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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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Hand und führte sie die Treppe hinauf. Er schloss die Tür zu seinem Zimmer und richtete sein Bett.
    Stina legte sich auf die Seite, das Gesicht der Wand zugekehrt und die Knie bis zum Kinn hochgezogen. Ihre Arme umklammerten die Fesseln.
    Nach einer Stunde war das Geräusch vom Opel auf dem Hofplatz zu hören. Er schaute aus dem Fenster und sah, dass Mutter und Peter ausstiegen. Der Vater verschwand aus seinem Blickfeld im Haus. Gleich darauf wurde die Tür zum Schlafzimmer der Eltern mit einem Knall geschlossen.
    Mikael drehte sich zu Stina um, die immer noch in derselben Haltung auf dem Bett lag. Sie schien zu schlafen. Er nahm seine Trainingstasche und schlich hinaus. Im selben Augenblick wurde die Tür zum Elternschlafzimmer geöffnet. Der Vater füllte fast die ganze Türöffnung mit seinem Körper aus.
    »Mikael«, sagte er leise, »hol Feuerholz, bevor du gehst.«
    Mikael nickte und ging langsam die Treppe hinunter.

9
    Andreas Mårtensson hatte einen eigenen Eingang zum Keller im Haus seiner Eltern auf der Östergatan in Surahammar. Der Eingang führte zu einem Zimmer, das früher eine Garage gewesen war. Die beiden Autos der Familie standen auf der Straße. Ein roter Saab 900. Und ein schwarzer Mercedes 280 mit getönten Seitenscheiben.
    Egon Jönsson und Erik Enquist parkten ihren zivilen Dienstwagen hinter dem Saab. Enquist stieg aus und musterte den Briefkasten. Der Name Mårtensson war mit zierlichen Buchstaben geschrieben. Darunter klebte ein Zettel mit der Aufschrift »Kalender Media«.
    Sie gingen zum Haupteingang des Hauses. Jönsson klingelte. Es dauerte eine Weile, ehe die Tür von einem jüngeren dunkelhaarigen Mann geöffnet wurde.
    »Entschuldigen Sie, dass Sie warten mussten«, sagte er.
    »Ich war unten in meinem Zimmer. Bitte?«
    »Wir möchten mit Andreas Mårtensson sprechen«, sagte Jönsson. »Sind Sie das?«
    »Ja. Und wer sind Sie?«
    Jönsson stellte sich und Enquist vor.
    »Es geht um das Feuer im Bürgerhaus«, sagte er. »In diesem Zusammenhang interessieren wir uns für einen Mercedes 280. Ist das Ihr Wagen da vorne?«
    »Ja«, antwortete Andreas Mårtensson. »Warum interessieren Sie sich für den?«
    »Können wir hineingehen und uns eine Weile unterhalten?«
    »Schon, aber … ja, dann kommen Sie rein«, sagte Andreas Mårtensson. »Wir können in den Keller gehen, da wohne ich.«
    Sie folgten ihm die Treppe hinunter und durch eine Tür in die frühere Garage. An einem Ende des Zimmers standen ein Bett mit einem orangefarbenen Bettüberwurf, ein Sofa in dunklerem Farbton und dazwischen ein niedriger Tisch. Am entgegengesetzten Ende stand ein Schreibtisch mit einem großen Computer.
    An der Wand darüber hingen an die zehn Messer in einer Anordnung, die vermutlich dekorativ sein sollte. Enquist ging näher heran und zog eins heraus.
    Andreas Mårtensson machte einen Schritt auf Enquist zu und öffnete den Mund wie zum Protest, hielt sich dann aber zurück, weil Jönsson sich vor ihn stellte und die Hand hob.
    »Setzen Sie sich, Mårtensson. Wir können Ihnen nur so viel sagen, dass im Zusammenhang mit dem Feuer ein Mercedes 280 eine Rolle spielt. Können Sie mir sagen, was Sie in der Brandnacht gemacht haben, also in der Nacht zum Donnerstag letzte Woche?«
    Enquist schob das Messer wieder in die Scheide und setzte sich aufs Sofa. Jönsson setzte sich neben ihn und gab Andreas Mårtensson ein Zeichen mit der Hand, sich ebenfalls zu setzen. Der blieb einen Augenblick stehen, setzte sich jedoch schließlich auf sein Bett den Polizisten gegenüber.
    Er schwieg eine Weile.
    »Ja, das kann ich. Ich hab in diesem Bett gelegen und geschlafen. Wo hätte ich sonst sein sollen? Hier hab ich letzte Woche jede Nacht geschlafen.«
    Er lachte auf.
    »Leider. Ich hätte gern bei jemand anders geschlafen.«
    »Jemand anders kann also nicht bestätigen, dass Sie hier waren?«, fragte Jönsson.
    »Meine Eltern wohnen im Erdgeschoss. Sie haben auch geschlafen, soweit ich weiß. Aber sie können Ihnen bestätigen, dass ich abends zu Hause war. Außer am Montag, da war ich beim Fußball. Und Freitag. Da war ich mit einem Freund in Västerås und bin spät nach Hause gekommen. Aber ich möchte gern mal wissen, um was es hier eigentlich geht.«
    »Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie nur auf unsere Fragen antworteten«, sagte Jönsson. »Wie lange haben Sie Ihr Auto schon?«
    »Ich fahre es jetzt ein Jahr. Vorher hat es meinem Vater gehört. Als er sich ein kleineres angeschafft hat, hab ich den

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