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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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Mercedes übernommen.«
    »Ist der nicht ein bisschen zu groß für eine einzelne Person?«, fragte Enquist.
    »Schon, und teuer im Unterhalt. Aber ich hab ihn ja umsonst gekriegt. Ist doch toll.«
    »Wo befand sich das Auto in der Brandnacht?«, fragte Jönsson.
    »Hier draußen. Ich weiß nichts Gegenteiliges. Wenn es niemand gestohlen und wieder zurückgebracht hat, ohne dass es dem Auto anzusehen ist.«
    »Warum sagen Sie das? Haben Sie den Verdacht, so könnte es gewesen sein?«
    »Ach was!«, platzte Mårtensson heraus. »Wie hätte das zugehen sollen? Ich hab’s nicht so gemeint.«
    »Aha, schon wieder ein anderer? «
    Andreas Mårtensson antwortete nicht.
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir Ihr Auto durchsuchen?«, sagte Jönsson.
    »Machen Sie das, wenn Sie wollen. Bitte sehr.«
    Enquist änderte seine Sitzhaltung.
    »Kalender Media«, sagte er, »ist das Ihre Firma? Was ist das für eine Art Unternehmen?«
    »Ich schreibe Texte aller Arten. Freiberuflich für die Medienbranche. Sportberichte für die Länstidningen, Werbetexte für kleinere Firmen hier in Sura, Informationsmaterial für Vereine. Ich mache auch Layouts. Auf dem Computer.«
    »Geht es gut, finanziell, meine ich?«
    »So lala. Ich komme zurecht. Aber fett werde ich davon nicht. Ich wohne immer noch bei meinen Eltern, wie Sie sehen.«
    »Haben Sie einen Auftrag für das Bürgerhaus gehabt?«
    »Nein.«
    Die Antwort kam rasch.
    »Haben Sie dem Bürgerhaus Angebote gemacht?«
    »Ja, zwei Mal. Aber ich habe die Aufträge nicht bekommen. Sie sind beide Male an ein anderes Unternehmen gegangen.«
    Andreas Mårtensson atmete etwas heftiger.
    »Obwohl ich weiß, dass ich eigentlich billiger war. Ich hab nicht so viele Overheadkosten. Das kann man vielleicht sehen? Keine Angestellten und keine Büromiete. Und meine Arbeit ist besser. Aber der, dem das Unternehmen gehört, ist Sozi. So funktioniert das in unserer Kommune. Man könnte schon wegen weniger das Rauchen anfangen. Ich komm ohne die klar, aber ich finde, es sollte gerecht zugehen.«
    »Können wir uns jetzt Ihr Auto ansehen?«, fragte Jönsson.
    Andreas Mårtensson erhob sich und nahm den Autoschlüssel aus einer Schreibtischschublade. Sie verließen das Zimmer durch die Tür im Souterrain. Mårtensson schloss das Auto an der Fahrerseite auf.
    »Würden Sie bitte auch die Motorhaube und den Kofferraumdeckel öffnen?«, bat Enquist.
    Fünf Minuten später waren sie fertig. Sie hatten alle Stellen, an die sie herankamen, überprüft, ohne sich die Hosen schmutzig zu machen. Sie nickten Mårtensson zum Dank zu, gingen zu ihrem Auto und fuhren davon. Im Rückspiegel sahen sie Andreas Mårtensson auf dem Bürgersteig stehen und ihnen nachschauen, bis sie abbogen.
    »Was hältst du von der Sache?« Jönsson wandte sich Enquist zu, der am Steuer saß.
    »Sein Aussehen passt ja zu der Beschreibung von Peter Adolfsson vom Kanistermann«, antwortete Enquist.
    »Und das Auto war sehr gründlich geputzt, hast du das gesehen? Ich bin mit den Fingern über das Armaturenbrett gefahren, da ist kaum ein Stäubchen hängen geblieben. Das Zimmer schien aber auch sehr aufgeräumt. Vielleicht ist er einfach nur ein ordentlicher Mensch. Und das einzige Motiv, das wir kennen, ist wirklich minimal.«
    »Aber er war ziemlich frustriert darüber, wie die ihn vom Bürgerhaus behandelt haben«, sagte Jönsson. »Es scheint allerdings ein bisschen gar zu drastisch, wegen ein paar entgangener Aufträge gleich die ganze Bude abzubrennen. So empfindlich kann ja wohl keiner sein.«
    Enquist bog zum Zentrum ab und parkte das Auto schräg vor einem roten Plakat, auf dem Kaffee und Kopenhagener für fünfzehn Kronen angepriesen wurden.
    »Ja, vielen Dank.« Jönsson nickte.
    Drinnen im Café bestellte Enquist eine einfache Tasse Kaffee, die vierzehn Kronen kostete. Jönssons Handy klingelte in dem Augenblick, als er es aus der Tasche nahm, um es auf den Tisch zu legen.
    Es war Jan Niklasson.
    »Ich hab jetzt Antwort vom Labor. In den Erdproben, die vor dem Fenster auf der Rückseite und drinnen im Haus genommen wurden, hat man Benzinspuren gefunden. Ich hab auch mit den Brandtechnikern geredet. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass der Brand gelegt wurde. Jemand hat das Fenster eingeschlagen, Benzin hineingegossen und angezündet. Sie sagen, durch das Baumaterial im Innern konnte sich das Feuer so schnell ausbreiten.«
    »Dann ist es also Brandstiftung«, stellte Jönsson fest.
    »Das wissen wir nun also.«
    »Noch etwas«,

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