand Rudolph Wassermann vor den beiden und wie immer, in mir drin.
    »Herr Kommissar, was für eine Freude. Und wer ist Ihr Bekannter?«
    »Guten Abend«, sagte Reemund. »Das ist der Polizeipräsident von Berlin, Hartmut Kojun.«
    »Hoher Besuch. Es ist mir eine Ehre.« Wassermann reichte dem Mann im Rollstuhl die Hand.
    »Und was verschlägt Sie beide an mein Bett?«
    Reemund seufzte und holte ein paar Handschellen heraus.
    »Wir müssen Sie mitnehmen, Wassermann.«
    Der Hüne wankte leicht, fing sich jedoch sofort wieder und setzte sich neben den Kommissar, ruhig und, es gibt kein besseres Wort dafür, schicksalsergeben. Er atmete tief ein, doch mehr als ein leises »Danke« kam ihm nicht über die Lippen.
    Reemund schien zu verstehen. Er nickte.
    »Seit wann wissen Sie es?«
    »Ich hatte gestern Abend eine Unterhaltung mit Evelyn Koss, der Halbschwester Ihrer leiblichen Tochter Anna.«
    Wassermann schloss die Augen.
    »Sehen Sie, es hätte natürlich sein können, dass jemand anderes Eduard Koss so sehr hasste, um ihn auf so makabre Weise umzubringen. Aber die Art, wie Ihre Tochter zu Tode gekommen ist, hat mich stutzig gemacht. Also hab ich Evelyn gefragt, ob sie von jemandem wisse, einem Mann im Leben ihrer Halbschwester vielleicht. Sie wusste nicht viel. Nur dass Annas leiblicher Vater Wissenschaftler war. Der Rest war mit einem einfachen Gang zum Standesamt erledigt.«
    »Ich habe Eduard Koss gehasst!«
    »Das ist offensichtlich. Aber warum? Machen Sie ihn für Annas Tod verantwortlich?«
    »Natürlich ist er dafür verantwortlich! Er war ein Schwein.«
    »Seine leibliche Tochter denkt anders darüber. Für sie war er fast ein Heiliger.«
    »Ich habe meine Frau und meine Tochter verlassen, als Anna noch ganz klein war. Ich hatte große Ideen, und eine Familie hätte mich da nur gestört. Jedenfalls habe ich das geglaubt. Aber mit den Jahren merkte ich, dass mir etwas verloren gegangen war, was ich dringend gebraucht hätte. Vielleicht nicht meine Frau, aber mein Kind. Ich habe mich nicht zurück getraut. Verstehen Sie?«
    »Besser, als mir lieb ist.«
    Wassermann sah den Kommissar an, dann nickte er.
    »Ich habe sie aus der Ferne beobachtet. Mit ihrem neuen Vater. Ich habe halbe Nächte vor dem Haus verbracht, nur damit ich sie morgens zur Schule begleiten konnte. Immer weit genug hinter ihr, um unsichtbar zu bleiben. Ich habe immer gedacht, wenn ich merke, dass sie ein Problem hat, dann kann ich ja vielleicht helfen.«
    Er lachte.
    »Können Sie sich das vorstellen? Ein erwachsener Mann, ein Professor sogar, schleicht jeden Morgen seiner Tochter hinterher und findet nicht den Mut, sie anzusprechen?«
    Er schwieg eine Weile und weder Kojun noch Reemund wagten, die Stille zu zerstören.
    »Ich hätte es sehen müssen«, fuhr Wassermann irgendwann fort. »Aber ich habs nicht gesehen! Natürlich war sie traurig nach dem Tod ihrer Mutter. Ich habe mir eingeredet, das sei normal; da käme sie schon drüber hinweg. Und auf einmal war es zu spät. Sie ist in die Schweiz gegangen, und plötzlich bringt sie sich um. Ich hab's nicht vorausgesehen. Im Gegenteil. Ich habe dem Koss sogar vertraut. Der war doch Psychologe. Aber so sind sie doch alle. Nach außen hin wollen sie helfen und reden klug daher, aber ihre eigene Familie misshandeln sie. Wir sind alle wie Rousseau.«
    »Was meinen Sie denn, hat Koss Ihrer Tochter angetan?«
    »Ich weiß es nicht. Aber da muss doch was gewesen sein! Es muss einfach! Da muss was gewesen sein!«
    »Sie haben also keine konkreten Anhaltspunkte?«
    Wassermann schüttelte den Kopf. »Trotzdem!«
    »Woher kannten Sie das Haus?«
    Der Hüne schnaubte.
    »Nach Annas Tod habe ich nur ein Jahr gebraucht, um auf der Straße zu landen. Ich hab Ihnen doch erzählt, dass man uns gern raus in die Wälder schafft, damit wir das Stadtbild nicht verschandeln. Und ich lande eines Tages ausgerechnet in der Nähe von diesem Haus! Ich wollte vernünftig sein. Ich wollte Koss einfach nicht wieder begegnen. Und dann passiert mir sowas!«
    »Was genau ist Ihnen passiert?«
    »Ich lande bei seinem Haus. Ich sehe, wie er da Drogen versteckt. Einen ganzen Schuppen voll mit ganz verschiedenem Zeug. Das war im Frühling. Und wie er mit seinen blöden Motorsägen rumfuchtelt. Und im Winter hab ich da gewohnt. Hat keiner mitgekriegt. Und wissen Sie, was ich bemerkt hab?«
    Reemund verneinte.
    »Annas Sachen! Einfach wahllos in eine Kiste gestopft! Sie stand

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